Die erzielbare Rendite von Lebensversicherungen korreliert stark mit der Vertragslaufzeit, zeigt der Vergleich der Ablaufwerte in unterschiedlichen Laufzeiten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien von Assekurata.
Für die Marktstudie wurden die Vergangenheitsrenditen auf Grundlage eines Mustervertrags zur gemischten Kapitallebensversicherung, der drei unterschiedliche Laufzeiten aufweist und zum 31.10.2018 abgelaufen ist, analysiert.
Während die Rendite bei Verträgen mit langen Laufzeiten (30 Jahre) in der Breite des Marktes bei 3,85 Prozent auf die eingezahlten Beiträge liegt, haben Verträge von mittlerer (20 Jahre) und kurzer Dauer (12 Jahre) mit 3,15 Prozent beziehungsweise 1,97 Prozent deutlich niedriger rentiert.
Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der ASSEKURA TA Assekuranz Rating-Agentur GmbH, dazu:
„Aufgrund der kurzen Sparphase wirkt bei Verträgen mit geringer Laufzeit der Zinseszinseffekt nur begrenzt.
Die Vergangenheitsrendite liegt im Durchschnitt sogar unterhalb des Garantiezinses auf den Sparanteil. Andererseits haben Langläufer sehr ordentliche Renditen hervorgebracht, in der Spitze sogar bis über fünf Prozent, zumal der Mustervertrag sogar noch einen Todesfallschutz bietet.“
Vor allem bei den 12-jährigen Verträgen haben die Ablaufrenditen der Anbieter eine große Spanne: Sie bewegen sich zwischen 0,69 Prozent und 3,17 Prozent.
Dr. Reiner Will sagt:
„Dies zeigt sehr deutlich, dass die finanzielle Leistungsfähigkeit der Anbieter gerade in der jüngeren Vergangenheit stärker voneinander abweicht. Zugleich unterstreicht dies, wie wichtig eine qualifizierte Produktpartnerauswahl im Vorfeld des Altersvorsorgesparens ist.“
Rückläufige Entwicklung bei allen Laufzeiten
Die Vergangenheitsrenditen entwickelten sich in allen Laufzeiten deutlich rückläufig. Im Vergleich zu den Langläufern fallen die mittelfristigen Laufzeiten bereits deutlich ab und haben nach 20 Jahren mit durchschnittlich 3,15 Prozent rentiert.
Dr. Reiner Will meint:
„Die großen Renditeunterschiede zwischen den Laufzeiten belegen. dass die lebensversicherungsimmanenten Grundprinzipien des Ausgleichs im Kollektiv und in der Zeit umso besser wirken. je länger die Vertragslaufzeiten gewählt werden. Anders ausgedrückt rechnet sich Lebensversicherungssparen besonders für Kunden. die über viele Jahre vorsorgen und ihren Vertrag auch bis zum Ende durchhalten.“
Anbieterwahl entscheidend
Dr. Reiner Will gibt allerdings zu bedenken, dass die in der Vergangenheit erzielten Ablaufleistungen nicht zuletzt aufgrund der Entwicklungen am Kapitalmarkt, prinzipiell kein valider Maßstab für künftige Renditeerwartungen sein können.
Allerdings trifft das Zinstief an den Kapitalmärkten nicht nur die klassische Lebensversicherung, sondern letztlich alle zinsgebundenen Sparformen mittelbar oder unmittelbar.
Dr. Reiner Will rät:
„Gerade aus diesem Grund sollten Kunden beim Deckungsstocksparen unbedingt über einen langen Atem verfügen, ihren Vertrag bis zum Ende durchharten und der Auswahl der Anbieter, das heißt deren finanzieller Leistungsfähigkeit, einen besonderen Stellenwert beimessen. Da Garantien die Rendite mindern, sollte deren Umfang nach individuellen Präferenzen bedarfsorientiert ausgewählt werden.“
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