Ein neues Whitepaper von Marsh McLennan, dem weltweit führenden Dienstleistungsunternehmen in den Bereichen Risiko, Strategie und HR, und Zurich Insurance Group, ein führender globaler Mehrspartenversicherer und Anbieter von Resilienz-Dienstleistungen, unterstreicht die dringende Notwendigkeit eines größeren Engagements des öffentlichen Sektors, um die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegen folgenschwere Cyberereignisse zu stärken.
Das Whitepaper Closing the cyber risk protection gap unterstreicht den dringenden Bedarf an innovativen Lösungen, um Lücken im Schutz vor Cyberrisiken zu schließen. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Gerade diese sind häufig nicht oder nur unzureichend versichert, da sich Cyberbedrohungen so rasant weiterentwickeln, dass herkömmliche Versicherungs- und Risikomanagementlösungen nicht mehr ausreichen, um sie vollständig aufzufangen.
Das Whitepaper hebt Massen-Malware-Angriffe und großflächige Cloud-Ausfälle als Beispiele für Cyber-Vorfälle hervor, die derzeit als versicherbar bis zu einer bestimmten Höhe des finanziellen Schadens gelten, während Ereignisse wie der Ausfall kritischer Infrastrukturen allgemein als nicht versicherbar betrachtet werden.
Das Whitepaper betont, dass die Schaffung eines gemeinsamen Rahmens für den Datenaustausch, eine stärkere Zusammenarbeit und Innovationen zwischen der Versicherungsbranche und dem öffentlichen Sektor erforderlich sind, um zur Schließung dieser Schutzlücke beizutragen, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und Gesellschaften und Volkswirtschaften vor den eskalierenden Bedrohungen in der Cyberlandschaft zu schützen. Dazu gehören nicht nur Ransomware-Angriffe und Bedrohungen durch böswillige Akteure, sondern auch globale IT-Ausfälle und andere zunehmend vernetzte Vorfälle.
Zur Veröffentlichung des Whitepapers kommentieren die Cyber-Experten- und Expertinnen von Zurich und Marsh in Deutschland:
Johannes Behrends, Head of CYRIS, Mitglied der Geschäftsleitung, Marsh GmbH
Die Versicherungsbranche spielt eine wesentliche Rolle Unternehmen dabei zu unterstützen, Risiken verantwortungsvoll einzugehen, um Wachstum, Innovation und das allgemeine Wohlergehen der Gesellschaft zu fördern – Risiken, die im Allgemeinen vorhersehbar und überschaubar sind, im Gegensatz zu solchen, die die Weltwirtschaft oder wesentliche Teile davon erschüttern könnten. Kaum eine andere Branche hat so viel Wissen, Erfahrung und entsprechende Daten hinsichtlich Cyberrisiken und -schäden sowie Lösungen für diese Themen. Wir freuen uns, unsere Kenntnisse einzubringen, die bestehenden Partnerschaften auf ein neues Level zu heben und damit einen Beitrag zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der wirtschaftlichen Kontinuität zu leisten.
Auch Jana Dünkeloh, Head of Financial Lines & Cyber Underwriting, Zurich Gruppe Deutschland äußert sich dazu:
Der Versicherungsbranche kommt schon weit vor einem möglichen Schadenfall eine große Bedeutung zu: Mithilfe des Risk Assessments erkennen wir Sicherheitslücken frühzeitig. Mit den passenden Präventionslösungen sorgen wir über Zurich Resilience Solution insgesamt für ein höheres Sicherheitslevel. Dank der globalen Zurich Präsenz bieten wir unseren Kunden weltweite Expertise von mehr als 750 Risiko-Ingenieuren und unterstützen sie so mit einem umfassenden Risikomanagement. Unser Ziel ist es, die Cyber-Resilienz unserer Kunden nachhaltig zu stärken.
Der Rahmen würde starke Anreize als Alternative zu weiterer Regulierung, Methoden zur Messung quantifizierbarer folgenschwere Cyberrisiken und Strategien zur Bewältigung nicht quantifizierbarer Cyberrisiken durch öffentlich-private Partnerschaften umfasst. Das Whitepaper stellt fest, dass diese Maßnahmen dazu beitragen könnten, die Wirtschaft insgesamt zu unterstützen und Kapazitäten für den Versicherungsmarkt zu schaffen, um die Gesellschaft vor dem Hintergrund schwerwiegender finanzieller Akkumulationsrisken zu unterstützten. Weitere Informationen finden Sie hier.
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