Das Kabinett hat ein neues Gesetz verabschiedet, das die Absicherung von Urlaubern bei der Insolvenz von Reiseveranstaltern neu regelt. Jetzt muss es noch vom Bundestag beschlossen werden.
Die R+V Versicherung bietet weiterhin Schutz für Reisebüros und Reiseveranstalter.
Künftig gibt es zwei Wege der Absicherung von Pauschalreisen: Für Reiseveranstalter mit einem Jahresumsatz von mindestens drei Millionen Euro sieht das Gesetz einen millionenschweren Sicherungsfonds vor. Unternehmen mit einem geringeren Umsatz können sich weiterhin bei Versicherungen oder Banken absichern.
Bei beiden Varianten erhalten die Kunden wie bisher mit der Buchungsbestätigung einen Sicherungsschein. Diese Regelung gilt auch, wenn ein Urlauber beispielsweise ein Hotelzimmer und ein Wellness-Angebot im Paket bucht.
Achim Scheib, Experte der R+V Versicherung für die Absicherung von Reisepreisen, sagt:
"Die Corona-Pandemie hat die Reisebranche hart getroffen. Damit sie wieder auf die Füße kommt, braucht sie dringend starke Partner. Für uns ist deshalb klar: Wir werden auch in Zukunft kleine und große Veranstalter absichern. Deshalb bietet die R+V Lösungen für beide Varianten des neuen Absicherungsmodells an."
Nur noch wenige Versicherer sichern Reisepreise ab
Das Gesetz soll am 1. Juli in Kraft treten. Bis Ende 2026 soll der geplante Fonds mit rund 750 Millionen Euro gefüllt werden. Das Geld kommt von den teilnehmenden Reiseveranstaltern, die ein Prozent ihres Umsatzes einzahlen müssen.
Zusätzlich bringen sie in den Reisesicherungsfonds sieben Prozent ihres Umsatzes in Form von Bürgschaften oder Versicherungen als Sicherheit ein.
Scheib erklärt: "Auf diesem Gebiet sind nur noch wenige Versicherer aktiv. Hier bringt die R+V als einer der bundesweit führenden Kreditversicherer eine große Expertise mit."
In der Vergangenheit war die Haftung pro Versicherer auf 110 Millionen Euro im Jahr begrenzt.
Scheib sagt:
"Die Erfahrung mit Thomas Cook hat gezeigt, dass diese Regelung zur Absicherung großer Veranstaltern nicht ausreicht."
Steigende Insolvenzgefahr in der Reisebranche
In der Corona-Pandemie hat sich die Situation zugespitzt, besonders in der Reisebranche ist die Gefahr von Insolvenzen deutlich gestiegen. Die Herausforderung für den Gesetzgeber: Er musste die Bedürfnisse der Verbraucher, der Reiseveranstalter und der Versicherer unter einen Hut bringen. In Zukunft muss ein Reiseanbieter für mindestens 22 Prozent seines Umsatzes einen Insolvenzschutz bieten.
Der R+V-Experte Scheib erläutert:
"Für uns ist dieser Systemwechsel eine tragbare Lösung. Bei dem Fonds wissen wir auf den Cent genau, für welche Summe wir bürgen. Aber auch in Zukunft gilt: Das Risiko muss kalkulierbar bleiben. Deshalb prüfen wir jeden Einzelfall, für uns zählt immer die individuelle Bonität."
Themen:
LESEN SIE AUCH
Allianz Trade startet "15 Min Sofa Sessions"
Allianz Trade geht mit den „Allianz Trade Sofa Sessions“ auf Deutschlandtour. Unter dem Motto „Schenken Sie uns 15 Minuten Ihrer Zeit – nicht mehr, nicht weniger“ will Allianz Trade mit dem interaktiven Format auf Kunden zugehen.
R+V wird neuer Sponsor der SPORTSCHAU im Ersten
Am 24. August startet die Sportschau mit der Fußball-Bundesliga wieder durch. Die R+V Versicherung wird die gesamte Saison (Hin- und Rückrunde) als Sponsor begleiten. Das Paket beinhaltet die Sportschau von 18.00 - 18.30 Uhr sowie die Sportschau Bundesliga von 18.30 - 20.00 Uhr.
Winterurlaub: Skifahren in Italien nur mit einer privaten Haftpflichtversicherung
Für den Winterurlaub in Italien ist seit Anfang 2022 einiges beachten: Neben einer erweiterten Helmpflicht für Minderjährige und hohen Strafen für alkoholisiertes Skifahren, ist auch eine private Haftpflichtversicherung (PHV) ein Muss.
Premium-Schutzbrief von Interlloyd für unterwegs
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Recyclingbranche unter Feuer: Warum Entsorger kaum noch Versicherungsschutz finden
Brände in Recyclinganlagen nehmen wieder zu – und mit ihnen die Prämien. Für Vermittler stellt sich die Frage: Wer bietet überhaupt noch tragfähigen Versicherungsschutz für diese Hochrisiko-Branche? Die Hübener Versicherung bleibt eine der letzten Adressen mit Branchenspezialisierung.
Insolvenzverfahren bei ELEMENT Insurance AG: Wie über 300.000 Verträgen abgewickelt werden sollen
Die ELEMENT Insurance AG muss nach Überschuldung und Rückversicherer-Aus abgewickelt werden. Über 300.000 Verträge wurden bereits beendet, die Schadenbearbeitung läuft weiter. Insolvenzverwalter Friedemann Schade setzt auf digitale Tools und konstruktive Lösungen – auch im Streit mit einem ehemaligen Dienstleister.
PKV bleibt 2025 stabil – doch Prävention bleibt politische Baustelle
Die private Krankenversicherung (PKV) zeigt sich zum Wahljahr 2025 widerstandsfähig und finanziell solide. Das geht aus der aktuellen SFCR-Studie von Zielke Research hervor: Die durchschnittliche Solvency-II-Quote liegt bei beachtlichen 515,55 Prozent. Kein einziges der untersuchten Unternehmen unterschreitet die gesetzlichen Kapitalanforderungen – ein Signal für Stabilität und Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.
Wüstenrot & Württembergische trotzt Krisenjahr – starker Auftakt 2025 nährt Gewinnhoffnungen
Trotz massiver Unwetterschäden und steigender Kfz-Kosten hat die W&W-Gruppe 2024 mit einem Gewinn abgeschlossen – und startet 2025 mit starkem Neugeschäft optimistisch ins neue Jahr. Vorstandschef Junker sieht die Gruppe auf stabilem Kurs.