Wer sich entschieden hat, einen nahestehenden Menschen zu Hause zu pflegen, leistet Höchstarbeit und hat auch das Recht, sich erholen zu dürfen oder wichtige Termine wahrzunehmen. Finanziell unterstützt wird dies von der Pflegepflichtversicherung über die sogenannte Verhinderungspflege.
Bis zu 1.612 Euro stehen hierfür pro Kalenderjahr ab Pflegegrad 2 zur Verfügung. Reicht der Betrag nicht aus, gibt es noch zusätzlich 806 Euro aus einem offenen Budget der Kurzzeitpflege. Die Leistung für Verhinderungspflege kann beispielsweise bei Krankheit, für einen Erholungsurlaub oder auch für eine stundenweise Vertretung wegen eines Arzttermins in Anspruch genommen werden.
Damit können entstandene Kosten für eine beliebig wählbare Ersatzkraft, etwa einen ambulanten Pflegedienst, finanziert werden. Auch einige private Zusatzversicherungen unterstützen dies. So verdoppelt beispielsweise der Tarif uni-PVplus 100 der uniVersa die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung.
Damit gibt es bei Verhinderungspflege nochmals bis zu 2.418 Euro pro Jahr dazu. Die Leistung der uniVersa ist nicht auf den Rechnungsbetrag begrenzt, sondern wird per einfachem Nachweis über den Leistungsbezug der Pflegekasse ausbezahlt.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Pflegeberatung: Vier häufige Irrtümer, wenn Kinder pflegebedürftig sind
Bei der Einstufung eines Kindes in einen Pflegegrad, der Kostenübernahme für Hilfsmittel durch die Pflegeversicherung oder der temporären Unterbringung eines pflegebedürftigen Kindes gibt es häufig Unsicherheiten. Denn es gelten teilweise andere Regeln als bei erwachsenen Menschen mit Pflegebedarf.
Pflegereform 2024: Was ändert sich?
Wenn es um das Thema Pflege geht, steht schon lange die Forderung nach einer besseren Versorgung und mehr Entlastung im Raum. 2024 treten nun einige neue Regelungen in Kraft, die Pflegebedürftige zu Hause und in Pflegeheimen unterstützen sollen. Auch auf pflegende Angehörige wird dabei eingegangen.
Steigende Pflegekosten: Verbände-Bündnis fordert Vollversicherung für die Pflege
Fast ein Drittel aller Pflegebedürftigen in Heimen ist auf Sozialhilfe angewiesen. Auch die jüngste Pflegereform löst das Problem nicht. Denn dieer monatliche Eigenbeteiligung ist binnen eines Jahres bundesweit im Durchschnitt um 348 Euro auf aktuell 2.548 Euro angestiegen.
Dreifach so hohe Beiträge zur Pflegeversicherung?
Die geplante Pflegereform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sorgt für Diskussionen. Die Leistungserweiterungen im Entwurf verteuern die Pflege deutlich. Nach Hochrechnungen des WIP steigen die Beiträge um knapp 9 Prozent.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Milliardenschwere Fehlsteuerung: IGES-Studie kritisiert Pflegezuschläge
Teuer, ineffizient, unsozial? Eine neue IGES-Studie im Auftrag des PKV-Verbands wirft der Pflegereform von 2022 eine massive Schieflage vor. Was als Schutz vor finanzieller Überforderung in Pflegeheimen gedacht war, könnte sich zum teuersten Umverteilungsprogramm seit Jahren entwickeln.
Pflegeversicherung in der Krise – Welche Reformen sind nötig?
Die soziale Pflegeversicherung (SPV) steht unter massivem Druck. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und eine wachsende Zahl an Pflegebedürftigen erfordern tiefgreifende Reformen. Der GKV-Spitzenverband fordert eine nachhaltige Finanzierung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche.
Pflegekosten steigen weiter: „Wahlprogramme dürfen keine Worthülsen sein“
Die Eigenbeteiligung von Pflegebedürftigen in Heimen ist erneut gestiegen – trotz Pflegezuschüssen und Leistungsanpassungen. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) fordert deshalb konkrete Maßnahmen zur Begrenzung der Kosten. Besonders die Länder sieht der Verband in der Pflicht.
Pflegefinanzierung am Limit: Kurzfristige Stabilisierung und langfristige Reformen gefordert
Die Pflegeversicherung steht vor enormen finanziellen Herausforderungen. Ein Defizit von 1,55 Milliarden Euro in 2024, steigende Ausgaben und wachsende Pflegebedürftigkeit machen umfassende Reformen dringend notwendig. Doch wie kann die Finanzierung langfristig gesichert werden? Neue Studien und Forderungen der Sozialversicherungsträger werfen ein Schlaglicht auf mögliche Lösungen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.