COVID-19 hat auch das Nutzungsverhalten der europäischen Bankkunden nachhaltig verändert. 42 Prozent der befragten Europäer gaben an, seitdem Finanztransaktionen häufiger online oder via App abzuwickeln, in Deutschland sind es 28 Prozent. Das sind Zahlen der Mastercard-Studie »Evolution of Banking», die die aktuellen Trends im digitalen Bankwesen in zwölf europäischen Ländern untersuchte.*
Dieser Wandel wird auch durch die sinkende Loyalität der Bankkunden sichtbar:
In Europa können sich inzwischen 62 Prozent der Befragten einen Wechsel zu einer Digitalbank vorstellen (2019: 54 Prozent). In Deutschland stieg der Wert im Vergleich zum Vorjahr sogar um elf Prozentpunkte. Jeder zweite Deutsche (51 Prozent) zieht einen Wechsel in Erwägung, jeder zehnte Deutsche ist bereits Kunde einer Digitalbank (Europa: 6 Prozent).
Ansprüche der Bankkunden verändern sich
Mehr als drei Viertel der Deutschen (78 Prozent) erwarten in Zukunft eine noch stärkere Nachfrage nach mobilen Banking-Lösungen.
Durch die zunehmende Anwendung ändern sich auch die Ansprüche der Bankkunden an die digitalen Angebote: Die Deutschen sehen Zeitersparnis und einfache Handhabung wie auch im Vorjahr als die größten Vorteile an, diese Faktoren verlieren jedoch an Zuspruch.
Dafür legt jeder dritte Befragte inzwischen mehr Wert auf die Lifestyle-Eigenschaften eines digitalen Bankangebots (+ 12 Prozentpunkte gegenüber 2019) und eine hohe Verfügbarkeit (38 Prozent + 12 Prozentpunkte gegenüber 2019). Wichtigstes Kriterium für die Nutzung eines digitalen Bankangebots bleibt für die Deutschen mit 46 Prozent die Sicherheit. Dieser Wert sank allerdings um 15 Prozentpunkte, im Vorjahr waren es noch 61 Prozent.
Peter Bakenecker, Division Präsident für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard, sagt:
Mit der verstärkten Nutzung digitaler Angebote verändern sich auch die Ansprüche der Verbraucher. Digitale Bankangebote müssen intuitiv und einfach zu bedienen sein und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards erfüllen.
Wir arbeiten mit zahlreichen Partnern zusammen – von traditionellen Banken, über reine Digitalbanken bis hin zu Fintechs – um mit ihnen gemeinsam innovative digitale Lösungen zu entwickeln, die zum digitalen Alltag der Kunden passen und gleichzeitig deren Zahlungen schützt.
Bei Vertrauenswerten punkten traditionelle Finanzinstitute, doch Apps legen zu
Wenn auch die Loyalität der Deutschen gegenüber ihrer Hausbank nachlässt, glaubt die Mehrheit von ihnen , das sind 83 Prozent, dass es auch in zehn Jahren noch Bankfilialen geben wird.
Zudem gehören Banken mit 59 Prozent (2019: 64 Prozent) nach wie vor mit Abstand zu den vertrauenswürdigsten Quellen, wenn es um Informationen zur Verwaltung des eigenen Geldes geht. Freunde und Familie folgen mit 34 Prozent (2019: 30 Prozent).
Allerdings holen auch hier die digitalen Angebote auf: Vergangenes Jahr hatten lediglich sieben Prozent der Deutschen Vertrauen in die beratenden Funktionen von Apps aus dem Finanzbereich, jetzt sagten dies bereits 15 Prozent.
Open Banking: Starkes Interesse an kontoübergreifenden Apps
Auch beim Thema Open Banking zeigt sich eine starke Dynamik im Vergleich zum Vorjahr.
Die PSD2-Richtlinie verpflichtet die Banken in der EU ihre Schnittstellen für Drittanbieter zu öffnen. Dies ermöglicht es Anbietern von Apps und anderen autorisierten Drittanbietern auf die Informationen von Banken zuzugreifen und den Kunden so neue digitale Services anzubieten – immer mit ausdrücklicher Zustimmung des Kunden.
Bereits jeder sechste Deutsche nutzt dank Open Banking bankenunabhängige und kontoübergreifende Apps um einen besseren Überblick über seine Finanzen zu haben. Weitere 31 Prozent würden so ein Angebot nutzen, stünde es ihnen zur Verfügung.
Im Oktober 2020 startete Deutschlands größtes Vergleichsportal CHECK24 eine eigene Bank, die C24, und wurde ein wichtiger Partner von Mastercard. Christoph Röttele, CEO und Sprecher der Geschäftsführung bei CHECK24, erklärt die Gründe der Zusammenarbeit:
Open Banking erfordert Mut, ist aber der einzige Weg im Rahmen der Digitalisierung Kundenbedürfnisse konsequent zu erfüllen. Dabei sind verlässliche Technologiepartner, die neue Kundenanforderungen schnell und sicher umsetzen, unerlässlich.
Außerdem möchten wir unseren Kunden attraktive Konditionen und Zusatzleistungen bieten, wie beispielsweise unser Cashback-Programm für jede Zahlung mit der Mastercard.
Mastercard: Der bevorzugte Digital-Banking-Partner
Auch im Jahr 2020 bleibt Mastercard bevorzugter Partner für Finanzinstitute, die digitale Lösungen anbieten. Mastercard arbeitet in Europa mit mehr als 60 Digitalbanken zusammen und deckt damit 80 Prozent es gesamten Fintech- und Paytech-Sektors ab – eine Verdopplung gegenüber dem Jahr 2018.
Auch das Fintech Stocard, mit dem bereits 50 Millionen Nutzer ihre Kundenkarten mittels einer Mobile Wallet auf dem Smartphone digitalisieren, ist Partner von Mastercard.
Björn Goß, CEO von Stocard, sagt:
Wir teilen die Vision, die Zukunft des Einkaufens und Bezahlens neu zu gestalten und so ein erstklassiges Kundenerlebnis zu schaffen. Mastercard ermöglicht uns dabei den Zugang zu seinem weltweiten Netzwerk an Partnern und stellt uns Know-how und neueste Technologien zur Verfügung.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Deutsche regeln zunehmend ihr digitales Erbe
Bankkunden: Mehr Dienstleistungen und Services erwünscht
Geschäftsreisende setzen wegen Corona auf Mobile Payment
KI im Kundendialog: Zwischen Game Changer und Beziehungskiller
Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie verändert die Customer Journey in der Assekuranz bereits heute. Doch sind Kunden wirklich bereit, auf KI-gestützte Services zu setzen? Antworten liefert der neue „KI-Monitor-Assekuranz 2025“ des Marktforschungsinstituts HEUTE UND MORGEN.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Digitalmacht ohne Substanz – Warum Europa beim KI-Wettlauf ins Hintertreffen gerät
Europa ruft nach Souveränität, investiert Milliarden, reguliert ambitioniert – und bleibt doch in der digitalen Peripherie. Trotz der politischen Verve, Künstliche Intelligenz zur strategischen Schlüsseltechnologie Europas zu erklären, ist das Bild ernüchternd: Die Substanz fehlt.
Mit KI zum digitalen Abschluss: die Bayerische und muffintech starten Pilotprojekt zur Antragsunterstützung
Die Versicherungsgruppe die Bayerische und das Technologie-Start-up muffintech starten ein gemeinsames Pilotprojekt zur digitalen Vertriebsunterstützung in der Sachversicherung. Im Zentrum steht der KI-Assistent LEA, der Kunden durch den Online-Antragsprozess begleitet und in Echtzeit Fragen beantwortet. Der erste Einsatz erfolgt im Bereich der Zahnzusatzversicherung, weitere Sparten wie die Hausratversicherung sollen kurzfristig folgen.
Wie KI-Agenten den Beratungsalltag neu definieren
Die Maklerarbeit verändert sich rasant: Digitale Assistenten auf KI-Basis übernehmen Routinetätigkeiten und ermöglichen so mehr Fokus auf Beratung und Beziehungspflege. Jonathan Posselt, Teamleiter KI bei Fonds Finanz, zeigt im Gastbeitrag, wie Maklerbüros schon heute die Weichen für die Zukunft stellen können. Der Text erschien zuerst im expertenReport 07/25.
Versicherungs-KI mit Potenzial – aber auch mit Vorbehalten
Viele Deutsche würden gerne Künstliche Intelligenz nutzen, um Versicherungsanträge schneller und einfacher zu erledigen. Auch bei der Vertragsanalyse zeigen sich viele aufgeschlossen. Doch sobald es um Gesundheitsdaten oder Schadensbewertungen geht, kippt die Stimmung.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.