Kein Widerspruch: Grün finanzieren und Profit generieren

Hans-Jürgen Friedrich, Vorstand der KFM Deutsche Mittelstand AG, erklärt, warum Investitionen in nachhaltiges Wirtschaften zukünftig der einzig rentable Weg sein könnten.

(PDF)
Cute piggy bank on fresh green grassCute piggy bank on fresh green grassAfrica Studio – stock.adobe.com

Trotz des globalen Chaos bleibt die Klimakrise als Thema weiterhin beständig relevant. Kein Wunder, rücken doch zunehmend mehr Studien über Unwetterkatastrophen und Warnungen vor dem Erreichen von Kipppunkten in das Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Jedes Jahr aufs Neue jagt ein Rekord den nächsten – der stärkste Sturm, die längsten Perioden ohne Regen, die heißesten Tage. Somit versteht es sich von selbst, dass zunehmend mehr Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft versuchen, ihren Beitrag für den Erhalt unserer Zivilisation zu leisten. Auch der Finanzsektor ändert seine Geschäftsmodelle, um Anlage und Investition mit den Klimazielen zu vereinbaren. Hierbei stellt sich jedoch zwangsläufig die Frage: Lässt sich mit Nachhaltigkeit finanzieren und Rendite generieren?

Absolut nicht alternativlos

Bei Mittelbeschaffung erweist sich der tradierte Weg oftmals nicht als der ökonomisch beste. So treten Anleger und Mittelsuchende oftmals zuerst mit Banken in Verbindung, um sich mithilfe eines klassischen Darlehens zu finanzieren oder Wertpapiere zu erwerben – verständlich in Zeiten von Niedrigzinsen. Gleichzeitig stellt sich das Spielfeld für kleinere und mittelständische Unternehmen schief dar. Geldinstitute messen sie in Hinsicht auf ihre Bonität mit denselben Maßstäben, die sie an größere Firmen anlegen. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass sie nur schwer an Mittel zu oft nicht gerechtfertigten Konditionen gelangen oder nicht profitabel investieren können. Abhilfe leisten Mittelstandsanleihen, die nachhaltig und lukrativ Gewinn generieren und Finanzierungen ermöglichen.

Die KFM Deutsche Mittelstand AG beispielsweise weist ein Portfolio intensiv geprüfter Emittenten auf, die Profit abwerfen und gleichzeitig auch ressourcenschonend wirtschaften. Zusätzlich streut die Anlage in einen Fonds die Beiträge auf viele verschiedene Kandidaten, sodass sich das finanzielle Risiko möglicher Ausfälle reduziert. Hierbei entsteht eine Win-win-Situation, bei der Anleger ihr Geld vermehren können, während Emittenten dasselbige nutzen, um zum Beispiel auch grüne Konzepte auszubauen.

Nur nachhaltig bleibt rentabel

Glücklicherweise steigt das ökologische Bewusstsein der Gesellschaft rapide an, sodass für deutsche Bürger Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus ihres Konsumverhaltens rückt. Doch sie stellt sich nicht nur als ein altruistischer Selbstzweck heraus, sondern als zunehmend ökonomische Notwendigkeit. Unternehmen, die diesem Bedürfnis entsprechend wirtschaften, können sich der Nachfrage von Kunden sicher wähnen. Viele von Ersteren befanden sich jedoch bisher in der für sie komfortablen Situation, Produkte und Dienstleistungen unter Nutzung umweltschädlicher Wirtschaftsweisen kostengünstig zu erzeugen und zu verkaufen. Niedrige Preise ergaben sich dadurch, dass Produzenten keine Verantwortung für den ökologischen Schaden tragen mussten, den sie verursachten. Mit dem nun steigenden Umweltbewusstsein verabschieden Regierungen Gesetze, die Umweltverschmutzer in die Pflicht nehmen, sich um die von ihnen hervorgerufenen Emissionen zu kümmern. Es resultiert finanzieller Mehraufwand für all jene, die dreckig wirtschaften, müssen sie doch zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um den Schaden wieder zu beseitigen.

Entstehende Kosten landen zwangsläufig letztendlich beim Verbraucher. Je enger Richtlinien die Schlinge um Umweltverschmutzer iehen, desto mehr müssen Kunden für deren Dienstleistungen ausgeben, was aus marktwirtschaftlichen Gründen nicht lange rentabel bleiben kann. Sie geraten zunehmend ins Hintertreffen mit den Konkurrenzunternehmen, die klimabedingte Strafzahlungen vermeiden und ihre Gewinne in ihren Fortschritt investieren können. Gleichzeitig sendet die Entscheidung, in nachhaltige Fonds anzulegen oder mit ihnen finanzielle Mittel zu beschaffen, ein Marktsignal in die globale Wirtschaft: Je mehr Investoren sich für Nachhaltigkeit entscheiden, desto mehr geraten Unternehmen und Emittenten in Zugzwang, ebenfalls ihr Portfolio entsprechend auszurichten.

Wo „nachhaltig“ draufsteht, steckt „nachhaltig“ drin

Ein grünes Image zu repräsentieren, bringt also signifikante Vorteile. Dabei reicht jedoch die bloße Behauptung, naturschonend zu arbeiten, nicht aus. So müssen alle Emittenten Mindeststandards der ESG einhalten, also solche, die die Umwelt, die Gesellschaft und Unternehmensführung betreffen. KFM beispielsweise geht mit ihrem eigenen Analyseverfahren, dem KFM-Scoring, sicher, diese Minimalvorgaben einzuhalten, inkorporiert jedoch darüber hinausgehende Richtlinien, indem sie unter anderem das Lieferkettenmanagement neben den betrieblichen Zahlen mit in die Entscheidungsfindung aufnimmt. Auch mit den jeweiligen Führungsebenen der zu prüfenden Kandidaten treten die Fondsexperten in Kontakt, um sicherzustellen, dass sie ihrer sozialen Verantwortung und somit den strengen Zielstellungen nachkommen.

Zusätzlich können dritte Institutionen dazu beitragen, nachhaltiges Wirtschaften zu bezeugen. Die KFM Deutsche Mittelstand AG lässt beispielsweise ihre potenziellen Emittenten von imug | rating prüfen, die zu den wichtigsten Ratingagenturen Deutschlands in Sachen Klimaschutz gehört. Erst nach einer erfolgreichen Prüfung durch die imug geht ein Applikant in das Portfolio der KFM Deutsche Mittelstand AG ein. Hierfür braucht es absolut transparentes Verhalten des Fondsmanagements, denn nur wenn es alle Informationen über seine Emittenten offenlegt, kann eine ehrliche Prüfung durch einen Dritten vorgenommen werden. Dabei stellt die Prüfung durch einen Dritten natürlich keinen Selbstzweck dar. Der Prozess ist bewusst durch Selbst- und Fremdprüfung gekennzeichnet, sodass am Ende ein unabhängiges Ergebnis über die tatsächlichen ökologischen Bemühungen des Anlegers vorliegt.

Nachhaltig gewinnbringend

Profitieren Unternehmen schon heute von nachhaltigem Investieren und Finanzieren oder handelt es sich um Sirenengesang aus der Zukunft? Ein Blick auf die Ausschüttungen der KFM Deutsche Mittelstand AG liefert hierzu Aufschluss. Seit der Etablierung des Fonds 2013 konnte er jedes Jahr aufs Neue seine Lukrativität beweisen, erkennbar in jährlichen Renditeraten von über 4 Prozent. Einerseits arbeiten die ausgewählten Emittenten der KFM Deutsche Mittelstand AG nachhaltig und somit werden etwaige Emissionskosten nicht nach unten weitergegeben. Andererseits bilden mittelständische Unternehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Gerade ihre Nähe zum Kunden und ihre oft flachen Geschäftsstrukturen machen flexibles Handeln gemäß immer neuen Umständen möglich.

So entsteht ein Gebilde, das gleichermaßen Anpassungsfähigkeit und Stabilität aufweist und somit unsere größte Chance auf sauberes Wirtschaften im Sinne des Klimaschutzes bietet. So reagieren sie auf neue und strengere Nachhaltigkeitsrichtlinien oft schneller, als es Unternehmen größerer Ordnung könnten. Hierin liegt die Beweiskraft, dass ausgiebige Analysen, strenge selbst gesteckte Ziele, Transparenz, Zusammenarbeit mit vertrauenspendenden Institutionen und vor allem Nachhaltigkeit Rendite erwirtschaften, die über die bloße Kostendeckung hinausgeht und für alle Beteiligten Gewinn bringt.“

(PDF)

LESEN SIE AUCH

CO2 reducing icon on green leaf with water droplet for decreaseCO2 reducing icon on green leaf with water droplet for decreaseDilok – stock.adobe.comCO2 reducing icon on green leaf with water droplet for decreaseDilok – stock.adobe.com
Assekuranz

Deutschlands erste klimasichere Versicherung geht an den Start

Die Versicherungsbranche bewegt sich zu langsam bei den Themen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Das möchte ver.de ändern und Deutschlands erste nachhaltige Versicherung werden: genossenschaftlich, transparent, gemeinwohl-bilanziert und mit ausschließlich ökologisch-sozialen Investitionen.

New leaves grow from the stumpNew leaves grow from the stumpxy – stock.adobe.comNew leaves grow from the stumpxy – stock.adobe.com
Finanzen

Was Menschen von grünen Investments abhält 

Wenn Sie den Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ hören – was verbinden Sie am ehesten damit?“ Das wollte Pangaea Life im Rahmen der neuen YouGov-Studie zum nachhaltigen Investieren wissen.

Climate change from drought to green growthClimate change from drought to green growthappledesign – stock.adobe.comClimate change from drought to green growthappledesign – stock.adobe.com
Finanzen

Der Einfluss des Klimas auf Gesundheit und Geldanlage

Klima, Gesundheit und Geldanlage beeinflussen einander mehr als viele vermuten. Was zur Eindämmung des Klimawandels nötig ist und welche Chancen das birgt, darüber diskutierte der 5. Expertenzirkel der Fondsanlagegesellschaft Apo Asset Management GmbH (apoAsset), unter anderem mit dem wissenschaftlichen Beirat und dem Fondsmanagement des Unternehmens. Rund 200 Interessierte waren im Klimahaus Bremerhaven und per Live-Stream dabei.
tree arranged as a green graph on soiltree arranged as a green graph on soilweerapat1003 – stock.adobe.comtree arranged as a green graph on soilweerapat1003 – stock.adobe.com
Finanzen

Jeder vierte Anleger ist ein Öko-Investor

In Zeiten von Klimawandel und dem damit verbundenen Bestreben nach nachhaltigem Leben rücken Möglichkeiten des nachhaltigen Investierens in den Fokus von Verbraucher*innen und Anleger*innen. Laut dem Zielgruppensegmentierungstool YouGov Profiles besitzen 43 Prozent der deutschen Bevölkerung investierbares Vermögen. Das entspricht etwa 30,2 Millionen Menschen in Deutschland. Unter ihnen ist mehr als jeder Vierte (27 Prozent) ein*e „Öko-Investor*in“. ...
Blank yellow speech bubble pin on green grass backgroundBlank yellow speech bubble pin on green grass backgroundoatawa – stock.adobe.comBlank yellow speech bubble pin on green grass backgroundoatawa – stock.adobe.com
International

EU-Taxonomie als kommunikative Chance

Die Kritik an der Einstufung der EU von Kernenergie und Erdgas als nachhaltige Übergangstechnologien ist berechtigt. Die Diskussion darüber lenkt jedoch ab davon, dass die EU mit der neuen Taxonomie beim Klimaschutz insgesamt zunehmend ernst macht: Das neue Regelwerk aus Brüssel soll ab diesem Jahr zeigen, welche Unternehmen wirklich nachhaltig sind.
98b19a61-762b-4e82-8cae-f0d230c96aaa98b19a61-762b-4e82-8cae-f0d230c96aaaSergey Nivens – stock.adobe.com98b19a61-762b-4e82-8cae-f0d230c96aaaSergey Nivens – stock.adobe.com
National

Entfesselt den Mittelstand!

Es existiert wohl kaum eine Industrienation, deren guter Ruf ihr in einem derart großen Abstand vorauseilt wie Deutschland. Angefangen bei Tugenden wie Fleiß und Disziplin, die sich in der Außenwahrnehmung seit Jahrhunderten etabliert haben, über das Wirtschaftswunder der 50er-Jahre bis hin zum inoffiziellen Titel „Exportweltmeister“.

Mehr zum Thema

Foto-Rabe / pixabayFoto-Rabe / pixabay
Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit: Versicherer messen Treibhausgasemissionen

Der ESG-Report 2024 von Franke und Bornberg zeigt deutliche Fortschritte der Versicherungsbranche in Sachen Nachhaltigkeit. Immer mehr Versicherer messen ihren CO₂-Fußabdruck, senken den Stromverbrauch und investieren in nachhaltige Transformationsprojekte.

anncapictures / pixabayanncapictures / pixabay
Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche: Mehr Aufgaben, weniger Ressourcen

Das German Sustainability Network hat die Ergebnisse ihrer aktuellen Befragung zur Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche veröffentlicht. Überraschend ist, dass weniger als die Hälfte der Versicherungsunternehmen plant, die personellen Ressourcen für Nachhaltigkeitsthemen zu erhöhen.

jplenio / pixabayjplenio / pixabay
Nachhaltigkeit

Versicherer und Nachhaltigkeit: Ein Spiel von Licht und Schatten

Die Versicherungsbranche spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit langfristigen Risiken durch Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen. Doch nicht alles ist rosig...

Photovoltaik-Anlage-295764592-AS-lovelyday12Photovoltaik-Anlage-295764592-AS-lovelyday12lovelyday12 – stock.adobe.comPhotovoltaik-Anlage-295764592-AS-lovelyday12lovelyday12 – stock.adobe.com
Nachhaltigkeit

Energieunabhängigkeit im Eigenheim: So gelingt die optimale Nutzung von Solarstrom

Steigende Energiekosten und das wachsende Umweltbewusstsein treiben immer mehr Hausbesitzer dazu, nach Möglichkeiten zur Eigenstromnutzung zu suchen. Dabei bietet die Kombination aus Solaranlage mit Wallbox eine nachhaltige und zukunftssichere Lösung.Diese Technologien ermöglichen es, den erzeugten Solarstrom zur Versorgung des Haushalts sowie zum Laden eines Elektrofahrzeugs zu nutzen. Dadurch kann eine maximale Energieautarkie erreicht werden.

the rise of green economythe rise of green economyfaithie – stock.adobe.comthe rise of green economyfaithie – stock.adobe.com
Nachhaltigkeit

Neues IVFP Fondspolicen-Nachhaltigkeitsrating

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung veröffentlicht zum fünften Mal in Folge die Ergebnisse seines Fondspolicen-Nachhaltigkeitsrating. Eine gewisse Stagnation im Bereich der Nachhaltigkeit ist unter anderem auf die zunehmende Komplexität regulatorischer Anforderungen zurückzuführen.

Young blonde woman working at small business ecommerce celebrating crazy and amazed for success with open eyes screaming excited.Young blonde woman working at small business ecommerce celebrating crazy and amazed for success with open eyes screaming excited.Krakenimages.com – stock.adobe.comYoung blonde woman working at small business ecommerce celebrating crazy and amazed for success with open eyes screaming excited.Krakenimages.com – stock.adobe.com
Nachhaltigkeit

Gut verpackt – Grundlagen für nachhaltigen Versandhandel

Der Online-Handel boomt: 4,175 Milliarden Sendungen wurden im Jahr 2024 befördert. Für eine nachhaltige Gestaltung des E-Commerce spielen sowohl die Beförderungsart als auch die Verpackungen eine wichtige Rolle.