Rechtskonformer Vertrieb von Investmentfonds

Rechtskonformer Vertrieb von Investmentfonds
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In Zeiten, in denen viele ihre Versicherung per wenigen Mausklicks im Internet abschließen, ist das Thema Kundenbindung wichtiger denn je für viele Versicherungsgesellschaften. Neue Produkte mit mehr Beratungsaufwand, so wie zum Beispiel Investmentfonds, sind hier eine mögliche Lösung. Damit der Makler diese neuen Vertriebspotenziale optimal nutzen und auch einen rechtssicheren Funktionsablauf gewährleisten kann, ist es ratsam, mit vertriebsunterstützenden Softwarelösungen zu arbeiten, die vor Ort beim Kunden eingesetzt werden können und mit denen ein völlig papierloser Vertragsabschluss möglich wird.

Die Altersvorsorge ist ein wichtiges Thema für Versicherungskunden. Viele möchten aber nicht mehr auf eine klassische Lebensversicherung setzen, sondern interessieren sich für Investmentfonds, die mittlerweile höhere Renditen versprechen. Doch wie findet man aus tausenden in Deutschland zugelassenen Fonds den richtigen? Ein großes Vertriebspotenzial wo die klassische und persönliche Beratung eines Maklers gefragt ist. Denn bei Finanzprodukten geht es um Vertrauen. Ein Kunde, der schon Hausrat-, Auto- oder Haftpflichtversicherung bei seiner zuständigen Agentur abgeschlossen hat, wird sich auch bei Investmentfonds auf das Fachwissen seines Beraters verlassen.

Neue Herausforderungen für den Versicherungsmakler

Die Finanzprodukte stärken die Kundenbindung enorm, aber stellen den Versicherungsmakler vor neue Herausforderungen, denn es ist gar nicht so leicht, den richtigen Fonds für seinen Kunden auszusuchen. Schließlich ist sein Kerngeschäft der Verkauf von klassischen Versicherungen. Hier lautet die Lösung Softwaregestützter Vertrieb von Investmentprodukten. Passende Tools kombinieren Kundenanalyse und Beratung und machen zudem das lästige Ausfüllen von Anträgen per Hand überflüssig.

Berater und Kunde füllen am Notebook oder Tablet zusammen einen digitalen Fragebogen aus, um das Anlegerprofil zu ermitteln. Geht es um stabiles Wachstum? Wie viel Risiko soll eingegangen werden? Wie viel Geld soll investiert werden? Welche Rendite wird erwartet? Algorithmen ermitteln in der Software das passende Produkt. Parallel zum Ausfüllen des Fragebogens werden auch automatisch die Formulare befüllt, die für einen komplett papierlosen Prozess direkt auf dem Bildschirm unterschrieben werden können.

Compliance für den Vertrieb von Finanzdienstleistungen

Aber Vorsicht, beim Implementieren einer Vertriebssoftware für Investmentfonds muss unbedingt auf die Rechtssicherheit geachtet werden. Denn das Asset Management und der Vertrieb von Finanzdienstleistungen werden streng reguliert und müssen zahlreiche Richtlinien erfüllen. Eine Lösung, die nicht rechtskonform ist, kann für die Versicherung große Probleme und einen enormen finanziellen Schaden bedeuten. Die überarbeitete Finanzanlagenvermittlungsverordnung (FinVermV) soll spätestens Ende des Jahres in Kraft treten und bringt zahlreiche Neuerungen mit sich, die beachtet werden müssen. Die FinVermV regelt die Tätigkeit für Finanzvermittler, zu denen auch die Versicherungsgesellschaften gehören.

Es besteht etwa die Pflicht, mit einer Geeignetheitserklärung einen Überblick darüber zu geben, wie man das Produkt auf die vom Kunden geäußerten Ziele bezüglich Anlagedauer, Risikobereitschaft und Verlusttragfähigkeit abgestimmt hat. Auch neue Punkte zur Sachkundeprüfung wurden in die neue FinVermV aufgenommen. Spätestens bis zum Inkrafttreten der neuen Ordnung müssen Versicherungen ihre Vertriebsprozesse von Finanzdienstleistungen dahingehend überarbeiten und absichern.

Rechtskonforme Vertriebssoftware

Digitale Lösung für das Investmentgeschäft im Versicherungsvertrieb wie MyWebDepot® von der SOBACO Betax AG werden daher geprüft und zum Beispiel von der Münchner Anwaltskanzlei Waigel Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft MBB abgesichert.

Die Software deckt dabei nicht nur die strengen Anforderungen der EU-Richtlinie MiFID ab sondern auch zukünftig die der überarbeiteten FinVermV, die eine lückenlose Beratungsdokumentation Überwachung und Reporting fordert. Gesellschaften wie bspw. Basler Financial Services, Alte Leipziger Trust Investment-Gesellschaft mbH oder Fürst Fuggerbank / AIS (ehemals Nürnberger Investment Services GmbH) arbeiten bereits beim Softwaregestützten Vertrieb von Investmentfonds mit den Lösungen der SOBACO Betax AG, um eine rechtskonforme und zudem für den Makler einfache Kundenberatung zu gewährleisten.

Bedienerfreundlichkeit durch Analyse-Tools

Neben der Rechtssicherheit bieten die Softwarelösungen für Investmentvertrieb bei Versicherungen auch einen deutlichen Kundennutzen durch eine gesteigerte Bedienungsfreundlichkeit. Zusätzlich zum Ermitteln des Risikoprofils im Beratungsprozess halten Lösungen zahlreiche Features für die Kundenpflege und das Portfolio-Management bereit. Ist der Vertrag für den Fondskauf abgeschlossen, erhält der Endkunde ähnlich wie beim Online-Banking seiner Bank Zugriff auf Tools wie Depot-Verwaltung, Berichtswesen oder individuelle Auswertungen. Jedes Versicherungsunternehmen bestimmt dabei selbst, wie viele Features freigeschaltet werden.

Der Vertrieb von Investmentfonds ist ein möglicher Weg, um in einem Markt, der ständig in Bewegung ist, die Kundenbindung aufzubauen und zu verbessern. Der Vertrieb von Investmentprodukten stellt Versicherungsmaklern neue attraktive Produkte zur Verfügung, die sie mit ihren Kunden vor Ort und im persönlichen Gespräch in Augenschein, nehmen, begutachten und auch ad hoc abschließen können. Auch vor der Versicherungsbranche und ihrer Investmentsparte macht die Digitalisierung aber nicht halt; erfolgt der vertrieb softwarebasiert wie im Falle von MyWebDepot, sind insbesondere Compliance-Richtlinien zu beachten, deren Umsetzung die Software bereits integriert. Es entsteht also die Chance, rechtssicher sowie transparent neue Akquise-Potenziale mit beträchtlichen Erfolgsaussichten zu erschließen und so auch das Interesse von online- und App-affinen Kunden aus den Generationen Y oder Z zu wecken. Eine Chance, die Versicherungen wie Makler ernsthaft angehen müssen.

Ein Beitrag von IT-Journalistin Claudia Ballhause.