Kfz-Versicherung: Preise steigen um 43 Prozent in zwei Jahren

Die Kosten für Kfz-Versicherungen sind in den letzten zwei Jahren massiv gestiegen. Laut Verivox-Kfz-Versicherungsindex zahlen Autofahrer heute 43 Prozent mehr als 2022. Besonders betroffen sind Vollkasko-Tarife mit einem Preisanstieg von 44 Prozent. Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht.

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Die Kosten für Kfz-Versicherungen haben sich in den letzten zwei Jahren drastisch erhöht. Laut dem Kfz-Versicherungsindex des Vergleichsportals Verivox sind die Prämien über alle Versicherungsarten hinweg seit November 2022 im Durchschnitt um 43 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Vollkasko-Tarife, die mit einem Preisanstieg von 44 Prozent die höchste Verteuerung verzeichnen. Teilkasko-Tarife sind um 39 Prozent teurer geworden, und die Haftpflichtversicherung stieg um 41 Prozent.

Die Ursachen für diese Entwicklung liegen vor allem in den steigenden Kosten für Ersatzteile, Reparaturen und Werkstattlöhne. „Moderne Fahrzeuge mit komplexer Technik wie Sensoren und Kameras treiben die Reparaturkosten weiter in die Höhe“, erklärt Verivox. Erst vor wenigen Tagen teilte das Statistische Bundesamt mit, dass Kfz-Werkstätten in Deutschland in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Umsatzplus erzielt haben. Mit der Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen machten sie von Januar bis September 2024 preisbereinigt 2,5 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum.

Weitere Preissteigerungen erwartet

Ein Ende der Preisanstiege ist nicht in Sicht. Branchenprognosen deuten darauf hin, dass auch im kommenden Jahr mit Verlusten für die Versicherer zu rechnen ist. Trotz der Herausforderungen bleibt der Wettbewerb auf dem Kfz-Versicherungsmarkt hoch, und Autofahrer können von einem Sonderkündigungsrecht profitieren, um zu günstigeren Tarifen zu wechseln. Entscheidend ist dabei das Datum, an dem die Beitragsrechnung eingeht – wer diese erst spät im November erhalten hat, könnte noch wechseln.

Methodik des Index
Der Verivox-Kfz-Versicherungsindex, entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Statistik-Experten der Technischen Hochschule Augsburg, analysiert anonymisierte Nutzerberechnungen für November 2022, 2023 und 2024. Das Modell zeigt die Preisentwicklung speziell für Versicherungswechsler und berücksichtigt dabei auch Veränderungen in den Kundengruppen.

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