AOK-Verwaltungsrat: Erstmals über 4,52 Millionen Versicherte

Der Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg verabschiedete in seiner turnusmäßigen Sitzung die Jahresrechnung 2019, die mit einem leichten Plus von 15 Millionen Euro abgeschlossen wurde.

(PDF)

Erfreut zeigte sich das oberste Gremium der Südwestkasse auch angesichts der Tatsache, dass sich die positive Versichertenentwicklung im Jahr 2020 mit einem neuen Höchststand fortsetze. So sei die Versichertenzahl seit Januar mit jetzt mehr als 4,52 Millionen auf Rekordhöhe. Mit Sorge betrachtete der Verwaltungsrat hingegen, dass der Fortgang der Pandemie offen und deren Auswirkungen noch nicht verlässlich zu beziffern seien. Dies, die bereits vor Ausbruch der Pandemie beschlossenen Gesetze und geplanten Änderungen im Finanzausgleich der Kassen seien in Kombination sehr belastend für die Finanzen.

Direkte Auswirkungen könne ein Entwurf des Bundesamtes für soziale Sicherung (BAS) zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im Finanzausgleich der Krankenkassen haben. Eine Umsetzung hätte zur Folge, dass dem hervorragend aufgestellten Gesundheitssystem in Baden-Württemberg künftig im Vergleich zu heute jährlich ein hoher dreistelliger Millionenbetrag fehlen würde. "Im Sinne unserer Versicherten ist das völlig unverständlich und entschieden abzulehnen. Die sehr hohe Qualität der Versorgung darf nicht beschnitten werden", sagte Monika Lersmacher, alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates am Rande der Sitzung.

Die Mittel der Krankenkassen aus Regionen mit effizienter und qualitativ sehr guter Versorgung in weniger effiziente umzuleiten, bedeute für die Versicherten Nachteile insbesondere im ländlichen Raum.

Das Gesundheitssystem im Land sei bestens aufgestellt und die Versorgung sehr gut strukturiert. "Es ist eine aberwitzige Verschwendung von Beitragsgeldern der versicherten Mitglieder und ihrer Arbeitgeber im Land, wenn jetzt Mittel in dreistelliger Millionenhöhe hier nicht mehr zur Verfügung stehen", so Lersmacher weiter.

Für Peer-Michael Dick, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrates, hat dieses Vorhaben im Zusammenwirken mit den Folgen der Pandemie Auswirkungen auf die Lohnnebenkosten:

"Corona und die jüngere Gesetzgebung sehen wir mit großer Sorge. Sie gefährden die gewollte Deckelung der Sozialabgaben bei 40 Prozent."

Dass die AOK Baden-Württemberg trotz dieser Unwägbarkeiten einen Zuwachs an Versicherten und ein Plus in der Jahresrechnung habe, "bestätigt unseren an Stabilität und Qualität orientierten Kurs", so Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. "Die Südwest-Kasse steht auch künftig verlässlich für hohe Versorgungsqualität und werde sich dem Wettbewerb um gute Versorgung auch unter erschwerten Bedingungen weiterhin stellen." Original-Content von: AOK Baden-Württemberg übermittelt durch news aktuell

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Gesundheitspolitik auf dem PrüfstandGesundheitspolitik auf dem PrüfstandBundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V.Gesundheitspolitik auf dem PrüfstandBundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V.
Presseportal

Gesundheitspolitik auf dem Prüfstand, Kulturkampf im Gesundheitswesen: Ideologie statt Sacharbeit

Kliniken darben, eine Pleitewelle droht. Streit verzögert die Krankenhausreform und umstrittene Projekte, wie Gesundheitskioske, werden forciert. Hinter den Kulissen rumort es. Soll der Privaten Krankenversicherung der Boden entzogen werden?

Creative arrows textureCreative arrows textureWho is Danny – stock.adobe.comCreative arrows textureWho is Danny – stock.adobe.com
Finanzen

AOK-Gemeinschaft dreht ins Minus

Die AOK-Gemeinschaft verbucht im ersten Halbjahr ein Defizit von knapp 100 Millionen Euro. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes erwartet in 2023 schweres Fahrwasser für die GKV.

Finanzen

IKK e.V.: Finanzielle Stabilität der GKV muss gewährleistet bleiben

Das Gesundheitssystem und damit die soziale und gemeinsame Selbstverwaltung hat sich in der Belastungsprobe durch die Corona-Pandemie bis zum jetzigen Tag überzeugend leistungsfähig bewiesen: Handlungsnotwendigkeiten wurden kurzfristig und engagiert umgesetzt, Versorgungslücken rasch geschlossen.
Euro StethoskopEuro StethoskopAycatcher – stock.adobe.comEuro StethoskopAycatcher – stock.adobe.com
Politik

Staat belastet Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung mit versicherungsfremden Leistungen

Allein in der Pflegeversicherung entfallen pro Jahr 3,5 Mrd. Euro auf Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, die derzeit aus Beitragsmitteln finanziert werden. In der GKV werden gesamtgesellschaftliche Lasten von rund 20 Mrd. Euro im Jahr über Versicherungsbeiträge getragen. Auch die fehlende Kompensation der Zahlungen für Bürgergeldempfänger in Höhe von rund 9 Mrd. Euro wirkt sich belastend aus.

Experten warnen vor Bruch des GenerationenvertragsExperten warnen vor Bruch des GenerationenvertragsBundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V.Experten warnen vor Bruch des GenerationenvertragsBundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V.
Finanzen

Experten warnen vor Bruch des Generationenvertrags

Von der Lokomotive Europas zum Schlusslicht. Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Ein Grund sei die zu hohe Abgabenlast, analysiert der Experte für Sozial- und Gesundheitspolitik Frank Rudolph, Geschäftsführer des Bundesverbandes Verrechnungsstellen Gesundheit (BVVG), in seiner Politik-Kolumne.

Finanzen

Münchener Verein erzielt höchstes Jahresergebnis der Unternehmensgeschichte

Die Münchener Verein Versicherungsgruppe hat im Geschäftsjahr 2019 mit 120 Millionen Euro ein Rekord-Jahresergebnis erzielt. Es ist mit einer Steigerung von 27,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr der höchste Wert in der fast hundertjährigen Unternehmensgeschichte.

Mehr zum Thema

Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbHVerivoxSandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbHVerivox
Finanzen

Finanzentscheidungen in Partnerschaften: Wer hat das Sagen?

Männer und Frauen bewerten ihre Finanzverantwortung unterschiedlich – eine Verivox-Umfrage zeigt große Wahrnehmungsunterschiede.

Im Mozartsaal des Congress Center Rosengarten wurde auf dem Fondskongress 2025 intensiv über die Auswirkungen der Trump-Präsidentschaft auf die Finanzmärkte diskutiert.Foto: expertenReportIm Mozartsaal des Congress Center Rosengarten wurde auf dem Fondskongress 2025 intensiv über die Auswirkungen der Trump-Präsidentschaft auf die Finanzmärkte diskutiert.Foto: expertenReport
Finanzen

Fondskongress 2025 in Mannheim: Neue Trends und alte Herausforderungen

Der Fondskongress 2025 hat einmal mehr bewiesen, dass die Investmentbranche im stetigen Wandel ist. Zwei Tage lang trafen sich führende Experten, Finanzberater und Asset Manager im Congress Center Rosengarten in Mannheim, um über die Zukunft der Finanzwelt zu diskutieren.

Festgeld bringt Sparerinnen und Sparern im Durchschnitt nicht mehr genug Rendite, um die Inflation auszugleichen, so eine Verivox-Erhebung.geralt / pixabayFestgeld bringt Sparerinnen und Sparern im Durchschnitt nicht mehr genug Rendite, um die Inflation auszugleichen, so eine Verivox-Erhebung.geralt / pixabay
Finanzen

Inflation frisst Sparzinsen auf – Festgeld-Realzins wieder negativ

Festgeld bringt Sparerinnen und Sparern im Durchschnitt nicht mehr genug Rendite, um die Inflation auszugleichen. Laut einer aktuellen Verivox-Auswertung liegt der Realzins erstmals seit einem Jahr wieder im negativen Bereich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich gegen den schleichenden Wertverlust zu schützen.

LV 1871-Vorstand Hermann SchrögenauerLV 1871LV 1871-Vorstand Hermann SchrögenauerLV 1871
Finanzen

Finanzplanung auf dem Tiefpunkt: Nur 26 Prozent der Deutschen planen ihre Finanzen aktiv

Die finanzielle Absicherung wird in Zeiten unsicherer Rentensysteme und wachsender Altersarmut immer wichtiger. Dennoch haben nur 26,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Finanzplan für 2025, wie eine aktuelle Umfrage der LV 1871 zeigt.

Bei der Geldanlage 2025 steht vor allem Sicherheit im Fokus der Deutschen, so ein Umfrage-Ergebnis (Symbolbild).ChristophMeinersmann / pixabayBei der Geldanlage 2025 steht vor allem Sicherheit im Fokus der Deutschen, so ein Umfrage-Ergebnis (Symbolbild).ChristophMeinersmann / pixabay
Finanzen

Die beliebtesten Geldanlagen 2024/2025

Immobilien, Tagesgeld, Gold und Fonds sind die Favoriten der Deutschen für das kommende Jahr. Sicherheit bleibt der wichtigste Faktor bei der Geldanlage.

Das Fintech Revolut bietet seinen Kunden in Deutschland ab sofort die Möglichkeit, kostenfreie ETF-Sparpläne zu nutzen.viarami / pixabayDas Fintech Revolut bietet seinen Kunden in Deutschland ab sofort die Möglichkeit, kostenfreie ETF-Sparpläne zu nutzen.viarami / pixabay
Finanzen

Revolut startet kostenfreie ETF-Sparpläne in Deutschland

Das Fintech Revolut bietet seinen Kunden in Deutschland ab sofort die Möglichkeit, kostenfreie ETF-Sparpläne zu nutzen. Damit erweitert das Unternehmen sein Angebot im Bereich Kapitalmarktanlagen.