Die Märkte rauschen ab, Panik greift unter Anlegerinnen und Anlegern um sich. Nahezu alle Assets kennen aktuell nur eine Richtung: nach unten. Dies gilt selbst für das als defensive Anlage berüchtigte Edelmetall Gold. Hier schlägt das Minus im Monatsrückblick mit rund 3 Prozent zu Buche. Deutlich stärker ließ der DAX ( - 5,5 Prozent), S&P 500 ( - 10 Prozent), Silber ( -10,9 Prozent) und allen voran der Bitcoin ( - 27,5 Prozent) Federn.
Den Crash historischen Ausmaßes beleuchtet aktuell Block-Builders in einer neuen Infografik. Der starke Ausverkauf von Bitcoin lässt vor allem die Kryptoszene aufhorchen. Hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren doch mehr und mehr das Narrativ durchgesetzt, das Bitcoin eine Krisenwährung ist, sogenanntes digitales Gold. Was steckt dahinter?
Drei Gründe für den Absturz
Marktbeobachter sehen drei Faktoren hauptverantwortlich für den aktuellen Crash: Lieferengpässe im Angesicht der Corona-Lockdowns in China, die Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve, konkret die angepeilte Reduzierung der Geldmenge um der Inflation Herr zu werden, und den Ukraine-Krieg sowie die damit verbundenen geopolitischen Risiken.
Die Gemengelage führte zu einem historischen Einbruch, wie die Infografik aufzeigt. Der S&P 500 hat sogar den schlechtesten Jahresstart seit dem Jahr 1942 hingelegt. Finanzmarktexperten halten es für wahrscheinlich, dass die Verwerfungen an den Finanzmärkten in den nächsten Wochen weiter zunehmen. So könne es noch Monate dauern, bis sich "neue Einschätzungen von Geopolitik und Wirtschaftsentwicklung verfestigen". Anders als beim Corona-Crash 2020 sei die Lage aktuell undurchsichtiger.
Rückgang der Google-Suchanfragen nach Assets
Die aktuelle Entwicklung führt dazu, dass gegenwärtig deutlich weniger Privatanleger nach Assets wie Kryptowährungen, Gold und auch Aktien suchen. Dies geht aus Google-Suchmaschinendaten hervor. Und auch hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zum Crash von vor zwei Jahren. Seinerzeit gingen die Suchanfragen durch die Decke, die Anlegerinnen und Anleger hatten das Gefühl, nun preiswert einen Fuß in die Tür bekommen zu können. Nun allerdings überwiegt die Angst, nicht die Gier.
Besonders betroffen: der Krypto-Markt
Der Fear & Greed Index, der die Marktstimmung angibt, notiert aktuell bei elf Punkten ("extreme Furcht"), der Maximalwert von 100 drückt die größtmögliche Euphorie aus.
Dass es bei Bitcoin, Ethereum & Co. so stark bergab ging, könnte damit zusammenhängen, dass immer mehr institutionelle Investoren auf dem Markt sind. Diese machen inzwischen einen viel größeren Anteil des Krypto-Besitzes aus. Jene Großanleger wiederum meiden aktuell das Risiko, und scheinen Tech-Aktien wie auch Kryptowährungen gleichermaßen abzustoßen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
DIVA-Institut untersucht Inflationsängste
Nach bestem DAX-Jahresstart aller Zeiten: wie wird 2023?
Das vergangene Jahr hatte für Anleger nur wenig Positives zu bieten: seit 1926 gab es lediglich sechs Jahre, in denen US-Aktien noch stärker fielen als 2022. Nun legte der DAX in den ersten 10 Handelstagen 2023 den stärksten Jahresstart alle Zeiten hin. Wie wird sich das Börsenjahr entwickeln?
Mit Aktien gegen die Inflation, nur es fehlen die Mittel
Die Inflation macht sich im Geldbeutel bemerkbar und hat sich in den Köpfen vieler festgesetzt. Gleichzeitig ist die Betroffenheit zu den Auswirkungen der Inflation auf das Geldvermögen gering: Nur 13,3 Prozent der Deutschen steuern gesamtheitlich und aktiv dagegen.
Privatanleger nutzen Einbruch des Goldpreises
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
In der Steuerung des Kreditrisikos liegt ein strategischer Hebel
Protektionismus, Handelskonflikte, geopolitische Risiken – die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Passive Kreditstrategien stoßen in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen. Warum gerade aktives Management und ein gezielter Umgang mit Kreditaufschlägen den Unterschied machen können, erklärt Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea.
Mehrheit befürwortet Rüstungsinvestments – Akzeptanz steigt auch bei nachhaltigen Fonds
Private Geldanlagen in Rüstungsunternehmen polarisieren – doch laut aktueller Verivox-Umfrage kippt die Stimmung: 56 Prozent der Deutschen halten solche Investments inzwischen für legitim. Auch nachhaltige Fonds greifen vermehrt zu.
PKV-Initiative „Heal Capital 2“: Neuer Fonds, neue Investoren, neue Start-ups
Digitale Wartung, KI-Zertifizierung, stärkere europäische Vernetzung: Der PKV-Investitionsfonds Heal Capital geht mit neuer Schlagkraft an den Start – und will die digitale Versorgung nachhaltig verändern. Doch welche Start-ups profitieren zuerst?
„Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens auch“
Von unseriösen Werbeversprechen bis KI-Euphorie: Im zweiten Teil des Interviews mit Tim Grüger geht es um Trends im Daytrading, die Erwartungen von Kunden und den Kampf gegen Finanz-Fake-News. Plus: Was TradingFreaks für die Zukunft plant – und welchen Rat der Gründer Anfängern mit auf den Weg gibt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.