Gerade jetzt nutzen es Hacker aus, dass Mitarbeiter im Homeoffice teils mit Eigengeräten im Firmennetzwerk arbeiten, durch die heimische Umgebung vielleicht nachlässiger sind und die Sicherheitsstandards zugunsten der schnellen Netzanbindung heruntergefahren wurden.
Mit 44 Prozent liegt das meistgefürchtetste Szenario des IT-Angriffs bei deutschen Unternehmern noch über der Angst vor menschlichem Versagen (41 Prozent) und dem Betriebsausfall (37 Prozent). Deswegen verwundert es umso mehr, dass immer noch 87 Prozent aller kleinen und mittelständischen Unternehmen keine Versicherung abgeschlossen haben. Dies zeigt die KMU-Studie der Gothaer Versicherung.
Mit welchen Versicherungen sichern sich KMU ab?
90 Prozent aller befragten KMU geben an, sich mit der Hilfe einer Betriebshaftpflichtversicherung gegen die Schadensansprüche Dritter zu schützen. Erst weit dahinter folgen die betriebliche Gebäudeversicherung (56 Prozent) und die Elektronikversicherung (27 Prozent).
Eine Cyberversicherung hingegen liegt bei nur 13 Prozent Abdeckung bei den befragten KMU – und das, obwohl 44 Prozent aller Befragten den Hackerangriff am meisten fürchten.
Je größer, desto eher
Je größer das Unternehmen, desto eher verfügt es über eine Cyberpolice. Nur sieben Prozent der Firmen mit einem bis zehn beziehungsweise elf bis 20 Mitarbeitern verfügen über eine entsprechende Versicherung. In der Gruppe der 21 bis 200 Mitarbeiter liegt die Abdeckung schon bei 15 Prozent und bei den Unternehmen bis 500 Mitarbeitern bei 24 Prozent.
Auch bei denjenigen KMU, die planen, in den kommenden zwei Jahren eine Cyberversicherung abzuschließen, zeigt sich: Das Bewusstsein für das Thema ist höher bei den größeren Firmen (21–200 Mitarbeiter: 32 Prozent, 201–500 Mitarbeiter: 30 Prozent). Nur zehn Prozent der KMU mit einem bis zehn Mitarbeitern und 20 Prozent bei denen mit elf bis 20 besetzten Unternehmen beschäftigen sich aktuell mit dem zukünftigen Abschluss einer Cyberpolice.
Frank Huy, Leiter Haftpflicht und Financial Lines der Gothaer, sagt:
„Cybergefahren sollten aber auch von KMU nicht unterschätzt werden. Auch bei kleinen Firmen – sei es der Friseurmeister, die Medienagentur oder der Gas- und Wasserinstallateur – können zum Beispiel Anhänge von Phishing-E-Mails große Schäden anrichten, kann Schadsoftware Kundendaten verschlüsseln oder den Betrieb zum Erliegen bringen. Die Kosten für die Datenwiederherstellung, für den Hardwareaustausch und für die professionelle Unterstützung von IT-Experten können auch bei KMU in die Zehntausende Euro gehen.“
Was ist KMU beim Abschluss einer Cyberpolice wichtig?
Neben dem Preis, den 47 Prozent aller Befragten als Kriterium angeben, stehen vor allem die Serviceleistungen, die über die reine Kostenübernahme hinausgehen: So wünschen sich 45 Prozent der KMU Assistance-Leistungen im Schadenfall, also etwa die Vermittlung von IT-Experten. 41 Prozent schätzen die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit durch eine 24-Stunden-Hotline und 33 Prozent ist zusätzlich wichtig, auch schon vor dem Schadenfall mit Präventionsmaßnahmen wie einem Risikoscan unterstützt zu werden.
Weitere 41 Prozent der Befragten geben zudem an, Wert auf einen flexiblen Versicherungsschutz zu legen, der sich individuell den Gegebenheiten ihres Unternehmens anpasst.
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