Der kurzfristige Stopp des Förderprogramms klimafreundlicher Neubau (KFN) stellt einen katastrophalen Rückschlag für private Bauherren dar. Die entstandene Förderlücke wird mindestens zwei Monate anhalten, wieder zu kurz greifen und zu starken Vertrauensverlusten in die staatliche Unterstützung führen.
Ein Statement von Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund e.V (BSB)
Die kurzfristige Entscheidung ist eine Hiobsbotschaft für diejenigen, die bereits mit der Förderung kalkuliert hatten. Die Tatsache, dass das Förderprogramm erst im Jahr 2024 fortgesetzt wird, wenn der neue Bundeshaushalt in Kraft tritt, lässt ein Förderloch von mindestens zwei Monaten entstehen. In dieser Zeit könnten laufende Angebote auslaufen, und Bauherren stehen vor der Herausforderung, ihre Planungen ohne die erwartete Förderung fortzusetzen.
Vor allem die Kurzfristigkeit der Entscheidung ist ein herber Schlag auf dem Weg, bereits verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die erneute Unvorhersehbarkeit von Förderstopps erschüttert das Vertrauen der Verbraucher in die Beständigkeit staatlicher Unterstützung. Es ist unverständlich, warum die KfW nicht frühzeitig erkennen konnte, dass das Budget erschöpft ist.
Viele Bauwillige könnten aufgrund dieser Unsicherheit von ihren Bauvorhaben abrücken. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung des Programms im nächsten Jahr ist zwar begründet, jedoch wird der erhebliche Aufwand, den die Verbraucher nun haben, weitgehend unterschätzt. Unterschriftsreife Bauverträge müssen zurückgestellt werden, und es besteht die Gefahr von Preiserhöhungen, die mit dem Jahreswechsel einhergehen.
Programm war bereits von Beginn an falsch aufgestellt
Die aktuelle Situation verdeutlicht die stiefmütterliche Behandlung von Bauherren, die neuen Wohnraum errichten möchten. Selbstnutzer tragen einen wesentlichen Anteil zum dringend benötigten Neubaubedarf bei und müssen nun erneut erfahren, dass die ohnehin unzureichende Förderung von heute auf morgen eingestellt wird.
Das aktuelle Desaster macht zudem deutlich, dass das Förderprogramm erheblich zu gering dimensioniert ist. Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass das Programm auch im Jahr 2024 frühzeitig erschöpft sein könnte. Angesichts der aktuellen Haushaltslage sollte nicht darauf gehofft werden, dass es erneut einen Zuschuss geben wird. Es ist dringend erforderlich, die Fördermittel angemessen aufzustocken, um die langfristige Planungssicherheit und Verlässlichkeit für private Bauherren zu gewährleisten.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Baufinanzierung: Investitionsbereitschaft weiter vorhanden
Zukünftige Immobilienbesitzer sind weiter konstant bereit zu investieren – mit leichter Aufwärtstendenz. So nahm die Summe, die Bauherren und Käufer für ihr neues Haus oder ihre neue Eigentumswohnung aufnahmen, in den zuletzt stetig zu, allerdings nur in kleinen Schritten.
Nachholbedarf bei energetischer Gebäudesanierung wird immer größer
Der Gebäudesektor hat zwar ein hohes Einsparpotenzial bei den CO2-Emissionen, verfehlt aber regelmäßig seine Reduktionsziele. Es braucht konzertierte Aktionen von Produzenten, Baufirmen und Investoren, um Sanierungskapazitäten zu erhöhen.
Ratgeber Finanzierung: Darauf müssen Sie bei einem Darlehen für den Hausbau achten!
Wenige Menschen verfügen über die finanziellen Mittel, einen Hausbau komplett aus der eigenen Tausche zu finanzieren. Wie es gelingt, sich mit der aktuellen Marktsituationen für Kredite vertraut zu machen und eine geeignete Baufinanzierung zu finden.
Baufinanzierung 2022: Strengere Auflagen und Umgang mit dem Förderstopp
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Wunsch nach Wohneigentum bleibt hoch
Trotz hoher Immobilienpreise und knappen Eigenkapitals bleibt der Wunsch nach Wohneigentum in Deutschland groß. Besonders junge Erwachsene und Menschen in Süddeutschland streben nach einem Eigenheim. Welche Motive hinter dem Kaufinteresse stehen – und was viele dennoch davon abhält.
„Wohnraumkrise ist kaum noch zu verhindern“
Die Wohnungswirtschaft hat während der Regierungszeit der Ampel-Koalition eine turbulente Phase durchlebt. Während der Immobilienverband Deutschland (IVD) dringend Sofortmaßnahmen für den Wohnungsbau fordert, zeigt eine Analyse von Immowelt, dass die Angebotspreise für Wohneigentum zunächst einen Höchststand erreichten, dann aber deutlich fielen.
Baufinanzierung: Wie sich Tilgungssatz und Zinsbindung zu Jahresbeginn entwickelten
Baufinanzierung: Die durchschnittliche anfängliche Tilgung ist zum Jahresbeginn 2025 gesunken, zeigt der jüngste Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB). Kreditnehmende starten aktuell mit einer Tilgung von durchschnittlich 1,73 Prozent – Anfang 2024 waren es noch 1,84 Prozent. Auch die Zinsbindung hat sich verringert, bleibt aber mit durchschnittlich zehn Jahren und elf Monaten auf einem hohen Niveau.
„Wohneigentum bleibt beliebteste Altersvorsorge – aber vielen fehlt das Geld“
Für die Mehrheit der Deutschen ist Wohneigentum die beste Altersvorsorge, zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Immobilienverbands Deutschland (IVD). Doch viele Menschen scheitern am Kauf einer Immobilie – vor allem wegen fehlendem Eigenkapital und hohen Finanzierungskosten.