Der Generationenvertrag bei der Rente wird zum Konfliktherd: Arbeitnehmer über alle Altersstufen hinweg und Arbeitgeber nehmen Ungerechtigkeiten sowohl bei der gesetzlichen als auch der betrieblichen Altersversorgung (bAV) wahr. In den Unternehmen gibt es dringenden Handlungsbedarf, zumal bisher bei der bAV neue Versorgungsregelungen oft zu Lasten der jüngeren Generation gehen.
Im Frühjahr 2021 startete Aon die repräsentative Umfrage zum Thema "Generationengerechtigkeit und Altersversorgung". Befragt wurden rund 1.000 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.
Ergänzend dazu fand eine Befragung von 119 Verantwortlichen in Unternehmen zum Thema statt. Aon beleuchtet in der Studie die Frage, wie der Generationenkonflikt in den unterschiedlichen Altersgruppen wahrgenommen, und in welchem Umfang in den Unternehmen bereits gegengesteuert wird.
Das Ergebnis ist eine dringende Handlungsaufforderung
72 Prozent der Arbeitnehmer zwischen 18 und 29 Jahren sind der Ansicht, dass Veränderungen an den betrieblichen Versorgungswerken vor allem zu Lasten der jungen Generation gehen.
Die Älteren (60-65 Jahre) unter den Befragten sehen es mit knapp 70 Prozent genauso. Deutlich mehr als die Hälfte der Arbeitgeber (62 Prozent) gesteht ein, dass sie Änderungen vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern vornimmt, um vorhandene Hürden, meist rechtlicher Natur, im System zu umgehen.
"Unsere Studie offenbart den Handlungsbedarf deutlich, in der Politik ebenso wie in den Unternehmen,"
kommentiert Fred Marchlewski, CEO von Aon. "Sie legt Führungskräften in Betrieben nahe, konkret und zeitnah etwas gegen den Generationenkonflikt in der bAV zu unternehmen. Die betriebliche Altersversorgung genießt bei Arbeitnehmern (noch) großes Vertrauen. Zudem bietet sie Arbeitgebern viel kreativen Spielraum, gerade auch für die jüngere Generation. Unser Appell deshalb: Aktiv werden - besser heute als morgen."
Bild: © Jacob Lund – fotolia.com
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