Hohe Fondskosten überschatten Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit

Hohe Fondskosten überschatten Leistungsfähigkeit
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Damit Anleger die Kosten der Kapitalanlage nachvollziehen können, muss allen Kunden ab sofort der sogenannte Ex-post-Kostenausweis zugestellt werden. Doch wie sehen diese Kosten bei in Deutschland zugelassenen Investmentfonds tatsächlich aus? Dieser und weiterer Fragen ging die Studie „Fondskosten – der Schlüssel einer erfolgreichen Fondsauswahl?“ vom Unternehmensberater Bernd Baur und dem Petersmann Institut für den unabhängigen Finanzberater nach.

Es sollte herausgefunden werden, inwieweit die Qualität der Fonds, gemessen anhand der Wertentwicklung und der Kosten, nachhaltig ist oder nur eine Momentaufnahme darstellt.

Grundlage die öffentlich zugängliche Datenbank von Morningstar mit einer Konzentration auf die für Privatkunden in Euro aufgelegten Fonds. Daraus folgt eine Auswahl von mehr als 20.000 Fonds und knapp 3.500 ETFs.

Bei einem Fonds mit unterdurchschnittlichen sind die Chancen deutlich größer, eine über dem Durchschnitt der Peergroup des Produkts liegende Performance zu erzielen. Dabei ist es unerheblich, für welche Anlageklasse oder Fondskategorie sich der Anleger im Vorfeld entschieden hat.

Bernd Baur, Autor der Studie, dazu:

„Es ist offensichtlich, dass die Höhe der Kosten, die einem Fonds belastet werden, nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt, sondern auch die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Portfoliomanagements überschattet. Fondsmanager, deren Fondskosten deutlich über dem Durchschnitt lagen, konnten in der Vergangenheit diesen Rucksack über ein aktives Management nicht mehr wettmachen. Darum gilt wie im ganzen Wirtschaftsleben: Der Gewinn eines Investments liegt im Einkauf.“

So kostete laut Studie ein weltweit investierter Aktienfonds zwischen Februar 2018 und Februar 2019 für Privatanleger durchschnittlich 1,50 Prozent jährlich. Ein ETF lag bei 0,31 Prozent. Fonds, deren Kosten über dem Durchschnitt lagen, haben in der Fünf-Jahres-Betrachtung nur zu einem Anteil von knapp 28 Prozent eine Mehrrendite gegenüber der Peergroup erzielt. Fonds mit unterdurchschnittlichen Kosten hingegen haben dies zu fast 85 Prozent geschafft.

Hartmut Petersmann, Gründer und Geschäftsführer des Petersmann Instituts, sagt:

„Die Studie zeigt, wie Anleger und Berater durch eine kostenorientierte Auswahl der eingesetzten Investmentfonds erhebliche Mehrwerte erzielen können. Daher fördern wir als Partner diese Studie sehr gerne, um zu zeigen, wie sich Anlageerfolge gerade für Privatanleger forcieren lassen.“

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