Eine umfangreiche Agenda erwartete die Teilnehmer am HDI Cyberkongress am 16. März 2022. Erstmals richtete sich der Versicherer mit seinem Veranstaltungsformat direkt an seine Kunden. Bereits im September 2021 hatte HDI sich mit einem Kongress an Makler und Vermittler gewandt. Die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe auch im Zuge des Krieges in der Ukraine machte Tipps und Ratschläge zur Cybersicherheit zum jetzigen Zeitpunkt umso wertvoller. Die Teilnehmer versammelten sich virtuell im Fernsehstudio von HDI und konnten den Referenten vom heimischen Schreibtisch aus folgen.
Den Auftakt machte Christian Kussmann, Bereichsvorstand für Firmen und Freie Berufe der HDI Versicherung. Er startete mit einem kurzen Abriss zu aktuellen Cyberrisiken, einem der Top-3 Risiken für Unternehmen und Freiberufler von heute. Außerdem gab er einen ersten Einblick in die Ergebnisse einer aktuellen Cyber-Studie von HDI. Der Versicherer hatte dazu im Dezember mehr als 500 KMU und Freiberufler zum Thema Cyberrisk sowie ihre Einschätzungen zu Auswirkungen des Risikos auf das eigene Unternehmen befragen lassen.
Ziel der Studie war die Erstellung eines repräsentativen Lagebildes der KMU insbesondere im Hinblick auf Cyberschäden, Risikowahrnehmung und -prävention. Unter anderem berichteten 41 Prozent der befragten Unternehmen davon, dass sie bereits Opfer einer Cyber-Attacke geworden seien. Außerdem macht die Studie dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf Präventionsmaßnahmen zum Mitarbeiterverhalten deutlich.
Cyberangriffe und Cybersecurity in der Praxis
Ein weiterer Top: Cybersicherheit in der Praxis. Ein aktuelles Bild zur Gefahrenlage lieferte hierzu Andreas Walz, Chief Information Security Officer der HDI Muttergesellschaft Talanx. Mit einem Überblick über Bedrohungen, Vorfälle und Täter im Cyber-Security-Umfeld illustrierte er aktuelle Risiken und gab Hinweise, an welchen Stellen bei Unternehmen häufig Potenzial zur erfolgreichen Risikominimierung und Gefahrenabwehr besteht.
Dr. Marc Maisch, Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht illustrierte im Anschluss die These, dass virtuelles „Big Game Hunting“ für die Cyberkriminellen immer mehr aus dem Fokus gerate, weil Konzerne ihre IT zur Festung ausgebaut hätten. Im Mittelstand sähe das dagegen ganz anders aus. Der Referent erläuterte aktuelle Trends der Internetkriminalität und gewährte Einblicke in das Darknet.
Darüber hinaus referierten unter anderem die Journalistin Tina Groll zum Thema Identitätsdiebstahl im Internet, Dr. Wieland Hafelder, Vice President Google Deutschland über die Zusammenhänge von Sicherheit und digitaler Souveränität und Markus Böger vom niedersächsischen Verfassungsschutz über Angriffe in einer vernetzten Welt.
Großes Interesse am Thema Cyberrisiken
Mehr als 700 Teilnehmer befanden sich zeitweilig gleichzeitig im virtuellen Tagungsraum. HDI Vertriebsvorständin Stefanie Schlick zieht Resümee aus der Veranstaltung:
Wir sind mit der Resonanz, die wir mit unserer Veranstaltung bei unseren Kunden und anderen Interessenten hatten, hoch zufrieden.
Stefanie Schlick ergänzt, dass die hohe Teilnehmerzahl doch zeige: bei vielen Firmenkunden bestehe immer noch ein großer Informationsbedarf zum Thema Cyberrisiko und das Bemühen vom HDI entsprechende Lücken zu schließen sehr gut angenommen werde. Nach dem Auftakt im September 2021 plant der HDI für Juni 2022 auch den nächsten Cyberkongress für Vertriebspartner.
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