E-Health in der medizinischen Versorgung

E-Health in der medizinischen Versorgung
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Jeder zweite Deutsche ist sich sicher: Eine Zukunft der Medizin ohne E-Health wird es nicht geben. Die Mehrheit der Bundesbürger sieht darin große Chancen.

Fast jeder Zweite (46 Prozent) meint, dass zumindest Teile der medizinischen Versorgung in Zukunft ausschließlich digital stattfinden werden, um die steigenden Kosten des deutschen Gesundheitssystems aufzufangen.

Gleichzeitig sind die Deutschen offen für diese Neuerungen und nutzen existierende digitale Angebote bereits heute. Zwei von drei Smartphone-Besitzern (65 Prozent) verwenden zum Beispiel Gesundheits-Apps. 25 Prozent bevorzugen Informationen über Gesundheits-, Fitness-, Gewichts- oder Ernährungsthemen.

Ähnlich stark genutzt werden aber auch Apps, die Körper- und Fitnessdaten wie zum Beispiel Herzfrequenz, Blutdruck oder gegangene Schritte aufzeichnen. Ebenfalls im Trend liegen Workout-Apps mit Anleitungen für Übungen zu Hause oder unterwegs.

Gesünder leben dank Apps

Offenbar bringen die Gesundheits-Apps den Nutzern durchaus echten Mehrwert. Jeder Zweite gibt an, sein Training durch die Nutzung optimiert zu haben. Beinahe ebenso viele Befragte sagen, dass sie sich dank Gesundheits-Apps mehr bewegen und besser über ihren Körper und Gesundheitszustand Bescheid wissen. Jeder Dritte (34 Prozent) gibt an, sich dadurch gesünder zu ernähren.
„Fitness-Armbänder, Smartwatches und Gesundheits-Apps für Smartphones sind in Deutschland bereits ein Millionenphänomen geworden. Erstmals ist es möglich, die eigenen Vitaldaten regelmäßig zu messen und zu nutzen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Zustimmung für Elektronische Patientenakte und E-Rezept

So würden beispielsweise zwei Drittel der Bundesbürger die E-Akte nutzen (65 Prozent), beinahe ebenso viele (63 Prozent) das E-Rezept. Besonders hoch ist die Bereitschaft bei den 16- bis 29-Jährigen mit 74 Prozent und bei den 30- bis 49-Jährigen mit 70 Prozent. Aber auch in der Altersgruppe 65 plus würden sechs von zehn Befragten (60 Prozent) auf die Elektronische Patientenakte zugreifen.

 

Die Befürworter sehen nicht nur die Standardfunktionen wie die Speicherung der gesamten Behandlungshistorie (87 Prozent), sie wünschen sich vor allem auch komfortable smarte Funktionen: 98 Prozent wollen etwa einen integrierten digitalen Impfpass, 91 Prozent haben Interesse an einem digitalen Medikationsplan mit automatischem Wechselwirkungscheck. Auch ein Modul zur Integration der Daten aus Apps oder medizinischen Geräten wie einem Blutdruckmessgerät (80 Prozent) sowie ein Vorsorgeplaner (70 Prozent) sind beliebt.

Datenschutz und Datenhoheit

Die potenziellen Nutzer fordern dabei für sich vor allem Datenhoheit. 61 Prozent wollen, dass sie beim Patienten liegt. 59 Prozent verlangen ein Höchstmaß an Datenschutz und Datensicherheit. Für 45 Prozent sind außerdem eine strukturierte Darstellung und für ein Drittel (34 Prozent) ein mobiler Zugang wichtig.

Bilder: (1) © Rido / fotolia.com (2-3) © bitkom

 

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