Am 29. März könnte es so weit sein: Die Briten verlassen die EU in einem ungeplanten Akt. Dabei hat der Brexit mehr Auswirkungen auf den Maklerberuf als vermutet. Deswegen weist blau direkt auf ein hohes Risiko für Makler hin, durch den Brexit Datenschutzverstöße zu begehen.
Marcel Canales, Mitglied der Geschäftsleitung von blau direkt, warnt:
„Vor allem technische Dienstleistungen sind heute europaweit eng verknüpft. Aus Großbritannien kommen einige der wichtigsten Apps oder Clouddienste. Auch einige größere Maklerverwaltungsprogramm-Hersteller pflegen enge Verbindungen nach Großbritannien. Alle dieser Anbieter tauschen und speichern Daten. Das ist nach einem ungeregelten Brexit allerdings nicht mehr zulässig.“
Für die daraus entstehenden Datenschutzverstöße seien Makler als gewerbliche Dienstleister verantwortlich und müssten mit hohen Strafen rechnen.
Die DSGVO hat die Datenspeicherung neu geregelt und innerhalb der EU vereinfacht. Datenspeicherungen außerhalb der EU oder eine Datenübermittlung sei nur zulässig, wenn nach §45 DSGVO ein Angemessenheitsbeschluss durch die Europäische Kommission gefasst oder eine sonstige Vereinbarung auf Länderebene getroffen wurden.
Für Großbritannien als Noch-EU-Land existiert keinerlei Angemessenheitsbeschluss und sollte das Land die vorliegende Vereinbarung zum Exit nicht rechtzeitig ratifizieren, auch kein sonstiger Beschluss, der eine Datenspeicherung legitimieren würde.
Zwar sieht §49 der DSGVO weitere Ausnahmen vor, diese dürften jedoch in den meisten Fällen nicht greifen und bedürften zudem die schriftliche Zustimmung betroffener Kunden, Mitarbeiter und Handelspartner vor.
Marcel Canales dazu:
„Wir raten Maklern dringend dazu, vor allem ihre technischen Dienste-Anbieter zu überprüfen, ob diese ihren Sitz in Großbritannien haben. Leider ist das nicht immer leicht festzustellen. Die Dienstleister wissen um die Sensibilität des Themas und stellen oft einen deutschen Sitz heraus.“
Dies sei aber nicht entscheidend, es komme allein darauf an, dass sichergestellt ist, dass Daten nicht auf britischen Servern lägen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
DSGVO: Fünf Jahre Fortschritt und Herausforderungen
Das Bewusstsein für Datenschutz ist in Deutschland in den vergangenen 5 Jahren deutlich gestiegen und damit verbesserte sich auch das Datenschutzniveau merklich. Die DSGVO bietet bereits einen rechtlichen Rahmen für KI-Anwendungen. Es bedarf aber dringend weiterer Anpassungen.
Unternehmens-Website datenschutzkonform gestalten
Datenschutz im Internet bleibt auch 2023 ein großes Thema: Noch immer erfüllen viele Unternehmens-Websites nicht die relevanten Vorgaben aus DSGVO und TTDSG. Die TÜV NORD Akademie, gibt Tipps, wie die häufigsten Fehler vermieden werden können.
E-Mail-Marketing im Fokus des Datenschutzes
Blockchain revolutioniert Finanzbranche
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
ERGO fusioniert nordische Gesellschaften zu ERGO Forsikring A/S
Die ERGO Group AG hat ihre Geschäftseinheiten in Dänemark und Norwegen unter dem gemeinsamen Dach der ERGO Forsikring A/S zusammengeführt. Mit dem Zusammenschluss der dänischen Reiseversicherung Europæiske Rejseforsikring A/S und der norwegischen Krankenversicherungsgesellschaft ERGO Forsikring AS verfolgt ERGO das Ziel, die Marktposition in Skandinavien zu stärken.
Israel/Iran-Konflikt: „Märkte unterschätzen geopolitische Risiken“ - Warnung vor Eskalation und Preisauftrieb
Der Angriff Israels auf den Iran hat die Finanzmärkte in eine Fluchtbewegung versetzt. Doch für Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management ist dies nur ein Vorgeschmack: Steigende Ölpreise, anhaltender Handelskonflikt und eine unterschätzte Inflation könnten bald stärker durchschlagen. Was Anleger jetzt beachten sollten…
Privates Kapital für Europa: Versicherer unterstützen Pläne für EU-Label
Die EU will privates Kapital mobilisieren – mit einem neuen Label für Finanzprodukte. Doch was genau steckt dahinter, und warum setzen Versicherer dabei auf die Lebensversicherung?
Lithium-Akkus in Flammen: Wenn E-Bikes zur Gefahr werden
Sie sind leise, schnell und praktisch – doch laut aktuellen Daten von QBE steigt mit der Nutzung von E-Bikes auch die Brandgefahr rasant. 27 Prozent aller registrierten Lithium-Ionen-Brände im Vereinigten Königreich im Jahr 2024 gehen auf E-Bikes zurück. Noch beunruhigender: Die Zahl dieser Brände hat sich binnen zwei Jahren verdoppelt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.