IVFP: Analyse der Renditen von Indexpolicen

IVFP: Analyse der Renditen von Indexpolicen
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Aktuell haben 18 Lebensversicherungsunternehmen eine Indexgebundene Rentenversicherung (Indexpolice) im Produktangebot.

Bei einer Indexpolice kann der Kunde jedes Jahr wählen, ob er mit seinem angesammelten Guthaben an einem Index partizipieren (sogenannte Indexbeteiligung) oder ob er die Überschüsse des Versicherers direkt gutgeschrieben bekommen möchte (sogenannte sichere Verzinsung).

Auch wenn im Jahr 2018 die meisten Kunden, die auf eine Indexbeteiligung setzen, leer ausgingen, zeigen Berechnungen des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), dass sich eine regelmäßige Beteiligung am Index gegenüber der sicheren Verzinsung in der Vergangenheit gelohnt hat.

Der deutsche Aktienindex (DAX) verlor innerhalb des vergangenen Jahres 18,3 Prozent an Wert. So fielen die Renditegutschriften indexgebundener Rentenversicherungen im Jahr 2018 eher mager aus.

Indexmodell auf dem Cap-Verfahren basierend

Insbesondere Anbieter, deren Indexmodell auf dem Cap-Verfahren basiert, konnten dem Kunden keine Gutschriften aus der Indexpartizipation weitergeben.

Neben der schlechten allgemeinen Kapitalmarktentwicklung war ein wesentlicher Grund dafür die volatilen (stark schwankenden) Aktienmärkte, die positive Renditen bei Indexpolicen mit Cap kaum ermöglichen.

Indexmodelle mit Partizipationsquote

Aber auch Indexmodelle, die mit einer Partizipationsquote arbeiten, waren kaum in der Lage, positive Renditen zu erzielen. Lediglich Indexjahre, die zu Beginn des Jahres 2018 endeten, erwirtschafteten noch nennenswerte Gutschriften, da sie größtenteils noch von der sehr guten Börsenentwicklung aus dem Jahr 2017 profitierten und unterjährige Schwankungen bei Anwendung einer Partizipationsquote keine Rolle spielen.

Sicherheitsnetz bei Indexpolicen

Eine negative Wertentwicklung während eines Indexjahres wird durch ein Sicherheitsnetz auf Null gesetzt, wodurch Kunden im Vergleich zu einem Direktinvestment am Kapitalmarkt kein Geld verlieren. Dies ist auch der Grund, warum sich Indexpolicen trotz häufiger Jahre mit einer Rendite von null Prozent lohnen.

Mehrertrag bei Indexpartizipation

Wie Berechnungen des IVFP ergaben, hat sich eine regelmäßige Indexpartizipation in fast allen Fällen als vorteilhaft erwiesen. Der Mehrertrag einer Indexpartizipation gegenüber der sicheren Verzinsung lag durchschnittlich bei etwa einem Prozentpunkt pro Jahr, weiß Michael Hauer.

Zur Illustration wurde beispielhaft eine Indexpolice auf Basis tatsächlicher Vergangenheitswerte (Indexentwicklung, Renditebeschränkung) verwendet. Durchschnittlich in jedem zweiten Jahr brachte die dargestellte Indexpolice keine Rendite ein.

In den anderen Jahren hingegen profitierte der Kunde oftmals von überdurchschnittlichen Wertentwicklungen, so dass im gezeigten Beispiel eine mittlere Rendite von knapp fünf Prozent erzielt wurde.

Hätte man sich im obigen Beispiel jedes Jahr die Überschüsse des Versicherers gutschreiben lassen – also die sichere Verzinsung gewählt – hätte die Rendite etwas unter vier Prozent pro Jahr betragen und lag somit (deutlich) unterhalb der maßgeblichen Indexrendite im gleichen Zeitraum.