Brexit: Richtig vorbereitet auf die Insel

Sturm auf das Kapitol in Washington, unaufhaltsam steigende Corona-Infektionen, Impfstoff-Dilemma – bei so vielen, täglich neuen und höchst brisanten Themen ist für den Brexit und seine konkreten Auswirkungen auf unseren Alltag kaum Platz.

(PDF)
Brexit-221858285-AS-tanaonteBrexit-221858285-AS-tanaontetanaonte – stock.adobe.com

Dennoch schlummern auch hier einige wissenswerte Überraschungen und Änderungen, über die die ARAG Experten informieren.

Pakete und Päckchen

Bereits vor dem Brexit war das Porto für Pakete und Päckchen auf die britischen Inseln vergleichsweise teuer. Doch nun muss man wohl zweimal überlegen, ob nicht doch eine Postkarte zum Geburtstag der englischen Tante reicht. Ein Päckchen M bis zwei Kilogramm kostet online frankiert 12,70 Euro; kauft man die Briefmarke in der Filiale, sind sogar 16 Euro fällig.

Für ein Fünf-Kilo-Paket muss man online 26,90 Euro zahlen, in der Filiale 29,99 Euro. Zum Vergleich: Nach Spanien beispielsweise kostet ein Paket dieser Kategorie online 15,99 Euro oder in der Filiale 17,99 Euro.

Zudem müssen Verbraucher mit längeren Laufzeiten von Päckchen und Paketen rechnen, da Sendungen künftig zollrechtlich behandelt werden. Dazu muss für die Sendung eine sogenannte Zollinhaltserklärung ausgefüllt und in einer durchsichtigen Versandtasche von außen am Paket angebracht werden.

Je nach Warenart werden weitere Dokumente nötig, wie etwa Gesundheitszeugnisse bei Nahrungsmitteln. Auch der Weg anders herum – also der Paketversand vom Vereinigten Königreich nach Deutschland – ist zollpflichtig geworden.

Autofahren in UK

Am Linksverkehr hat sich im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland durch den Brexit nichts geändert. Auch ein internationaler Führerschein ist für EU-Bürger in UK nicht nötig. Doch ab sofort müssen Autofahrer aus der EU eine grüne Versicherungskarte mit sich führen, wenn sie sich bei unserem Insel-Nachbarn ins Verkehrsgetümmel wagen. Die Grüne Karte gilt als Nachweis für einen bestehenden Versicherungsschutz. Erhältlich ist sie auf Nachfrage bei der jeweiligen Kfz-Versicherung.

Online-Einkäufe aus UK

Wer online shoppt und Ware aus UK kauft, sollte nur auf Produkte zurückgreifen, die auch für den deutschen Markt bestimmt sind. Zwar sind die Verbraucherschutzrechte des Vereinigten Königreiches, wie zum Beispiel Rückgaberecht, Anspruch auf Rückerstattung des Kaufpreises oder Gewährleistungsanspruch, identisch oder gar besser als die EU-Regeln.

Doch im Streitfall können Käufer ihre Beschwerde nicht mehr über die Online-Streitbeilegungs-Plattform der Europäischen Kommission einreichen, sondern müssen im schlimmsten Fall den mühsamen und teuren Weg über Gerichte in UK gehen.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Brexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissBrexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissPixelbliss – stock.adobe.comBrexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissPixelbliss – stock.adobe.com
International

Brexit – fast ein Viertel der deutschen Unternehmen fühlt sich unvorbereitet

Am 31. Dezember 2020 endet die Brexit-Übergangsphase. Ab 2021 wird das Vereinigte Königreich als „Drittstaat“ nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion sein. 22 Prozent der europäischen Unternehmensentscheider geben an, ihr Unternehmen sei wenig oder gar nicht auf die mit dem Brexit einhergehenden Veränderungen vorbereitet.
Brexit-2906399-PB-padrinanBrexit-2906399-PB-padrinanpadrinan – stock.adobe.comBrexit-2906399-PB-padrinanpadrinan – stock.adobe.com
International

Gothaer: Der Brexit und die Folgen für den Versicherungsschutz

Wenn am 1. Februar 2020 um Mitternacht Großbritannien die Europäische Union verlässt, wird dies für alle spürbare Auswirkungen haben. Darüber, welche Folgen des Brexits für den Versicherungsschutz von Kunden der Gothaer haben wird, klärt Konstantin Engel, Leiter Steuerung International der Gothaer Allgemeine Versicherung AG, auf:
Euro-Europa-Flagge-42408603-FO-mekcarEuro-Europa-Flagge-42408603-FO-mekcarmekcar / fotolia.com (2) © Aktuariat Schramm (3) © Rechtsanwaltskanzlei Dr. Johannes FialaEuro-Europa-Flagge-42408603-FO-mekcarmekcar / fotolia.com (2) © Aktuariat Schramm (3) © Rechtsanwaltskanzlei Dr. Johannes Fiala
International

Insolvenzrisiko britischer Lebensversicherer bei Verlagerung nach Irland

Bis zu mehr als 1 Million englischer Lebensversicherungen (With-Profit-Produkte) sollen nach Irland verlagert werden. Indes ist es bei genauem Hinsehen völlig unnötig, für die bestehenden Verträge Großbritannien (GB) zu verlassen.
Brexit-Puzzle-2070857-PB-daniel_diaz_bardilloBrexit-Puzzle-2070857-PB-daniel_diaz_bardillodaniel_diaz_bardillo / pixabay.comBrexit-Puzzle-2070857-PB-daniel_diaz_bardillodaniel_diaz_bardillo / pixabay.com
International

Der Brexit als Datenschutzrisiko für Makler

Am 29. März könnte es so weit sein: Die Briten verlassen die EU in einem ungeplanten Akt. Dabei hat der Brexit mehr Auswirkungen auf den Maklerberuf als vermutet. Deswegen weist blau direkt auf ein hohes Risiko für Makler hin, durch den Brexit Datenschutzverstöße zu begehen.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.