Assekurata-Studie untersucht Run-off in der Lebensversicherung

Assekurata-Studie untersucht Run-off in der Lebensversicherung
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Derzeit befinden sich sieben deutsche Lebensversicherer im externen Run-off mit einem Prämienvolumen von insgesamt 4,1 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von knapp 5 Prozent entspricht. Die Rating-Agentur Assekurata hat in ihrer Studie „Run-off in der Lebensversicherung 2019“ die Erfolgsparameter eines Run-offs anhand betriebswirtschaftlicher Einzeldaten sowohl aus Kunden- wie aus Investorensicht untersucht.

Die sieben Lebensversicherer verteilen sich auf folgende drei Plattformen:

  • Viridium-Gruppe: Skandia Lebensversicherung AG, Heidelberger Lebensversicherung AG, Entis Lebensversicherung AG (ehemaliger Bestand der Protektor Lebensversicherungs-AG), Generali Lebensversicherung AG
  • Frankfurter-Leben-Gruppe: Frankfurter Lebensversicherung AG (ehemals Basler Leben AG Direktion für Deutschland), Frankfurt Münchener Lebensversicherung AG (ehemals ARAG Lebensversicherungs-AG)
  • Athora-Gruppe: Athora Lebensversicherung AG (ehemals Delta Lloyd Lebensversicherung AG)

Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata, erklärt:

„Für unsere Untersuchung haben wir nahezu alle im externen Run-off befindlichen Unternehmen analysiert. Außen vor blieb die Generali Leben, da die Datenhistorie nach dem Run-off hier für aussagekräftige Analysen noch zu kurz ist. Dafür haben wir die Victoria Leben, die sich im internen Run-off der Ergo-Gruppe befindet, zusätzlich in die Studie eingebunden, da sie aufgrund ihrer Größe und der langen internen Run-off -Zeitreihe von hoher Bedeutung ist. Zudem ermöglicht dies den Blick auf mögliche Unter-schiede zwischen internen und externen Run-offs.“

Rechnungszinsen untersucht

Um der Befürchtung nachzugehen, der neue Eigentümer könnte die Versicherungsnehmer künftig in einem geringeren Maße am Rohüberschuss beteiligen, hat Assekurata die Verteilung des Rohüberschusses bei Run-off-Gesellschaften dem Marktdurchschnitt gegenübergestellt.

Lars Heermann erläutert:

„Hierbei haben wir auch die Rechnungszinsen -also die jährlichen Garantiezinsen und Zuführungen zur Zinszusatzreserve (ZZR) – mit einfließen lassen.“

Unter Berücksichtigung dieser Parameter lassen sich allerdings nur marginale Unterschiede zwischen der Vergleichsgruppe der Run-off-Gesellschaften und dem Markt feststellen.

Wenn die Garantiezinsen nicht berücksichtigt werden, zeigt sich ein anderes Bild. Die Run-off -Versicherer behalten durchschnittlich einen höheren Anteil des erzielten Rohüberschusses zu ihren Gunsten ein als im Marktdurchschnitt üblich. Zugleich dürfte aber das Garantiezinsniveau bei der Gruppe der Run-off-Versicherer höher ausfallen als im Marktdurchschnitt.

Große Unterschiede bei verschiedenen Unternehmen

Allerdings zeigt sich hier zwischen den einzelnen Unternehmen in der Run-off-Vergleichsgruppe eine große Spreizung. Während die Entis Leben 2018 mit 77 Prozent die höchste Ausschüttungsquote auswies, beteiligte die Victoria Leben ihre Kunden lediglich zu 33 Prozent am Rohüberschuss.

Lars Heermann dazu:

„Gerade aufgrund der Heterogenität der Geschäftsmodelle sowie des noch recht jungen Geschäftsfelds lassen sich schwer allgemeingültige Aussagen treffen. Dies mussten wir auch bei weiteren Untersuchungsaspekten feststellen.“