Dr. Michael Kasch, Geschäftsführer von Scoperty kommentiert das Gesetz zur Teilung der Maklerprovision, das ab 23.12.2020 in Kraft tritt.
Auch in Zukunft wird es weiterhin Verkäufer und Käufer geben, die einen Makler einschalten. Das neue Gesetz wird nicht dazu führen, dass generell weniger Makler beauftragt werden, sondern dass sich Eigentümer mit Verkaufsabsichten ihre Makler genauer aussuchen. Wir bieten deshalb nicht ohne Grund auf unserer Plattform vorqualifizierte Makler an. Es wird aber natürlich weiterhin Transaktionen geben, die ohne Makler zustande kommen.
Wir erwarten, dass Kunden je nach ihrem Bedürfnis von Maklern und anderen Dienstleistern verschiedene Leistungspakete in Anspruch nehmen. Die Folge wird dann sein, dass Eigentümer und Käufer in Zukunft bestimme Leistungen bei der Transaktionsunterstützung nach Einzelleistungen vergüten. Käufer und Verkäufer ziehen also punktuell einen Makler oder Dienstleister hinzu, wenn sie Unterstützung benötigen.
Die Wertermittlung war für viele Makler bisher der erste Anknüpfungspunkt, um mit Eigentümern in Kontakt zu treten. Diese wird für Makler künftig nicht mehr der entscheidende Schlüssel zum potentiellen Verkäufer sein. Denn: Eigentümer finden heute auf einem Immobilienvormarkt wie Scoperty Schätzwerte von über 35 Mio. Wohnimmobilien – darunter auch ihre eigene.
Es findet durch die Digitalisierung eine Demokratisierung von Wissen statt. Die Preisermittlung als Einstiegsdienstleistung beziehungsweise Herrschaftswissen der Makler fällt weg. Eigentümer können sich heute im ersten Schritt selbst ein Bild von den Preisen und der Marktattraktivität ihres Objektes machen. Kostenlos und unverbindlich. Wer eine tiefergehende Objektbewertung möchte, wird dafür einen Sachverständigen beauftragen, der das Objekt vor Ort begutachtet.
Besonders Eigentümer werden verstärkt die Leistungen der Makler unter die Lupe nehmen, weil sie künftig auf jedem Fall an den Provisionskosten hälftig beteiligt werden. Professionelle Makler, die viele Services und Mehrwerte bieten, werden profitieren. Makler, die weniger Leistungen anbieten oder ihren Mehrwert nicht verargumentieren können, werden es schwerer haben. Verkäufer werden sich mit Inkrafttreten des Gesetzes in neuer Form fragen: Was ist mir die Leistung des Maklers wert? Für Makler erhöht sich der Erklärungszwang, warum die eigene Leistung einen Mehrwert stiftet.
Das neue Gesetz stärkt die Mündigkeit von Verbrauchern generell
Das Gesetz selbst ist nur ein Faktor, der den Markt verändert. Verbraucher wollen generell selbst aktiver werden, das zeigt sich in vielen Bereichen. Die Digitalisierung treibt diese Entwicklung voran. Das Internet erlaubt Hilfe zur Selbsthilfe. Jedem steht es frei, selbst zu bestimmen, wie die Transaktion durchgeführt werden soll. Wo brauche ich Hilfe? Was kann ich selbst machen? Je nachdem, wie jeder diese Fragen für sich beantwortet, wird er den Wert des Maklers für sich neu bemessen und den passenden Makler suchen.
Wir glauben nicht, dass das Gesetz zu pauschal steigenden Immobilienpreisen führt, indem Makler die Provisionen in einen höheren Verkaufspreis inkludieren. Hier können neue Plattformen wie Scoperty wie ein Korrektiv wirken. Käufer werden überzogene Preisvorstellungen erkennen, da sie einen Überblick über sämtliche Schätzwerte haben.
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