Der Versicherungsanbieter Domcura setzt auf Künstliche Intelligenz zur Prozessoptimierung. Der KI-Mitarbeiter „Kim“ bearbeitet Schadensmeldungen eigenständig und soll langfristig als Entlastung für das Team und mögliche Lösung für den Fachkräftemangel dienen.
Der Kieler Versicherungsanbieter Domcura präsentiert mit dem KI-basierten System „Kim“ einen virtuellen Mitarbeiter, der speziell für die Schadenbearbeitung entwickelt wurde. Auf Basis der ChatGPT-Technologie ist Kim in der Lage, Aufgaben, die bisher von menschlichen Sachbearbeitern erledigt wurden, effizient und präzise auszuführen. Mit der neuen Entwicklung möchte Domcura nicht nur Effizienzgewinne erzielen, sondern auch die Folgen des Fachkräftemangels mindern.
„Gamechanger“ in der Schadenbearbeitung
Domcura-Vorstand Uwe Schumacher sieht in „Kim“ ein zukunftsweisendes Tool für die gesamte Versicherungsbranche: „Versicherte mussten in letzter Zeit oft länger auf die Bearbeitung ihrer Schäden warten. Der Einsatz eines KI-Systems wie Kim kann hier ein echter Gamechanger sein.“
Kim analysiert eingereichte Fotos von Schäden, verarbeitet handschriftliche Notizen und bearbeitet Dokumente in kürzester Zeit. Auf Grundlage der Versicherungsbedingungen und vorliegenden Daten berechnet das KI-System die Schadensauszahlungssumme und informiert Kunden und Vermittler – meist innerhalb von nur 15 Minuten.
Antwort auf Fachkräftemangel
Mit Kim adressiert Domcura zudem den branchenübergreifenden Fachkräftemangel, der auch das Unternehmen betrifft. „Der Einsatz eines KI-Mitarbeiters wie Kim ermöglicht es uns, Engpässe zu kompensieren und den Druck auf unsere Teams zu verringern“, betont Schumacher.
Zugleich plant das Unternehmen, die Technologie als Service für andere Versicherer anzubieten. Gerade für größere Unternehmen sei ein bewährtes KI-System wie Kim eine ideale Möglichkeit, ihre Teams zu entlasten und die Effizienz zu steigern.
Datensicherheit im Fokus
„Als regelmäßig geprüftes und zertifiziertes Unternehmen der Versicherungswirtschaft wissen wir um den überaus sensiblen Bereich Datenschutz und Datensicherheit. Deshalb arbeitet unser KI-Mitarbeiter in einem geschlossenen System unter den höchsten Sicherheitsstandards“, erklärt Schumacher. Der studierte Informatiker, der bereits seine Diplomarbeit in den 80er Jahren dem Thema Künstliche Intelligenz widmete, ergänzt: „Derzeit geäußerte Bedenken oder gar Ängste hinsichtlich KI sind verständlich. Deshalb plädieren wir für einen sehr sorgsamen Einsatz. Ist dieser gewährleistet, bilden menschliche Kompetenz und KI-Effizienz die ideale Kombination für perfekte Teamarbeit.“
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