Die Social-Investing-Plattform eToro befragte die Deutschen nach ihren Neujahrsvorsätzen für 2023. Demnach wollen sich knapp 47 Prozent der Interviewten für 2023 bestimmte Ziele vornehmen. Oberste Priorität haben dabei Gesundheit und Wohlbefinden, Finanzen, Fitness und persönliche Entwicklung . Ein Jahr zuvor lagen Finanzen noch auf dem dritten Platz.
Finanzielle Ziele rücken in Zeiten massiv steigender Energiepreise, hoher Inflation und des Ukraine-Konflikts mehr in den Fokus der Bundesbürger*innen. Für 2023 gaben 47 Prozent der Befragten Frauen und Männer zwischen 16 und 64 finanzielle Ziele als Neujahrsvorsätze an. Ein Jahr zuvor hatten nur 42 Prozent geldbezogene Ziele für das neue Jahr.
Unter denjenigen, die ihre Finanzen verbessern wollen, ist es das häufigste Ziel, Geld für Notfälle zurückzulegen (52 Prozent), gefolgt vom Einhalten eines definierten Budgets und dem Sparen für eine große Anschaffung (beide 39 Prozent) sowie Investitionen in die Zukunft (33 Prozent).
Deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede
Frauen machen sich dabei offenbar mehr Sorgen für 2023: So wollen 56 Prozent der Frauen Geld für Notfälle zurücklegen, aber nur 45 Prozent der Männer, 42 Prozent ein vorgegebenes Budget einhalten (Männer: 37 Prozent) und nur 23 Prozent mehr investieren (Männer: 37 Prozent).
„Die massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten beherrschen die Schlagzeilen und lassen die Menschen intensiv darüber nachdenken, wie sie im nächsten Jahr über die Runden kommen. Mehr zu sparen oder ein Budget zu erstellen, sind immer beliebte Vorsätze, aber in diesem Jahr noch häufiger, da die Haushalte mit explodierenden Kosten konfrontiert sind“, interpretiert Sam North, Analyst bei eToro.
Während alle hoffen, dass der finanzielle Druck 2023 nachlasse, wollen die Deutschen gegensteuern, indem sie ihr Geldmanagement verbessern, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, ergänzt North.
Rund 61 Prozent der Deutschen, die sich für 2022 finanzielle Vorsätze vorgenommen hatten, haben diese auch erreicht. Die größten Hindernisse bei der Umsetzung waren die hohe Inflation, die das verfügbare Einkommen schmälert (62 Prozent), steigende Haushaltsrechnungen (59 Prozent) sowie zu viele Ausgaben (58 Prozent).
Weniger Schuhe kaufen, den Ex-Partner heiraten
Einige Neujahrsvorsätze für 2023 sind besonders skurril: So will sich eine*r der Befragten vornehmen, weniger Schuhe im neuen Jahr zu kaufen, ein*e andere*r plant, eine erneute Heirat des Ex-Partner*in und mehrere Befragte wollen 2023 hoch hinaus und Millionäre werden.
„Wir alle haben für 2022 Vorsätze gefasst, die wir aus verschiedenen Gründen am Ende nicht einhalten konnten. Oft liegt es daran, dass wir uns zu ehrgeizige oder sogar unerreichbare Ziele gesetzt haben“, vermutet North.
Der Analyst hat einen Tipp parat, wie es leichter gelingt, seine Vorsätze auch einzuhalten: Hilfreich sei es, sich mehrere kleinere und leichter erreichbare Ziele zu setzen, etwa monatlich ein wenig Geld zu sparen – auch, wenn es nur ein kleiner Betrag sei. Falle dies leicht, könne der monatliche Betrag erhöht werden. Die Messlatte könne dann so lange höher gelegt werden, bis ein Niveau erreicht sei, mit dem man sich wohlfühle.
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