Laut einer aktuellen Studie der BarmeniaGothaer haben viele Deutsche klare Vorstellungen von ihrem Leben im Ruhestand, doch die Umsetzung ihrer Wünsche bleibt häufig ein unerfüllter Traum. Insbesondere Frauen, Alleinlebende und Menschen in Ostdeutschland sehen ihre finanziellen Möglichkeiten im Alter kritisch.
65 Prozent der Deutschen im Alter von 30 bis 65 Jahren wünschen sich, mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, und 64 Prozent möchten die Welt bereisen. Doch die tatsächliche finanzielle Realität sieht oft anders aus. „Viele planen kostspielige Vorhaben wie Reisen oder besondere Projekte, unterschätzen jedoch, wie wichtig eine frühzeitige Altersvorsorge ist“, erklärt Alina von Bruck, Vorständin der Gothaer Lebensversicherung. „Wer seine Wünsche im Ruhestand verwirklichen möchte, sollte frühzeitig finanziell vorsorgen, um später ausreichend finanzielle Flexibilität zu haben.“
Finanzielle Unsicherheit und mangelnde Planung
Ein alarmierendes Ergebnis der Studie: 39 Prozent der Befragten wissen nicht, wie hoch ihr monatliches Einkommen im Alter sein wird. Besonders groß ist die Unwissenheit bei den 30- bis 39-Jährigen, von denen mehr als die Hälfte (54 Prozent) keine Klarheit über ihre Renteneinkünfte hat. Die Mehrheit (58 Prozent) glaubt zwar, dass ihre Einkünfte im Alter ausreichen werden, doch 38 Prozent geben an, dass ihr Einkommen nicht ausreichen wird, um ihre Wünsche zu erfüllen.
Private Vorsorge als Lösung
Viele Deutsche setzen auf zusätzliche private Altersvorsorge, um finanzielle Lücken zu schließen. Besonders beliebt sind Immobilien (36 Prozent), gefolgt von Fonds (34 Prozent) und Lebensversicherungen (33 Prozent). Die Wahl der Vorsorgeprodukte variiert dabei stark nach Geschlecht und Einkommen. „Dass mehr als jede und jeder Dritte seine Wünsche anpassen muss, zeigt deutlich, wie wichtig Beratung und frühzeitige Planung sind“, so von Bruck. „Moderne Vorsorgeprodukte wie unsere neue Fondsrente bieten flexible und renditestarke Lösungen, die sich an individuelle Lebensphasen anpassen lassen.“
Über die Studie:
Im Oktober 2024 befragte forsa im Auftrag der BarmeniaGothaer in einer repräsentativen Studie 30- bis 65-Jährige (n=1003) zu ihren Einkünften im Alter.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Private Altersvorsorge: Beratung in weniger als zwei Stunden?
Die Bereitschaft zur Altersvorsorge steigt, doch Zeit für Beratung bleibt knapp: Wie der DIA-Trend zeigt, möchten immer mehr Menschen ihre Vorsorgelücken schließen. Eine Umfrage der LV 1871 ergänzt diese Ergebnisse und zeigt, dass zwei Stunden Beratung oft als ausreichend angesehen werden – doch wie kann eine ganzheitliche Beratung unter diesen Bedingungen gelingen?
Rentenlücke privat schließen oder auf den Staat hoffen?
Noch immer setzen sich zu wenige Menschen mit der Planung ihrer privaten Altersvorsorge auseinander und dass, obwohl nach ihrer eigenen Einschätzung die Rentenlücke im Alter teilweise sehr hoch ausfallen wird. Gerade bei den Jungen gibt es Handlungsbedarf.
Das Konzept der Bürgerrente stößt auf breite Zustimmung
Bei der Entscheidung für eine private Altersvorsorge ist den Deutschen vor allem Sicherheit wichtig. So stößt das Konzept der Bürgerrente mit seinen leicht verständlichen Fördermöglichkeiten durch den Staat auf breite Zustimmung, besonders bei der jüngeren Generation.
Nur jede vierte Frau in Deutschland erwartet, ihre Wunschrente zu erreichen
Frauen streben durchschnittlich ein über 5.000 Euro niedrigeres jährliches Einkommen im Ruhestand an als Männer. Vor allem fehlende finanzielle Mittel verhindern, dass mehr für die Rentenzeit gespart wird. Eine statistisch höhere Lebenserwartung wird oft bei der Ruhestandsplanung vernachlässigt.
Trotz Sorgen um Altersvorsorge: Jeder Fünfte kümmert sich nicht
Riester-Rente bleibt ohne Aufwind
Laut einer aktuellen Maklerumfrage trauen fast 70 Prozent der Befragten der Riester-Rente keine größere Bedeutung für die private Altersvorsorge zu. Die Hoffnung auf ein Comeback des Produkts bleibt damit gering, trotz vereinzelter Reformschritte.
Immer mehr Frauen auf Grundsicherung im Alter angewiesen
Trotz steigender Erwerbsbeteiligung sind immer mehr Frauen im Rentenalter auf Grundsicherung angewiesen. Eine Antwort der Bundesregierung zeigt: Die Zahl der betroffenen Frauen ist in den letzten zehn Jahren um über 100.000 gestiegen. Die Ursachen liegen in niedrigen Renten, Teilzeitbeschäftigung und dem Gender Pension Gap.
Höhere Fördergrenzen in der Altersvorsorge – Das ändert sich 2025
Der Staat hat die steuerlichen Fördergrenzen für die private und betriebliche Altersvorsorge zum Jahreswechsel angehoben. Dadurch können Sparer höhere Beträge steuerlich geltend machen und von einer verbesserten Förderung profitieren.
Warum viele Deutsche Aktien meiden
Aktien und Fonds sind fester Bestandteil vieler Depots – doch viele Deutsche halten sich vom Aktienmarkt fern. Eine aktuelle Umfrage zeigt die Hauptgründe für diese Zurückhaltung.
Indexpolicen 2024 mit deutlicher Renditeerholung – Beratungshäufigkeit dennoch rückläufig
Indexgebundene Rentenversicherungen bieten wieder Renditechancen. Nach schwachen Jahren profitierten viele Kunden 2024 von hohen Gutschriften. Dennoch zeigt eine aktuelle IVFP-Umfrage, dass Vermittler seltener zu Indexpolicen beraten.
Rentenfaktor-Kürzungen: Hohe Verluste für Versicherte
Viele Versicherer senken den Rentenfaktor in privaten Rentenverträgen und kürzen damit die Rentenzahlungen um bis zu 25 Prozent. Ein Gerichtsurteil aus Köln erklärte eine solche Kürzung bereits für unwirksam, doch eine endgültige Entscheidung des Bundesgerichtshofs könnte Jahre dauern. Experten wie Rechtsanwalt Dr. Knut Pilz raten Betroffenen dennoch zu schnellem Handeln.
Wie die Lebenserwartung das Vorsorgeverhalten beeinflusst
Die Bereitschaft, fürs Alter vorzusorgen, hängt stark von der individuellen Einschätzung der eigenen Lebenserwartung ab. Wer glaubt, weniger alt zu werden, spart oft weniger oder gar nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Überraschend: Die meisten Menschen unterschätzen ihre Lebenszeit – und das hat weitreichende Folgen für ihre Altersvorsorge.