Die Zinsen für Baudarlehen steigen weiter an. Nachdem die Zinsen für 10-jährige Baudarlehen bereits im März die 2-Prozent-Marke erreicht hatten, sind sie im April auf 3,05 Prozent geklettert. Im Januar wurden die gleichen Baukredite noch zu einem Zinssatz von 1,38 Prozent angeboten.
Wer eine Wohnung kaufen will, muss für die Darlehensrückzahlung somit noch mal tiefer ins Portemonnaie greifen: In der Spitze sind die monatlichen Kosten heute um 1.010 Euro höher als noch am Jahresanfang. Das zeigt eine immowelt Analyse über die Entwicklung der Annuitätenrate beim Kauf einer 80 Quadratmeter großen Bestandswohnung für die 14 größten deutsche Städte.
Am deutlichsten fällt die Mehrbelastung in München aus: Bei mittleren Angebotspreisen von derzeit 766.000 Euro für eine 80-Quadratmeter-Wohnung in der Isar-Metropole und einer Tilgungsrate von 2 Prozent lag die Annuität zu Anfang des Jahres bei monatlich 2.050 Euro. Nach dem erneuten Zinsanstieg zahlen Wohnungskäufer in München inzwischen 3.060 Euro.
Auch in anderen Großstädten wird die Wohnungsfinanzierung durch die abermals gestiegenen Zinsen deutlich teurer: Käufer in Hamburg zahlten Anfang des Jahres noch 1.440 Euro für ein Baudarlehen, aktuell sind es bereits 2.150 Euro. Das sind monatliche Mehrkosten von 710 Euro. In Frankfurt fallen inzwischen 2.080 Euro für die Darlehensrückzahlung an, was zusätzliche Kosten von 690 Euro pro Monat bedeutet. Auch in Stuttgart (610 Euro), Köln (570 Euro), Düsseldorf (550 Euro) und Berlin (520 Euro) steigt die Belastung für Wohnungskäufer weiter stark an.
Durch die erneute Zinserhöhung dürfte der Traum vom Eigenheim für immer mehr Menschen in weite Ferne rücken. Doch auch Käufer, die bereits eine Immobilie erworben haben, dürften die Zinserhöhung im Geldbeutel spüren, sobald die Zinsbindung ihres Darlehens ausläuft und eine Anschlussfinanzierung nötig wird.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Immobilienkredite: Um fünfzigtausend Euro höher als im Vorjahr
Die Bauzinsen haben sich seit Jahresstart mehr als verdreifacht. Entsprechend stiegen die Bau- und Anschlussfinanzierungen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern wuchsen die Kreditsummen vergleichsweise stark.
Bauzinsanstieg verteuert Immobilienkäufe rasant
Immobilien-Kaufpreise sinken deutschlandweit weiter
Zwar zeigt die Preiskurve schon seit dem Ende der Niedrigzinsphase Anfang 2022 nach unten, doch hat sie sich im Jahr 2023 wieder abgeflacht. So kam es auch im Q3 deutschlandweit zu leicht rückläufigen Angebotspreisen für Bestandswohnungen.
Der Zinsgipfel ist in Sichtweite, niedrigere Zinsen vorerst nicht
Kaufinteressierte und Verkäufer von Immobilien kommen zunehmend im ‚neuen Normal‘ an: Die starke Zurückhaltung der vergangenen Monate weicht immer mehr der Akzeptanz des veränderten Zinsniveaus, das sich für zehnjährige Hypothekendarlehen weiterhin zwischen 3,5 und 4,0 Prozent bewegen wird.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Nebenkostenabrechnung 2024: Was zählt – und was nicht
Die Abrechnung der Betriebskosten für 2024 fällt für viele Mieter höher aus als erwartet – trotz sinkender Energiepreise. Warum das vergangene Jahr kein fairer Vergleichsmaßstab ist.
Sparzinsen unter Druck: Tagesgeld fällt auf 1,4 Prozent – Festgeld auf Talfahrt
Anleger müssen sich auf weiter sinkende Sparzinsen einstellen. Laut aktueller Verivox-Auswertung sind Tagesgeld- und Festgeldzinsen deutlich gefallen – eine Trendwende ist nicht in Sicht. Wie sich EZB-Entscheidungen und geopolitische Entwicklungen auf die Zinslandschaft auswirken.
Nachhaltige Geldanlage: Jeder Zweite würde für den guten Zweck auf Rendite verzichten
Nachhaltigkeit ist bei der Geldanlage längst kein Nischenthema mehr. Eine neue forsa-Studie im Auftrag der BarmeniaGothaer zeigt: Die Hälfte der Deutschen misst nachhaltigem Investieren große Bedeutung bei – auch wenn das weniger Rendite bedeutet. Besonders hoch ist das Interesse bei der GenZ.
Langfristige Geldanlage: Wie kluge Entscheidungen die Rendite steigern
Sparer, die sich für eine langfristige Anlagestrategie entscheiden, können von den Vorteilen des Zinseszinseffekts profitieren. Doch viele Anleger treffen Entscheidungen, die ihre Rendite drastisch schmälern. Das Beratungsportal Finanztip hat in einer umfassenden Modellrechnung fünf Anlageprodukte verglichen.