Angesichts der tiefgreifenden wirtschaftlichen und geopolitischen Veränderungen ist es wichtiger denn je, sich finanzielle Spiel- und Handlungsräume zu schaffen. Doch: Obwohl Wirtschaftssorgen das Stimmungsbild der Menschen hierzulande dominieren, kümmern sich bisher nur wenige gezielt um ihre private Finanzaufstellung.
Zum Wohle von „Menschen, Planeten, Wohlstand und Frieden“ will der Internationale Tag der Bildung am 24. Januar die Schlüsselrolle des Lernens für die Verwirklichung einer inklusiven, chancengerechten und nachhaltigen Gesellschaft herausstellen. Um auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in allen Lebenslagen zu wahren, fällt der Finanzbildung eine besondere Rolle zu. Doch: Finanzbildung wird hierzulande kaum vermittelt.
81 Prozent der Befragten ohne Finanzplanung
Obwohl sich 71 Prozent der Befragten Sorgen machen um die aktuelle Wirtschaftslage und Inflation, bemühen sich aktuell nur 19 Prozent aktiv um eine bewusste Finanzplanung. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage der LV 1871 in Zusammenarbeit mit Civey hervor. Demnach haben 81 Prozent der Menschen in Deutschland bisher keinen privaten Finanzplan für 2023 aufgestellt. An der repräsentativen Umfrage nahmen im Januar 2023 2.500 Personen teil.
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen große Wissenslücken beim Thema Finanzkompetenz und -bewusstsein. Rekordinflation und steigende Energiepreise lösen bei vielen Menschen Beunruhigung und sogar Zukunftsängste aus. Aber nur die wenigsten ergreifen wirksame Maßnahmen dagegen, kommentiert Hermann Schrögenauer, Vorstand der LV 1871.
„Vorausschauende Finanzplanung ist gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nicht nur für Unternehmen und Selbstständige, sondern auch für Privathaushalte wichtig – darauf wollen wir zum Internationalen Tag der Bildung aufmerksam machen," erläutert Schrögenauer.
Denn: Möglichkeiten zur Anpassung der persönlichen Absicherung gebe es immer – unabhängige Finanzplaner können sie aufzeigen, so der Vorstand. Er rät: Selten sei der Zeitpunkt günstiger gewesen, die persönliche Finanzplanung ihrer Kunden nochmals zu durchleuchten und zukunftsfest aufzustellen.
Finanzplanung für finanzielle Unabhängigkeit
Eine gute Finanzplanung kann dabei unterstützen, selbstgesteckte Lebensziele zu erreichen und Schritt für Schritt Vermögen aufzubauen. Im Unterschied zum planlosen Einnehmen und Ausgeben bietet das Festlegen von Budgets einen klaren Rahmen, in dem man sich bewegen und gleichzeitig persönliche Lebensziele erreichen kann.
Das sichert einen gewissen finanziellen Handlungsspielraum und stellt einen essenziellen Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen Vermögensaufbau und finanzieller Unabhängigkeit dar. Ohne Planung und Überblick über die persönliche Finanzsituation befindet man sich hingegen häufig nur einen Notfall von einer finanziellen Katastrophe entfernt.
Trotzdem empfinden noch viele Menschen Berührungsängste beim Thema Geld. Finanzplanung gehört in vertrauenswürdige Hände. Wer nicht weiß wo er ansetzten soll, findet bei unabhängigen Vorsorgeexperten Rat und Wegstellung. Nur sie können differenziert beraten und anhand der individuellen Vermögenssituation und Ziele ihrer Kunden passgenaue Lösungen bieten.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Finanztipps (nicht nur) für Frauen
Besonders Frauen sind von Gender-Pay-Gap, höherer Lebenserwartung und einer oft geringeren gesetzlichen Rente betroffen. So ist für sie ein solider Finanzplan, der ungeplante Ausgaben sowie eine ordentliche Altersvorsorge einkalkuliert mindestens genauso wichtig, wie für Männer.
Finanzielle Unabhängigkeit im Schatten der Polykrise
Im Jahr 2023 ist die Gefühlslage der Deutschen hinsichtlich ihrer privaten Finanzen mit weniger Sorgen behaftet als im Vorjahr. Dabei gäbe es genug Sorgenthemen, die im aktuellen Umfeld die finanzielle Unabhängigkeit der Menschen gefährden.
Ratenzahlungen und Kredite gehören zum Alltag
Das Thema Verschuldung ist unter den jungen Deutschen kein Tabu mehr. Über die Hälfte der GenZ hat bereits in Raten gezahlt und mehr als ein Drittel schon einmal einen Kredit aufgenommen. Besonders attraktiv erscheint das Prinzip „Kauf jetzt, zahl später“.
Finanzbildung ist eine Frage der Chancengerechtigkeit
Finanzkompetenz ist kein Selbstzweck: Wer für sich selbst vorsorgen und bei finanziellen Dingen entscheiden kann, entlastet nicht nur seine eigene Zukunft, sondern auch die der anderen. Mehr Finanzbildung ist daher gesellschaftlich erstrebenswert und bedingt eine Kraftanstrengung aller.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Solvium löst Fonds vorzeitig auf – Neue Transportlogistik-Beteiligung gestartet
Die Solvium Holding AG wird den 2020 aufgelegten Publikumsfonds „Solvium Logistic Fund One“ vorzeitig auflösen. Trotz der verkürzten Laufzeit um ein bis zwei Jahre soll die angestrebte Zielrendite von mindestens 4,56 Prozent pro Jahr für Anleger erreicht werden.
Multi-Asset-Strategien: Warum Anleihen wieder an Attraktivität gewinnen
Globale Anleihen könnten langfristig attraktive Renditen liefern – eine Entwicklung, die sich auf Multi-Asset-Portfolios auswirken dürfte. Laut Vanguard-Analyst Lukas Brandl-Cheng sprechen mehrere Faktoren für eine stärkere Gewichtung von Anleihen.
Börsenturbulenzen bremsen M&A-Aktivitäten
Die aktuelle Marktlage bleibt volatil: Die jüngsten Börsenturbulenzen verunsichern nicht nur Investoren, sondern dämpfen auch die Dynamik geplanter Fusionen und Übernahmen (M&A). Insbesondere der anhaltende Handelsstreit und mögliche Strafzölle belasten das Investitionsklima.
BaFin warnt: Milliardenverluste durch Turbo-Zertifikate für Privatanleger
Die BaFin-Studien zum Zertifikate-Markt zeigen alarmierende Ergebnisse: Während es keine Hinweise auf systematische Fehlberatung bei Anlage-Zertifikaten gibt, haben Turbo-Zertifikate in fünf Jahren Verluste von 3,4 Milliarden Euro verursacht. Die BaFin will nun strengere Maßnahmen prüfen.