Liegt Geld auf dem Konto, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses für sich arbeiten zu lassen, denn es einfach auf der Bank zu parken, führt langfristig durch Inflation und Niedrigzins zur Entwertung des Angesparten. Gerne investieren viele deshalb in Edelmetalle, Aktienfonds und Immobilien.
Gerade Letztere gelten als besonders krisenfest, da sie sich in vergangenen Rezessionen als robust bewährt haben. Doch ist die oft als Betongold bezeichnete Anlage tatsächlich so sicher wie der Ruf, der ihr vorauseilt? „Generell lässt sich diese Frage mit ‚Ja‘ beantworten“, weiß Sebastian Reccius, Vorstandsmitglied der DI DEUTSCHLAND.Immobilien AG. „Jedoch können sich spezielle Umstände sowohl auf den Wert des Objektes als auch auf den Mietzins auswirken.“ Wie so häufig kommt es also auf die Details an.
Aus der Vergangenheit lernen
Gerade die deutsche Geschichte kennt diverse strapazierende Rezessionen, wie beispielsweise die der Nachkriegszeit oder auch wie in der Finanzkrise von 2008. „In diesen Zeiten schwankte auch der Immobilienmarkt und es herrschte ein weitreichender Verlust an Vermögenswerten, was als Folge die finanziellen Mittel von Mietern limitierte“, erklärt Reccius. Daran lässt sich eine gewisse Korrelation zwischen der Finanzkraft der Bürger und dem Wert von Häusern und Wohnungen ablesen. „Dennoch haben diese Ereignisse uns auch gezeigt, dass Immobilien Krisensituationen im Regelfall recht gut überstehen“, so Reccius.
Nach den Rezessionen normalisierte sich der Markt wieder und auch die Rendite stieg kontinuierlich an – im Gegensatz zu diversen Aktien, die nicht mehr auf die Beine kamen
Mehr Wert durch Mehrwert
Was sind nun aber die Vorzüge von Immobilien gegenüber alternativen Investitionsmöglichkeiten? „Ganz klar: ihr Nutzwert. Denn sie sind nicht nur Anlagevehikel, sondern besitzen darüberhinausgehende Funktionen“, erläutert Reccius. So lassen sich Immobilien als Wohnraum oder Büros vermieten. Zudem besteht für die Eigentümerinnen und Eigentümer immer die Möglichkeit, ihre Häuser oder Wohnungen für sich selbst zu beanspruchen. „Es ist der Sachzweck, der das Betongold als Anlage relativ resistent gegenüber Krisen macht“, weiß Reccius.
Sicherheit mit Sorgfalt erhöhen
Möchten Anlegerinnen und Anleger ihre Investition so krisenfest wie möglich wissen, sollten sie bei der Auswahl ihrer Immobilie sorgfältig vorgehen. „Ob eine Investition über eine Krise hinweg besteht, hängt von verschiedenen Parametern ab“, so der Anlage-Profi. „Lage und Art des Objektes spielen eine wichtige Rolle. Es bietet sich weiterhin an, ein breites Portfolio an verschiedenen Immobilien aufzubauen.“ Wenn in einer Rezession ein bestimmter Typus keine Mieterinnen und Mieter findet, können die übrigen Arten den Ausfall so gegebenenfalls kompensieren. Reccius rät deshalb: „Zusätzlich lohnt es sich immer, die Expertise einer Beraterin oder eines Beraters in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass die Anlage so viele renditeerhöhende Merkmale aufweist wie möglich.“ Somit steigt die Chance eines Wertzuwachses der Investition – unabhängig davon, ob es kriselt oder nicht.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Ruhestandsfonds mit Dividenden- und Zinsstrategie
Der DRenta Ruhestandsfonds unterstützt Senioren dabei, ihren Ruhestand sorgenfrei genießen zu können. Denn das Ziel der Anlagepolitik ist es, einen positiven Wertzuwachs zu erwirtschaften und Anlegern ein passives Einkommen durch kontinuierliche Ausschüttungen zu ermöglichen.
Inflation: Deutsche befürchten finanzielle Lücken im Alter
Gut jeder Vierte legt momentan nichts für die Zeit nach dem Renteneintritt zurück. Die weiterhin hohe Inflationsrate wird als häufiger Grund dafür genannt. Doch muss die Geldentwertung zwingend mit Altersarmut einhergehen?
Blühende Landschaften für die Geldanlage?
Die Menschen in den neuen Bundesländern sehen das Umfeld für aktienbasierte Geldanlagen zwar weniger positiv als die Westdeutschen, sind aber insgesamt risikobereiter. Gesamtdeutsch hindern vor allem fehlende finanzielle Mittel am Aktieninvestment.
Fed: Lockerung der Geldpolitik wäre ein Fehler
Wieder einmal besteht die Gefahr, dass die Fed auf Kosten der Inflationsbekämpfung auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten reagiert. Sollte sie zu einer quantitativen Lockerung zurückkehren, wird dies lediglich eine schwerwiegende konjunkturelle Korrektur aufschieben, nicht aber verhindern.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Goldpreis erreicht neuen Rekordwert
Der Goldpreis hat mit 3.600 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Welche Faktoren die Rallye treiben – und warum Analystin Sarah Schalück von der apoBank den Trend noch lange nicht am Ende sieht.
Globale Renditeanstiege: Langläufer geraten unter Druck
Die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen steigen weltweit auf neue Höchststände. Der Kapitalmarkt signalisiert: Die Phase fiskalischer Schonung ist vorbei. Emissionsdruck, politische Unsicherheiten und strukturelle Zweifel an der Schuldentragfähigkeit erzwingen eine Neubewertung. Was Anleger jetzt erwarten – und Staaten herausfordert.
KI-Aktien: Ist der Hype überschritten – oder beginnt Europas Chance?
Die KI-Euphorie hat die Börsen im Griff – doch wie tragfähig sind die Bewertungen von Nvidia, Microsoft & Co.? Während US-Tech dominiert, eröffnen sich in Europa Chancen abseits des Rampenlichts. Mike Judith, Partner und Chief Sales Officer bei TEQ-Capital, ordnet den Markt ein – und zeigt, wo Anleger jetzt genau hinschauen sollten.
Depotbanken verwahren fast 3 Billionen Euro
Die Verwahrstellen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2025 fast 3 Billionen Euro für Fonds verwahrt – ein neuer Rekord. Doch hinter dem Wachstum steht auch eine deutliche Marktkonzentration: Fünf Anbieter dominieren fast 70 Prozent des Geschäfts.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.