Variable Finanzierung mit Zinssicherungssystem im Gegensatz zu Festzinsbindung günstiger
In einer neu durchgeführten Studie von Prof. Dr. Franz Seitz (Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden) und Prof. Dr. Jörg Clostermann (TH Ingolstadt) wurde untersucht, wie sich aktives Zinsmanagement auf Finanzierungskosten auswirkt – jeweils im Vergleich variabel versus Festzinsbindung (3 Mal 10 Jahre).
Die variable Finanzierung ist grundsätzlich günstiger als eine Festzinsbindung bei gleicher Laufzeit über 30 Jahre. Bei einer variablen Finanzierung ohne Zinssicherung muss man als Investor aber in der Lage sein, Hochzinsphasen finanziell durchzustehen.
Kurt Neuwirth, geschäftsführender Gesellschafter der Neuwirth Finance GmbH:
„Häufig kommen Investoren dann in finanzielle Schieflagen und Finanzierungen sind gefährdet. Eine variable Finanzierung ohne zinszyklische Beratung und Zinssicherung ist daher nie zu empfehlen.“
Die rechtzeitige Absicherung vor steigenden Zinsen ist genauso wichtig wie das Ausnutzen von fallenden Zinsen. Neuwirth erläutert weiter: „Nur wer beides miteinander verbinden kann, profitiert in vollem Umfang.
Wir beraten unsere Kunden zinszyklisch, das heißt im Falle einer anstehenden Zinstrendwende nach oben geben wir unseren Kunden rechtzeitig eine Absicherungsempfehlung – oder vice versa."
Zinszyklen unterliegen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich durch Indikatoren eindeutig bewerten und im Vorfeld berechnen lassen.
Kurt Neuwirth:
„Seit Einführung unseres Zinsindikators vor 18 Jahren, waren unsere Analysen zu Zinsentwicklungen nachweislich immer zu 100 Prozent richtig. Der Vorteil: statt verfrüht Swaps oder Caps zu kaufen, nutzen unsere Kunden das aktuelle Niedrigzinsumfeld zu 100 Prozent aus und sichern erst dann ab, wenn wir eine eindeutige Zinstrendwende signalisieren. Um es bildlich auszudrücken: Sie nehmen ja auch erst bei Kopfschmerzen eine Tablette und nicht schon vorher.“
Grundlage der Untersuchung war der Neuwirth Zinsindikator. Hat der Indikator eine Zinstrendwende angezeigt, werden die Zinsen über einen Zeitraum von fünf Jahren abgesichert. Neuwirth Finance kombiniert damit eine variable Verzinsung mit einer 5-jährigen Zinsbindung für den Fall, dass eine Zinstrendwende nach oben angezeigt wird.
Nach Auslaufen der Zinsbindung wird überprüft, ob man sich in einer Zinserhöhungs- oder Zinssenkungsphase befindet. In einer Zinserhöhungsphase wird wieder eine 5-jährige Zinsbindung gewählt; in einer Zinssenkungsphase eine variable Verzinsung.
Um zu beurteilen, welche Finanzierungsform für einen Immobilieninvestor günstiger ist, wurden die durchschnittlichen, effektiven Zinskosten in Prozent berechnet (ohne Gebühren, Auf- oder Abschläge).
Für einen Kredit, der im Jahr 2020 ausläuft, mussten bei einer 10-jährigen Zinsbindung durchschnittlich 5,8 Prozent Zinsen gezahlt werden. Bei einer variablen Finanzierung mit Zinssicherung und gleichem Finanzierungszeitraum (30 Jahre) hingegen nur knapp 3,5 Prozent.
Neuwirth abschließend:
„Damit beträgt die Differenz satte 2,3 Prozent pro Jahr. In Summe über die Laufzeit sind in diesem Beispiel ohne Tilgung 69 Prozent höhere Zinskosten zu zahlen gewesen."
Die Studie ist hier online verfügbar.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Geldanlage: Sicherheit vor Rendite – aber mit wachsender Risikobereitschaft
Für die meisten Deutschen steht Sicherheit bei der Geldanlage weiterhin an erster Stelle. Das zeigt eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der BarmeniaGothaer. Während klassische Sparformen dominieren, gewinnt das Interesse an renditestärkeren Alternativen wie Fonds und Aktien langsam an Bedeutung.
Börsenturbulenzen bremsen M&A-Aktivitäten
Die aktuelle Marktlage bleibt volatil: Die jüngsten Börsenturbulenzen verunsichern nicht nur Investoren, sondern dämpfen auch die Dynamik geplanter Fusionen und Übernahmen (M&A). Insbesondere der anhaltende Handelsstreit und mögliche Strafzölle belasten das Investitionsklima.
Deutscher Geldanlage-Index Sommer 2024: Wenig Aufregung in unruhigem Markt
Attraktive zinsbasierte Geldanlagen, ein hoher Goldpreis, kaum finanzierbare Immobilienpreise und nervöse Börsen: Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) wollte vor diesem Hintergrund wissen, ob und wie sich dies auf die Anlagepräferenzen der Privatanleger auswirkt.
Sachwert-Investments bieten den größten nachhaltigen Hebel
Eine neue bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov und Pangaea Life zeigt die Einstellungen und Präferenzen zum Thema nachhaltige Geldanlage. Als Sektoren mit dem effektivsten Hebel nennen die meisten Befragten Energie, Technologie sowie Wohnungsbau. Sicherheit und Rüstung sehen nur Wenige als nachhaltig an.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
In der Steuerung des Kreditrisikos liegt ein strategischer Hebel
Protektionismus, Handelskonflikte, geopolitische Risiken – die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Passive Kreditstrategien stoßen in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen. Warum gerade aktives Management und ein gezielter Umgang mit Kreditaufschlägen den Unterschied machen können, erklärt Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea.
Mehrheit befürwortet Rüstungsinvestments – Akzeptanz steigt auch bei nachhaltigen Fonds
Private Geldanlagen in Rüstungsunternehmen polarisieren – doch laut aktueller Verivox-Umfrage kippt die Stimmung: 56 Prozent der Deutschen halten solche Investments inzwischen für legitim. Auch nachhaltige Fonds greifen vermehrt zu.
PKV-Initiative „Heal Capital 2“: Neuer Fonds, neue Investoren, neue Start-ups
Digitale Wartung, KI-Zertifizierung, stärkere europäische Vernetzung: Der PKV-Investitionsfonds Heal Capital geht mit neuer Schlagkraft an den Start – und will die digitale Versorgung nachhaltig verändern. Doch welche Start-ups profitieren zuerst?
„Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens auch“
Von unseriösen Werbeversprechen bis KI-Euphorie: Im zweiten Teil des Interviews mit Tim Grüger geht es um Trends im Daytrading, die Erwartungen von Kunden und den Kampf gegen Finanz-Fake-News. Plus: Was TradingFreaks für die Zukunft plant – und welchen Rat der Gründer Anfängern mit auf den Weg gibt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.