Nachhaltigkeit steigert den Wert einer Immobilie. Das zeigte eine Umfrage von Deepki, weltweit einer der wenigen Anbieter einer umfassenden ESG-Data-Intelligence-Plattform. An der Befragung im Auftrag von Deepki nahmen 250 Portfolioverwalter von Gewerbeimmobilien teil, jeweils 50 in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien.
36 Prozent der in Deutschland Befragten gaben demnach an, dass der Wert ihrer Immobilien durch das Berücksichtigen von ESG-Standards um 16 bis 25 Prozent gestiegen sei. Bei der Hälfte der Befragten erhöhte sich demnach der Wert ihrer Immobilien um 11 bis 15 Prozent.
Höhere Mietrenditen
Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Portfolioverwalter in Deutschland verzeichneten einen Anstieg der Mietrenditen zwischen 16 und 25 Prozent. Die Mieter seien bereit, für nachhaltige Gebäude mehr zu zahlen, da diese dank einer verbesserten Effizienz ihre Betriebskosten senken können, hieß es zur Erklärung. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Befragten führten an, dass die Mietrenditen für nachhaltige Gebäude um 11 bis 15 Prozent gestiegen seien.
Weniger Leerstand
Die verbesserte Nachhaltigkeit führt zu geringerem und kürzerem Leerstand. Bei mehr als einem Drittel (38 Prozent) der Befragten in Deutschland sind diese um 16 bis 25 Prozent gesunken, bei einem weiteren Drittel um 11 bis 15 Prozent.
Bei der Frage nach den Sektoren, die am meisten von Nachhaltigkeit profitieren, verwiesen 70 Prozent der Befragten in Deutschland auf den Industriesektor, 58 Prozent auf den Wohn- und 40 Prozent auf den Gesundheitssektor. In Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien fielen die Ergebnisse ähnlich aus. Vincent Bryant, CEO und Mitbegründer von Deepki, stellt fest:
Nachhaltige Immobilien sind nicht nur nachweislich gut für die Umwelt, sondern steigern auch die Rendite.
Gewerbliche Immobilienmanager, die ihre ESG-Bilanz verbessern, tragen dazu bei, ihre Net-Zero-Ziele zu erreichen und eine bessere Performance für Investoren zu erzielen, so der CEO weiter. Gebäude mit besseren Nachhaltigkeitsratings werden mit größerer Wahrscheinlichkeit vermietet, was ihre Gesamtmieteinnahmen steigere. Dies sei seit der Pandemie besonders wichtig, da Vermieter höhere Leerstandsquoten und einen Anstieg der Mieterfluktuation verzeichnen.
Svenja Eisner, Head of DACH bei Deepki, ergänzt, dass das Thema Nachhaltigkeit weitreichende Konsequenzen habe – es zeige sich, dass dies kein kurzlebiger Trend ist, sondern von grundlegender Bedeutung für die Zukunft aller. Auch und gerade in der deutschen Immobilienbranche wachse die Erkenntnis, dass ESG-Anforderungen nicht nur legislativer Natur seien, sondern auch einen konkreten kommerziellen Nutzen mit sich bringen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Nebenkostenabrechnung 2024: Was zählt – und was nicht
Die Abrechnung der Betriebskosten für 2024 fällt für viele Mieter höher aus als erwartet – trotz sinkender Energiepreise. Warum das vergangene Jahr kein fairer Vergleichsmaßstab ist.
Frostschäden: Versicherung kann Leistungen kürzen – Murmeltier warnt vor anhaltender Kälte
Das Murmeltier hat entschieden: Am 2. Februar 2025 verkündete Phil aus Punxsutawney, dass der Winter noch sechs weitere Wochen andauern wird. Für Immobilienbesitzer bedeutet das, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt zeigt, welche finanziellen Konsequenzen drohen können.
Was sind die größten Stromfresser im Haushalt?
Energieeffizienz rückt in den Vordergrund und damit auch das Bewusstsein für die größten Stromverbraucher im Haushalt. Auch weil jede dritte Immobilie in Deutschland eine schlechte Energieeffizienzklasse hat und energetische Sanierungen notwendig werden.
Nachhaltig und effizient: Zukunftsweisende Techniken im Hausbau
Nachhaltigkeit und Effizienz sind heute zentrale Leitprinzipien des modernen Bauens. Angesichts wachsender globaler Herausforderungen im Bereich des Klimawandels und begrenzter Ressourcen rücken innovative Bautechniken und Baustoffe zunehmend in den Fokus der Bauwirtschaft. Zukunftsweisende Ansätze im Hausbau zielen darauf ab, ökologische Belastungen zu minimieren, die Energieeffizienz zu steigern und gleichzeitig höchsten Wohnkomfort zu gewährleisten.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Baufinanzierungen im Aufschwung: März 2025 markiert Wendepunkt im Immobilienkreditmarkt
Im März 2025 verzeichnet das Baufinanzierungsgeschäft in Deutschland ein außergewöhnlich starkes Wachstum. Die Zahlen deuten auf gezielte Vorzieheffekte hin – noch vor der im April beschlossenen Leitzinssenkung der EZB. Während die Geldpolitik stillhielt, trieben Marktkräfte die Bauzinsen nach oben und lösten reaktive Finanzierungsentscheidungen aus.
Zinsentscheide im Fokus: Wie Fed und EZB die Bauzinsen beeinflussen könnten
Die Finanzmärkte blicken gespannt auf den 7. Mai: Dann entscheidet die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) über ihre künftige Geldpolitik – und damit indirekt auch über die globalen Zinsmärkte. Besonders im Blick: mögliche Auswirkungen auf die Baufinanzierungszinsen in Deutschland. Denn auch die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einem entscheidenden Zinsschritt.
Stromvertrag muss künftig vorab angemeldet werden – sonst droht teure Grundversorgung
Zum 6. Juni 2025 tritt eine zentrale Neuregelung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) in Kraft – mit Folgen für Millionen Mieter und Eigentümer: Wer bei Umzug oder Einzug seinen Stromvertrag nicht rechtzeitig anmeldet oder abmeldet, landet automatisch in der teuren Grundversorgung. Was jetzt gesetzlich gilt, welche Fristen unbedingt einzuhalten sind – und worauf Verwalter besonders achten müssen.
Leitungswasser häufigste Schadensursache im Haus – R+V registriert 46.000 Schäden in 2024
Defekte Rohre bleiben ein unterschätztes Risiko: In der Wohngebäudeversicherung der R+V Versicherung war Leitungswasser im vergangenen Jahr für rund 50 Prozent aller gemeldeten Schäden verantwortlich – und damit häufiger als Feuer, Sturm oder sonstige Naturgefahren zusammen.