Im Corona-Pandemiejahr 2020 ging die Gesamtzahl der abgerechneten zahnärztlichen Leistungsmenge bei PKV-Versicherten gegenüber dem Vorjahr um lediglich drei Prozent zurück. Kinder und Erwachsene bis zum 35. Lebensjahr nahmen im Jahr 2020 sogar mehr zahnärztliche Leistungen in Anspruch als im Jahr 2019. Dies ist ein Ergebnis einer Studie des WIP, die auf einer Auswertung von Abrechnungsdaten basiert.
Die erheblichen pandemiebedingten Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben wie Kontaktbeschränkungen oder Abstandsregeln während der ersten Covid-19-Welle im Frühjahr 2020 führten zwar zu deutlichen Rückgängen der zahnärztlichen Inanspruchnahme. So lag im März 2020 die Zahl der Leistungen 23,6 Prozent niedriger als im März 2019 und im April sogar 46,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Aber bereits im Mai 2020 zeigt sich ein deutlicher Nachholeffekt (+29,7 Prozent gegenüber Mai 2019), der sich im Juni fortsetzte.
In der zweiten Jahreshälfte 2020 sind gegenüber dem Vor-Pandemiejahr kaum Unterschiede in der Inanspruchnahme feststellbar, obwohl Ende September bereits die zweite Covid-19-Welle begann. Hier wirkte sich dann offenbar die Organisation der Schutzmaßnahmen in den Zahnarztpraxen positiv aus. Die PKV unterstützte die Ärzte und Ärztinnen während der Pandemie durch die Zahlung einer Hygienepauschale.
Die Grundlage der Studie bilden Abrechnungsdaten von etwa 2,5 Millionen PKV-Versicherten.
Die WIP-Kurzanalyse „Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die zahnärztliche Versorgung der Privatversicherten“ kann im Internet unter www.wip-pkv.de heruntergeladen werden.
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