Seit März verringerte sich das Suchvolumen nach Aktien um bis zu 82 Prozent. Dies zeigt eine neue Infografik von Block-Builders.de.
So war insbesondere in den neuen Bundesländern die Nachfrage gering. Der Rückgang führt auch an der Deutschen Börse AG zu deutlich niedrigeren Umsätzen.
Der Google-Trend-Score für das Suchbegriffspaar „Aktien kaufen“, der das relative Suchvolumen angibt, notierte in der zweiten Märzwoche auf dem höchstmöglichen Wert von 100. Inzwischen beträgt der Wert 18, wie Daten des Suchmaschinenbetreibers aufzeigen.
Dabei macht sich der Rückgang auch an den Umsätzen der Börsen bemerkbar. Im Mai erzielte die Deutsche Börse AG einen Umsatz mit DAX-Titeln in Höhe von 85,5 Milliarden Euro. Im März waren es hingegen noch 170,1 Milliarden, was einer Verringerung von 49,7 Prozent entspricht.
In der Erhebung wird zudem deutlich, dass Deutschland zu den Ländern mit einer geringen Aktionärs-Quote zählt. Rund 10 Prozent sind hier im Besitz von Wertpapieren – in den USA hält hingegen jeder vierte Bürger Aktien, in den Niederlanden sind es mit 30 Prozent sogar noch mehr.
Verlustängste in Folge einer möglichen ökonomischen Katastrophe sind in der Bundesrepublik besonders stark ausgeprägt. Auch gegenüber alternativen Investments wie Kryptowährungen ist die Skepsis ausgeprägter. Während in Deutschland nur 20 Prozent an die Zukunft von Bitcoin und anderen Digitalwährungen glauben, sind es in der Türkei über 62 Prozent.
Raphael Lulay, Block-Builders-Analyst, dazu:
„Seit absehbarer ist, dass die Corona-Krise in den Griff bekommen werden kann, verringerte sich die Aktien-Nachfrage. Einerseits könnte dies damit zusammenhängen, dass die Anleger wieder weniger Sorgen um ihr Depot haben. Andererseits wittern die Investoren dieser Tage womöglich weniger Chancen, als in der akuten Phase des Crashs.“
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