Fusion von Baloise und Helvetia: Neue Versicherungsgruppe mit europäischer Schlagkraft geplant
Helvetia und Baloise planen eine Fusion zur „Helvetia Baloise Holding AG“. Die neue Gruppe soll zur zweitgrößten Versicherungsgruppe der Schweiz aufsteigen und sich als führender europäischer Versicherer positionieren. Was Vermittler jetzt über Struktur, Synergien und Marktstrategie wissen sollten.
Die Schweizer Versicherungsunternehmen Baloise und Helvetia planen eine Fusion unter Gleichen zur neuen "Helvetia Baloise Holding AG". Mit einem kombinierten Geschäftsvolumen von rund 20 Milliarden Schweizer Franken würde damit die zweitgrößte Versicherungsgruppe der Schweiz entstehen. International positioniert sich die Gruppe als führender europäischer Versicherer mit starker Präsenz in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und weiteren Märkten.
Der Zusammenschluss soll erhebliche Synergien heben: Beide Unternehmen erwarten jährliche Effizienzgewinne von rund 350 Millionen Franken vor Steuern. Gleichzeitig betonen sie ihre kulturelle Nähe und ähnliche Werte als Grundlage für eine reibungslose Integration. Die neue Gruppe soll unter dem Namen "Helvetia Baloise Holding AG" an der Schweizer Börse notiert sein. Der Hauptsitz wird in Basel liegen, der Standort St. Gallen bleibt bedeutend.
Die Governance-Struktur sieht eine paritätische Besetzung des Verwaltungsrats vor. Zum CEO der neuen Gruppe soll Fabian Rupprecht (Helvetia) berufen werden, Michael Müller (Baloise) wird stellvertretender CEO und Head of Integration.
Auch auf europäischer Ebene entstehen neue Perspektiven: Mit insgesamt über 22.000 Mitarbeitenden, einem kombinierten Prämienvolumen von über 20 Milliarden Franken und Marktanteilen von rund 20 Prozent im Heimmarkt Schweiz stellt sich die neue Gruppe breit auf. Synergien sollen primär durch Prozessoptimierung, Digitalisierung und geteilte Infrastruktur erzielt werden. In Ländern mit Überschneidungen im Personalbereich ist ein sozialverträglicher Stellenabbau vorgesehen.
Die finalen Zustimmungen durch Aktionäre und Aufsichtsbehörden stehen noch aus. Die Generalversammlungen sind für den 23. Mai 2025 angesetzt, der Vollzug der Transaktion ist für das vierte Quartal 2025 geplant.
Zu Jahresbeginn 2025 sorgte ein Interview mit Cevian-Chef Lars Förberg für Irritationen, über die auch Experten.de berichtete. Förberg, dessen Fonds auch Anteile der Baloise hält, sprach sich für eine Konzentration auf den Schweizer Kernmarkt aus.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Schweizer Versicherer überdenken Engagement in Deutschland
Deutschland galt lange als wichtigster Auslandsmarkt für Schweizer Versicherer. Unternehmen wie Baloise, Helvetia, Swiss Life, Swiss Re und Zurich sind seit Jahrzehnten hier aktiv. Doch nun zeichnet sich eine Wende ab: Helvetia plant den Rückzug und sucht Käufer für ihr Deutschland-Geschäft.
Baloise trennt sich von FRIDAY – Portfolio geht an Allianz Direct
Der Schweizer Versicherungskonzern Baloise hat sich entschieden, den Portfolio-Bestand des Digitalversicherers FRIDAY an Allianz Direct zu verkaufen.
HUK-COBURG übernimmt Neodigital Autoversicherung vollständig
Die HUK-COBURG treibt ihre Digitalstrategie voran und wird Alleineigentümerin der Neodigital Autoversicherung AG. Die Beteiligung wird in zwei Schritten von 51 auf 100 Prozent erhöht.
Allianz startet mit Rekordgewinn ins Jahr 2025 – Ausblick bestätigt
Rekordzahlen zum Jahresauftakt – doch ein Detail im Quartalsbericht könnte stutzig machen. Was hinter der Sonderbelastung steckt und wie die Allianz trotzdem ihren Ausblick bestätigt.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
TRATON: Pensionsvermögen jetzt unter WTW-Verwaltung
TRATON überträgt das Management seiner Pensionsfonds-Kapitalanlage an WTW – ein Schritt, der nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch regulatorische Risiken minimieren soll. Warum das Timing ideal ist und welche Rolle ein geplanter Führungswechsel spielt.
Bonnfinanz übernimmt asano
Mit der Übernahme der asano GmbH sichert sich Bonnfinanz nicht nur ein etabliertes Spezialistenhaus für Krankenzusatzversicherungen – sondern stärkt auch ihre Plattformstrategie in einem wachstumsstarken Markt.
ERGO und fb research bauen Kooperation aus
ERGO digitalisiert weiter: Mit maßgeschneiderten Tools für den Vertrieb und einer engen Partnerschaft mit fb research will der Versicherer auf praxisnahe Beratung setzen.
LKH punktet 2024 mit starkem Neugeschäft in der Zusatzversicherung
Die Landeskrankenhilfe (LKH) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Mit einem deutlichen Plus bei den Beitragseinnahmen und einem dynamischen Wachstum in der Zusatzversicherung konnte das Unternehmen zentrale Etappenziele seiner laufenden Transformation erreichen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.