Mehr als die Hälfte der Bundesbürger im erwerbsfähigen Alter befürchtet im Ruhestand Abstriche machen zu müssen. Die Sorge, am Lebensabend von Armut betroffen zu sein, ist bei Frauen (58 Prozent) ausgeprägter als bei Männern (48 Prozent). Schaut man auf die Rentenstatistik, muss man sagen, zu Recht.
Als arm gilt, wer als Alleinstehender weniger als 979 Euro im Monat zur Verfügung hat. Die durchschnittliche gesetzliche Rente bei Männern liegt bei 1.020 Euro. Die Durchschnittsrente für Frauen beträgt sogar nur 560 Euro monatlich.
Das niedrige Rentenniveau führt dazu, dass immer mehr alte Menschen in Deutschland ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Die Zahlen des „Schuldneratlas 2019“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform sind erschreckend.
Innerhalb von nur zwölf Monaten ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Alter ab 70 Jahren um 44,9 Prozent auf rund 380.000 gestiegen. Seit 2013 hat sich somit die Zahl der überschuldeten Senioren sogar um 243 Prozent erhöht. Und auch bei den 60 bis 69-Jährigen kommen immer weniger mit ihrem Geld zurecht.
Altersarmut und Altersüberschuldung
Einen stabilen "Doppeltrend zu Altersarmut und Altersüberschuldung" stellten die Experten von Creditreform fest. Dabei ist Altersarmut besonders belastend. Jüngere Menschen empfänden ihre Armut häufig nur als eine vorübergehende Lebensphase und verfügten über eine Perspektive, sich aus ihrer schwierigen Situation herauszuarbeiten. Bei alten Menschen sei das anders; denn mit dem Eintritt in den Ruhestand sinken die Chance von älteren Menschen rapide, ihre ökonomische Lage zu verbessern.
Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management GmbH aus Coswig, dazu:
„Die Furcht vor einem sinkenden Lebensstandard im Alter ist leider begründet.“
Die Altersarmut nehme seit zehn Jahren kontinuierlich zu und wird in Zukunft noch prekärer werden.
Daher empfiehlt Finanzexperte Sven Thieme frühzeitig an die Altersvorsorge zu denken:
„Auch in Zeiten der Niedrigzinsphase gibt es Möglichkeiten mehr aus seinem Geld zu machen. Jeder sollte sich genau erkundigen, welche Optionen für ihn persönlichen bestehen.“
Unerlässlich: Rentenlücke schließen
Denn trotz aller Ängste planen die Deutschen ihre Altersvorsorge nur unzureichend. Dabei gehört zu den Überlegungen, wie man sein Leben als Senior gestaltet, immer auch die Absicherung der finanziellen Seite dazu. Viele machen sich nicht bewusst, wie niedrig ihre gesetzliche Rente einmal ausfallen wird.
Sven Thieme ist überzeugt:
„Um die Rentenlücke zu schließen, ist die private Altersvorsorge unerlässlich.“
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Fatal: Knapp die Hälfte der Bundesbürgerinnen weiß, dass sie sich mehr mit ihrer finanziellen Ruhestandsplanung beschäftigen sollte, schiebt das Thema allerdings vor sich her. Bei jungen Frauen liegt die Zustimmung mit 56 Prozent sogar noch höher – oft aufgrund fehlenden Finanzwissens.
Provisionsverbot hätte mittelfristig massive Altersarmut zur Folge
Sollte sich ein EU-weites Provisionsverbot durchsetzen, wäre den Verbrauchern ein Bärendienst erwiesen. Denn notwendige Vorsorgeberatung würde aus Sparsamkeitsgründen weniger stattfinden und mit zeitlichem Abstand in Form von Altersarmut den Verbrauchern auf die Füße fallen.
Trotz Sorgen um Altersvorsorge: Jeder Fünfte kümmert sich nicht
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