Ernährungsgewohnheiten der Kindheit beeinflussen Gesundheit und Krankheit im Erwachsenenalter nachhaltig. Im Kindes- und Jugendalter wird deshalb der Grundstein für das Gesundheitsverhalten der nachfolgenden Generation gelegt. Im Idealfall ist diese Lebensphase davon geprägt, dass Eltern Zeit für ihren Nachwuchs haben und einen gesunden Lebensstil, mit der entsprechenden Ernährung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft, vorleben.
Erste Veränderungen bringt dann schon der Schulalltag mit sich. Schulkinder sitzen länger, bewegen sich weniger. Junk Food und Smartphones – wir halten es bis zu 80 Mal am Tag in unseren Händen –nehmen zudem zu häufig und vor allem zu früh einen festen Platz im Alltag ein. Nicht außer Acht zu lassen ist, dass eine anhaltend unzureichende Ernährung das ganze Leben negativ beeinträchtigen kann. Schnelles, nebenbei essen ist nicht gesund, aber mittlerweile Usus. Fast alles kann im Gehen verzehrt werden: Drive-in und Pizza-to-go, um nur zwei Beispiele dieser Esskultur zu nennen, haben das Wertebild unserer Ernährung signifikant verändert. Obwohl gemeinsam zu kochen und zu essen seit geraumer Zeit eine wahre Renaissance erlebt, darf nicht vergessen werden, dass man dafür Zeit braucht. Und diese fehlt unter der Woche häufig, wenn beide Eltern berufstätig sind.
Auch die Ergebnisse der KiGGS Welle 2, einer Studie des Robert-Koch-Instituts zeigen zum Beispiel, dass mehr als die Hälfte der zwei- bis sechsjährigen Kinder mit Übergewicht oder Adipositas auch als Jugendliche übergewichtig beziehungsweise adipös sind und daher eine frühe Vorbeugung notwendig ist. 15,4 Prozent der heute 3- bis 17-jährigen gelten als übergewichtig und 6 Prozent davon sogar als krankhaft übergewichtig. Das bestätigt auch die Beliebtheit von Fleisch- und Wurstprodukten: 86 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jungen überschreiten die empfohlene Menge und nur 29 Prozent decken den täglichen Bedarf an Obst und Gemüse. Kinder und Jugendliche in Deutschland konsumieren dafür in allen Altersklassen zu viel Süßwaren, Limonaden und Knabbereien.
Heranwachsende mit einem niedrigen sozioökonomischen Status ernähren sich häufiger ungesund, treiben seltener Sport und sind häufiger übergewichtig als Jungen und Mädchen aus bessergestellten Familien.
Vorbilder sind wichtig
Von zentraler Bedeutung ist es, den Nachwuchs frühzeitig an eine gesundheitsbewusste Lebensweise heranzuführen. Eltern bestimmen durch das Einkaufsverhalten und die gemeinsamen Mahlzeiten das Ernährungsverhalten ihrer Kinder. Wie häufig sie sich im Freien bewegen wird auch maßgeblich von den Wohnverhältnissen, den Sportangeboten und auch dem Verkehrsaufkommen beeinflusst.
Alles hängt mit allem zusammen. Wachsen Kinder in der Enge der Großstadt auf, ist das nächste Sportangebot nur mit einer längeren Busfahrt zu erreichen und die tägliche Verlockung groß, sich auf die Schnelle bei McDonalds, Burger King und Co. zu bedienen, dürfte der Weg zu einer gesunden Ernährung ein weiter sein. Hinzu kommt der neue Trend des E-Sports. Das sportliche Messen passiert nicht mehr auf dem Bolzplatz sondern virtuell an der Spielekonsole!
Spätfolgen vorprogrammiert
An die unberechenbaren Spätfolgen mit körperlichen und auch seelischen Problemen für die Gesundheit und die berufliche Laufbahn denken die wenigsten. Betroffen wird davon nicht nur der jeweilige Lebensplan sein. Auch in den sozialen Sicherungssystemen werden diese Veränderungen unserer Gesellschaft früher oder später zu weitreichenden Konsequenzen führen. Immer höhere Gesundheitskosten müssen letztendlich von der Versichertengemeinschaft geschultert werden. Dies gilt sowohl für die Mitglieder privater als auch gesetzlicher Krankenversicherungen. Deshalb sollten alle, die für die Erziehung und Fortentwicklung eines Kindes Verantwortung übernehmen, die Gesunderhaltung im Blick behalten. Dazu zählt auch, für die möglichen Risiken rechtzeitig die richtige Vorsorge zu treffen.
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