Der FDP-Abgeordnete Maximilian Mordhorst erteilte in der Podiumsdiskussion auf der BVK-Fachtagung zur Europäischen Finanzregulierung einer Provisionsbegrenzung eine Absage. BVK-Präsident Michael Heinz bekräftigte, dass sein Vermittlerverband beim von der Finanzaufsicht Bafin geplanten Provisionsrichtwert „hart zur Sache gehen“ wolle.
In seinem im Vorfeld der Fachtagung veröffentlichten Positionspapier begrüßt der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) die Ziele des Aktionsplans der Europäischen Kommission zur Capital Market Union (CMU). Dieser hält die vorhandenen, rechtlichen Rahmenbedingungen für ausreichend.
Die Wirkung der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD, der Finanzmarktrichtlinie MiFID II und der Product Oversight and Governance-Regelungen (POG), die in der IDD selbst verankert sind, sollten zuerst abgewartet werden, bevor weitere Maßnahmen eingeleitet werden. So heißt es im Papier weiter, dass jede neue Regelung am Markt für den Versicherungsvertrieb zusätzliche Verpflichtungen bringt, kostenintensiv ist und zu neuen bürokratischen Belastungen führt.
Die regulatorische Stabilität ist daher eine vordringliche Forderung. Des Weiteren vertritt der BVK im Positionspapier die Auffassung, dass ein freier Markt mit unterschiedlichen Vergütungssystemen den besten Schutz für Verbraucher liefert, damit diese ihr Wahlrecht entsprechend ausüben können. Das provisionsbasierte System bietet dem Verbraucher einen erschwinglichen Zugang zu qualifizierter Beratung.
FDP-Schützenhilfe auf der Fachtagung
Einen Provisionsdeckel oder Provisionsrichtwert wird es mit der FDP nicht geben. Das machte der Bundestagsabgeordnete Maximilian Mordhorst, der ordentliches Mitglied im Finanzausschuss ist, in der Podiumsdiskussion sehr deutlich und betonte:
Über eine solche Regelung entscheidet nicht die BaFin, sondern das Bundesministerium für Finanzen.
Es gebe keine FDP-Position, die sich in irgendeiner Weise für eine Provisionsdeckelung ausspreche, so Mordhorst. BVK-Präsident Michael Heinz erklärte in der Diskussion, dass er BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund, im kommenden Verbändegespräch mit diesem FDP-Statement konfrontieren will und darauf drängen wird, die Pläne zum Provisionsrichtwert direkt wieder einzustellen. Grund hatte zuvor in der BaFin-Jahrespressekonferenz einen Provisionsrichtwert für den Herbst angekündigt.
Themen:
LESEN SIE AUCH
BVK plädiert für regulatorische Stabilität
Produktenwicklung im Zeichen der Regulierung
Mit den Veröffentlichungen von EIOPA und BaFin kommen auf die Lebensversicherer in der Produktentwicklung neue quantitative Anforderungen zur Darlegung des Kundennutzen zu, die insbesondere Ablaufleistung und Rückkaufswert betreffen.
Provisionsbegrenzung ad acta legen
Der Entwurf einer Wertpapierinstituts-Vergütungsverordnung wurde erneut zur öffentlichen Konsultation gestellt. Der BVK begrüßt dieses Signal der BaFin, von ihren Plänen zur Einführung von Provisionsrichtwerten beim Vertrieb von Lebensversicherungen abzurücken.
AfW Positionen zur Bundestagswahl
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
PKV: Geschäftsklima erholt sich nach schwierigen Jahren
Die private Krankenversicherung zeigt sich im ifo-Konjunkturtest stabilisiert. Nach einer längeren Durststrecke hellt sich die Stimmung langsam auf – doch die Branche bleibt unter Druck.
Lebensversicherung: Unsicherheit bremst laufende Beiträge
Die Lebensversicherung zeigt sich trotz globaler Handelskonflikte stabil – doch die Erwartungen für das Neugeschäft mit laufenden Beiträgen sind eingetrübt. Welche Faktoren jetzt Wachstumspotenzial bieten, verrät ein Blick auf den ifo-Konjunkturtest.
Schaden- und Unfallversicherung: Geschäftsklima erreicht Höchststand
Die Schaden- und Unfallversicherer blicken so optimistisch in die Zukunft wie seit Langem nicht mehr. Das Geschäftsklima liegt über dreißig Punkten – doch welche Faktoren stützen die positive Stimmung, und wo bleibt Unsicherheit?
Klimarisiken: Unternehmensbewertungen als Kompass in stürmischen Zeiten
Extreme Wetterereignisse stellen die Versicherungswirtschaft vor eine Zeitenwende. Eine solide Kapitalbasis reicht nicht mehr – gefragt ist Anpassungsfähigkeit. Warum unabhängige Stabilitätsbewertungen gerade jetzt zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden könnten, erklärt Abdulkadir Cebi, Bereichsleiter bei Assekurata.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.