Der Brexit als Datenschutzrisiko für Makler

Am 29. März könnte es so weit sein: Die Briten verlassen die EU in einem ungeplanten Akt. Dabei hat der Brexit mehr Auswirkungen auf den Maklerberuf als vermutet. Deswegen weist blau direkt auf ein hohes Risiko für Makler hin, durch den Brexit Datenschutzverstöße zu begehen.

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Brexit-Puzzle-2070857-PB-daniel_diaz_bardilloBrexit-Puzzle-2070857-PB-daniel_diaz_bardillodaniel_diaz_bardillo / pixabay.com

Marcel Canales, Mitglied der Geschäftsleitung von blau direkt, warnt:

„Vor allem technische Dienstleistungen sind heute europaweit eng verknüpft. Aus Großbritannien kommen einige der wichtigsten Apps oder Clouddienste. Auch einige größere Maklerverwaltungsprogramm-Hersteller pflegen enge Verbindungen nach Großbritannien. Alle dieser Anbieter tauschen und speichern Daten. Das ist nach einem ungeregelten Brexit allerdings nicht mehr zulässig.“

Für die daraus entstehenden Datenschutzverstöße seien Makler als gewerbliche Dienstleister verantwortlich und müssten mit hohen Strafen rechnen.

Die DSGVO hat die Datenspeicherung neu geregelt und innerhalb der EU vereinfacht. Datenspeicherungen außerhalb der EU oder eine Datenübermittlung sei nur zulässig, wenn nach §45 DSGVO ein Angemessenheitsbeschluss durch die Europäische Kommission gefasst oder eine sonstige Vereinbarung auf Länderebene getroffen wurden.

Für Großbritannien als Noch-EU-Land existiert keinerlei Angemessenheitsbeschluss und sollte das Land die vorliegende Vereinbarung zum Exit nicht rechtzeitig ratifizieren, auch kein sonstiger Beschluss, der eine Datenspeicherung legitimieren würde.

Zwar sieht §49 der DSGVO weitere Ausnahmen vor, diese dürften jedoch in den meisten Fällen nicht greifen und bedürften zudem die schriftliche Zustimmung betroffener Kunden, Mitarbeiter und Handelspartner vor.

Marcel Canales dazu:

„Wir raten Maklern dringend dazu, vor allem ihre technischen Dienste-Anbieter zu überprüfen, ob diese ihren Sitz in Großbritannien haben. Leider ist das nicht immer leicht festzustellen. Die Dienstleister wissen um die Sensibilität des Themas und stellen oft einen deutschen Sitz heraus.“

Dies sei aber nicht entscheidend, es komme allein darauf an, dass sichergestellt ist, dass Daten nicht auf britischen Servern lägen.

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