Fast ein Drittel der Bundesbürger gehen nicht davon aus, dass ihre Daten bei den deutschen Versicherungsunternehmen in guten Händen sind. Das zeigt die im Auftrag des Softwareherstellers Adcubum entstandene Studie „Digitale Versicherung 2019“.
Dennoch würden über 60 Prozent der Kunden ihrer Versicherung persönliche Daten zur Verfügung stellen, wenn sie im Gegenzug dafür weniger für den Versicherungsschutz bezahlen müssen.
Michael Süß, Geschäftsführer von Adcubum Deutschland, sagt:
„Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes sind noch weit verbreitet.
Eine klare und über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Verpflichtung zum Datenschutz seitens der Versicherer und Offenheit darüber, wie diese Informationen genutzt werden, könnten einen Teil dieser Ängste abbauen.“
Kundendaten gewinnen an Bedeutung
Persönliche Kundendaten werden für Versicherungsunternehmen immer bedeutender. So sind unter anderem Informationen zum Standort, zur Fitness oder auch zum Nutzer- und Konsumverhalten von Interesse. Dabei ist den Deutschen wichtig, wo diese Daten gespeichert werden. Wenn es sich um ein deutsches Rechenzentrum handelt, haben 65 Prozent der Befragten ein eher gutes Gefühl.
An Weitergabe persönlicher Daten gewöhnt
Die Preisgabe sensibler Informationen ist für eine Mehrheit mittlerweile völlig normal. So gaben 63 Prozent an, sie hätten sich daran gewöhnt. Gleichzeitig erwarten viele Menschen dafür eine Gegenleistung. Auf die Frage, ob sie für die Bereitstellung persönlicher Daten im Gegenzug erwarten würden, weniger für die Versicherung bezahlen zu müssen, antworteten 23 Prozent mit „trifft zu“ und weitere 39 Prozent mit „trifft eher zu“.
Negative Auswirkungen befürchtet
Dass sich die bereitgestellten Informationen negativ auswirken könnten, befürchtet dabei fast jeder Zweite: So haben. 51 Prozent Angst davor, dass die Versicherung sie aufgrund persönlicher Daten als Kunden kündigt, ablehnt oder eine völlig überhöhte Versicherungsprämie verlangt.
Michael Süß dazu:
„Auffällig ist, dass vor allem jüngere Kunden stark sensibilisiert sind für dieses Thema. 55 Prozent in der Altersgruppe 18 bis 34 haben Angst vor Sanktionen seitens der Unternehmen.“
Bei den über 55-Jährigen seien es hingegen „nur“ 47 Prozent, die befürchten, dass der Versicherer sie benachteiligen könnte.
Michael Süß weiter:
„Die ältere Generation ist bei diesem Thema noch etwas gelassener. Unternehmen sollten dennoch allen Kunden die Angst nehmen, zum Beispiel mittels transparenter Richtlinien und klarer Aussagen darüber, unter welchen Bedingungen Versicherungsschutz gewährt werden kann und wann nicht.“
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