Derzeit erleben wir ein Abklingen des großen NFT-Hypes. Zahlreiche Menschen haben enorme Investitionen in die digitalen Güter getätigt. Doch wie wird die Zukunft von NFTs aussehen? Womöglich werden die Menschen in einigen Jahren keinen Mehrwert mehr in den Token sehen und sie wieder verkaufen wollen. Doch wird es dann noch willige Käufer geben? Lohnt sich die Investition in ferner Zukunft?
Ein Beitrag von Andreas Belocerkov, Gründer des NFT-Clubs Crypto Nerds
Non-Fungible-Token (NFTs) sind virtuelle Güter, die nicht gefälscht, verändert oder aufgeteilt werden können. Sie dienen meist als Wertanlage, können mit Kryptowährungen gekauft werden und ihre Speicherung erfolgt in einer Wallet. Im Wesentlichen können NFTs jede Form von digitaler Datei repräsentieren, sei es ein jpeg eines Kunstwerks, ein Video oder sogar eine Immobilie. Die Umwandlung dieser Dateien in Token und ihre Sicherung in einer Blockchain machen den Kauf, den Verkauf und den Handel mit diesen Dateien effizient und verringern den Betrugsfall.
Im Gegensatz zu Kryptowährungen können sie nicht auf Äquivalenzbasis gehandelt oder getauscht werden. Dies unterscheidet sich von fungiblen Tokens wie Kryptowährungen, die untereinander identisch sind und daher als Medium für kommerzielle Transaktionen dienen können.
Stabilisierte Preise
Aktuell sind die Preise von Non-Fungible Tokens noch sehr hoch. Der Grund dafür sind die langsam arbeitenden und teuren Blockchains. So sind die Stimmen der Kritiker: Angesichts des Kursrückgangs von NFTs geraten die Menschen schnell in Panik und befürchten, dass die Blase platzen könnte.
Man kann NFTs, Blockchain und digitale Kunst mit der Internetblase in den späten 90er Jahren bis 2001 vergleichen. Überall wurde viel darüber geredet bis die Blase schließlich geplatzt ist, was dazu führte, dass viele dieser Unternehmen verschwanden. Als beispielsweise die Dotcom-Blase platzte, ging die Technologie des Internets nicht mit ihr unter. Vielmehr entwickelte sie sich weiter und wurde zu einer der einflussreichsten Technologien der Geschichte.
Experten sind der Auffassung, dass sich die Preise stabilisieren und NFTs für alle Internetnutzer zugänglich werden. Sinkende Preise bedeuten aber auch, dass sich der Verkauf in Zukunft nicht mehr so sehr rentieren wird. Sollte die NFT-Blase für künstlerische Zwecke platzen, werden die NFTs und die dahinter stehende Blockchain-Technologie nicht verschwinden. Stattdessen werden sie sich zu etwas entwickeln, das Teil unseres täglichen Lebens wird.
Zukünftige Einsatzmöglichkeiten für NFTs
Derzeit findet man NFTs hauptsächlich auf Plattformen in den sozialen Medien, wo Sammler sich mit ihrem Wohlstand brüsten. In Zukunft könnte jedoch eine Ausweitung in andere Sektoren erfolgen. NFTs verändern beispielsweise langsam, aber sicher die Kunst-, Musik- und Sportindustrie. Indem die Monetarisierung digitaler Inhalte ermöglicht wird und den Urhebern digitaler Werke zahlreiche Möglichkeiten geboten werden, ihre Kunstwerke zu monetarisieren.
Es ist zukünftig möglich, dass Universitäten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen Zertifikate in Form von NFTs anbieten werden. Dies würde die Anerkennung der Leistung belegen und es den Studenten erleichtern, den Nachweis für den Besitz eines Zertifikats zu erbringen. Auch Unternehmer werden höchstwahrscheinlich weitere Wege finden, NFTs und Smart Contracts zu nutzen. Diese kann man sich noch nicht richtig vorstellen. Wahrscheinlich werden sie aber weit über den Rahmen von Statussymbolen hinausgehen.
NFT-Gaming
Besonders NFT-Games haben in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit gewonnen. Laut einem Bericht von DappRadar interagierten im Mai 2022 etwa 1,15 Millionen täglich aktive Wallets mit Web3-Spielen. Das entspricht einem Rückgang von nur 5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Gegensatz zu breiteren Kryptomärkten, ist das Blockchain-Gaming also in den letzten Monaten stabil geblieben.
Grund dafür ist wahrscheinlich, dass Videospiele meist leicht verständlich und unterhaltsam und damit für Menschen aller Altersgruppen interessant sind. Somit wird auch die Einstiegshürde in dieses Ökosystem erleichtert. Blockchain-basierte Spiele oder Spiele, die tokenisierte Assets auf der Blockchain integrieren, sind gemäß DappRadar und der Blockchain Gaming Alliance im letzten Jahr um 2.000 Prozent gewachsen. Daher kann man damit rechnen, dass NFT-Games auch zukünftig weiterhin häufig genutzt werden.
Fazit
Da sich bereits in annähernd jeder Branche ein zeitweiliger Abwärtstrend gezeigt hat, kann man damit rechnen, dass sich NFTs wieder auf dem Markt stabilisieren werden. Denkbar ist eine Erweiterung in verschiedene Branchen und neue Nutzungsmöglichkeiten von Investoren.
Ob man sie nun schätzt oder nicht, in Zukunft werden Non-Fungible Tokens wohl auf dem Markt erhalten bleiben. Die Preise werden aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten fünf bis zehn Jahren sinken. So können NFTs für mehr Nutzer greifbar werden.
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