Standard Life und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gaben den Start einer gemeinsamen Forschungsinitiative bekannt. Die neue Initiative untersucht die Herausforderungen, denen sich Menschen in Sachen Alterseinkommen gegenübersehen und identifiziert weltweit genutzte Ansätze.
Darüber hinaus wird im Rahmen der Studie analysiert, welche Rolle Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und sozioökonomische Faktoren bei der Gestaltung des Sparverhaltens spielen. Die dreijährige Initiative wird von Standard Life finanziert. Sie ermöglicht es einem Team von Forschern und Rentenexperten der OECD, zwei der größten Herausforderungen für Vorsorgesparende unter die Lupe zu nehmen. Die Arbeit ist Teil des OECD Arbeitsprogramms im Bereich Altersvorsorge.
Globale Perspektive des Alterseinkommens
Als erstes Element befasst sich die Initiative mit den Herausforderungen, die mit dem Erreichen einer finanziellen Sicherheit im Ruhestand verbunden sind. Durch Betrachtung globaler Denkansätze will die Initiative innovative Konzepte für die Altersvorsorge ermitteln, die an unterschiedlichsten Orten der Welt Anwendung finden, um den Bedürfnissen des Einzelnen und der Gesellschaft auf breiterer Ebene gerecht zu werden. Die OECD sucht nach innovativen Produkten für Altersvorsorge und Garantien, die in den verschiedenen Ländern zur Verfügung stehen, um die Einkommenssicherheit zu verbessern und die Gefahr der Mittellosigkeit zu reduzieren. Sie bewertet auch die Vor- und Nachteile dieser Lösungen und die Bedingungen, unter denen sie eingesetzt werden.
Die Bedürfnisse unterschiedlicher Arbeitnehmergruppen
Basierend auf dem Feedback von Arbeitgebern und ihren Beratern befasst sich ein zweites Element der Initiative mit der wachsenden Herausforderung, den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Mitarbeiterschaft gerecht zu werden. Für viele Arbeitgeber ist Engagement ein zentrales Anliegen. Deshalb wollen sie herausfinden, ob die angebotenen Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen zielführend sind. Dementsprechend legt die Initiative einen besonderen Schwerpunkt darauf, inwiefern Faktoren wie Geschlecht, Kultur, ethnische Zugehörigkeit und sozioökonomischer Hintergrund die Einstellung und das Verhalten der Sparenden und damit letztlich auch die erforderlichen Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen beeinflussen.
Die Initiative baut auf den Erkenntnissen einer Standard Life-Studie zur Verbrauchermeinung im Bereich Altersvorsorge („Bringing Retirement into Focus“) auf, wonach nur 57 Prozent der Frauen sich zutrauen, finanzielle Entscheidungen zu treffen, verglichen mit 70 Prozent der Männer. Diese Diskrepanz besteht auch in den jüngeren Generationen. Die Erhebung ergab auch, dass sich nur 19 Prozent der Personen mit niedrigem Einkommen Gedanken über ihre finanzielle Planung machen. Dies sind nur zwei Beispiele, die daran zweifeln lassen, dass ein einheitlicher Ansatz in Sachen Engagement effektiv ist.
Ein Programm, das sich Ziele setzt
Die OECD wird in den nächsten drei Jahren verschiedene Elemente der Forschungsergebnisse erörtern und sie in künftigen Ausgaben des „OECD Pensions Outlook“ veröffentlichen. Standard Life nutzt die Ergebnisse, um seine Kundinnen und Kunden sowie politische Entscheidungsträger sowohl in Großbritannien als auch auf anderen Märkten zu unterstützen, und hofft, die Erkenntnisse aus der Initiative letztendlich in die Angebotsentwicklung einfließen lassen zu können.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Inflation: Weniger Menschen zahlen in die betriebliche Altersversorgung ein
Obwohl der Stellenwert der bAV steigt, gehen die eigenen Vorsorgeaktivitäten von Arbeitnehmer*innen zurück. Ältere Personen mit unterdurchschnittlichem Einkommen und in kleinen Unternehmen sorgen am wenigsten vor. Fehlendes - oder nicht wahrgenommenes - Angebot bleibt das größte Hemmnis der bAV.
So wappnen sich Frauen gegen Altersarmut
Finanzielle Lage verschärft sich bei jungen Geringverdienern
Gutachten zur Altersvorsorge in Deutschland: Erhalt des Status Quo erfordert mehrere Billionen Euro
Experten der Sozialversicherungstechnik und Wirtschaftsmathematik untersuchten die Lösungsoptionen zur Rentenproblematik und zeigen auf, dass für den Erhalt des derzeitigen gesamten Leistungsniveaus der gesetzlichen Alterssicherung ein Gesamtkapital von mehreren Billionen Euro notwendig ist.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Absicherung bei Dienstunfähigkeit: WIFO veröffentlicht aktuelle Übersicht zu Pauschalgrenzen
Beamte und Beamtinnen können im Falle einer Dienstunfähigkeit nur begrenzt Leistungen absichern – abhängig vom Beamtenstatus, der Besoldungsgruppe und dem jeweiligen Versicherer. Der Maklerpool WIFO hat nun eine umfassende Übersicht zu den aktuellen Pauschalgrenzen in der Dienstunfähigkeitsversicherung veröffentlicht.
BGH-Urteil zur Grundfähigkeitsversicherung: Keine Absicherung der Arbeitskraft
Sind Grundfähigkeitsversicherungen und Schwere-Krankheiten-Versicherungen (Dread Disease) zur Absicherung der Arbeitskraft geeignet? Diese Frage wirft Versicherungsmakler Matthias Helberg in einem Blogbeitrag auf und stützt seine Antwort auf ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 11. Dezember 2024 (Az. IV ZR 498/21).
Rentenanpassung 2025: Ein kritischer Blick auf die neue Prognose
Die Diskussionen um die Rentenanpassungen 2025 nehmen an Fahrt auf, und wie so oft in der Rentenpolitik, stehen Zahlen, Prognosen und politische Versprechen im Mittelpunkt.
Nürnberger setzt auf Prävention und individuelle Risikoselektion
Die Nürnberger Versicherung, der älteste noch aktive Berufsunfähigkeitsversicherer Deutschlands, verfolgt eine klare Strategie: Durch Präventionsansätze und individuelle Lösungen will sie Kunden langfristig absichern und die Bedeutung der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) stärken.