Corona-Krise: 31 Prozent der Deutschen befürchten Einfluss auf Altersvorsorge

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Altersvorsorge der Deutschen aus? Dieser Frage ging CLARK zusammen mit dem Befragungsinstitut YouGov nach.

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Knapp ein Drittel der Deutschen gaben an, dass sie es für wahrscheinlich halten, dass ihre Altersvorsorge durch die aktuelle Lage und ihre Auswirkungen beeinflusst werden könnte. Weitere 22 Prozent sind unentschieden, ob sich die momentane Situation auf ihre Planung für das Alter auswirkt.

Aber 34 Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich, dass die Corona-Krise Auswirkungen auf ihre Altersvorsorge hat. Dabei sind vor allem Männer optimistisch, denn 38 Prozent erwarten keine Auswirkungen, gegenüber lediglich 30 Prozent bei den Frauen.

Und auch bei den Altersgruppen gibt es deutliche Unterschiede. So scheinen sich vor allem die Befragten am wenigsten Sorgen um ihr Auskommen im Alter zu machen, die noch genügend Zeit für ihre Vorsorge haben (18- bis 24-Jährige) oder bereits kurz vor der Rente stehen (55 Jahre und älter).

Mit welchen Auswirkungen die Deutschen rechnen können und wie sie ihre Vorsorge nun planen sollten, erklären die Experten von CLARK:

1. Altersvorsorge in Zeiten von Corona: Gesetzliche Rente als Basis

Das deutsche Rentensystem basiert auf einem „3-Schichten-Modell“. Dieses besteht aus der Basisversorgung (der gesetzlichen Rentenversicherung), einer Zusatzversorgung mit staatlich geförderten Leistungen (bAV, Riester, Rürup, etc.) und der privaten Altersvorsorge (Rentenversicherungen, fondsgebundene Produkte).

Bei der gesetzlichen Rente gilt seit 2009 die sogenannte „Rentengarantieklausel“. Diese besagt, dass die Rente nicht gekürzt werden darf, auch wenn das allgemeine Lohnniveau sinkt. Damit sind zwar Ruheständler erst einmal auf der sicheren Seite, die aktuell eine gesetzliche Rente beziehen. Wie sich das Rentenniveau in der Zukunft entwickelt, ist allerdings unklar. Nullrunden in den nächsten Jahren können als Mittel ergriffen werden, um die leeren Rentenkassen infolge einer Wirtschaftskrise zu entlasten.

Und grundsätzlich gilt: In aller Regel wird die Basisversorgung der gesetzlichen Rentenversorgung zur finanziellen Absicherung im Alter in Zukunft nicht ausreichen – eine zusätzliche Altersvorsorge auf Basis der zweiten und dritten Schicht ist daher immer empfohlen.

2. Riester und betriebliche Altersvorsorge – sichere Vorsorge in unsicheren Zeiten

Viele Arbeitgeber versprechen ihren Mitarbeitern als Bestandteil ihrer Vergütung eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung (bAV).

Aber was passiert, wenn der Arbeitgeber in der aktuellen Krise die Arbeitszeit kürzt und der Lohn sinkt? Da der Beitrag des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersversorgung meist an den Bruttojahreslohn gekoppelt ist, ist es auch möglich, dass er weniger Beiträge zur Altersversorgung zahlt.

Sollte der Arbeitgeber gar kündigen müssen oder selbst insolvent werden, bleiben die Rentenansprüche erhalten, sofern der Versicherte mindestens 23 Jahre alt ist und dem Betrieb seit mindestens fünf Jahren angehört. Sie sind dann „unverfallbar“.

Auch für die Riester-Rente gilt eine Beitrags- oder Zinsgarantie, so dass Verbraucher trotz Corona-Krise zumindest das rausbekommen sollten, was sie eingezahlt haben. Wer also gerade auf der Suche nach einer sicheren Altersvorsorge ist, sollte sich mit der Riester-Rente zumindest mal auseinandersetzen. Sie eignet sich vor allem für Geringverdiener und Familien. Besserverdiener haben in der Regel jedoch wenig von den steuerlichen Vorteilen oder den staatlichen Zulagen.

3. Börsen-Crash aussitzen und mögliche Chancen nutzen

Wer seine Rente in Gefahr sieht, sollte jetzt nicht voreilig Produkte und Sparpläne kündigen, sondern auf die Erholung der Märkte warten. Zwar sind diese aktuell noch volatil, die Gelegenheit zu investieren aber gerade jetzt unter Umständen günstig.

Dabei sollten immer die Grundregeln der Geldanlage beachtet werden: Ein langer Anlagezeitraum sowie eine breite Streuung, um eventuelle Schwankungen und Schwächephasen auszugleichen. Auch in Krisenzeiten oder bei nur geringem Einkommen eignen sich beispielsweise ETF- oder Fonds-Sparpläne. Hierbei wird regelmäßig, etwa monatlich, ein festgelegter Beitrag eingezahlt. Oft sind Sparpläne auch schon ab 25 oder 50 Euro erhältlich.

4. Faustregel: 10 Prozent des Nettoeinkommens für die private Altersvorsorge

Grundsätzlich gilt: Die Beiträge und das zukünftige Renteneinkommen hängen davon ab, über wie viele Jahre hinweg Beiträge aufgebaut werden. Etwa zehn Prozent des Nettoeinkommens sollten dazu monatlich in die Vorsorge gesteckt werden. In welcher Form dies am besten geschieht, sieht bei jedem Arbeitnehmer anders aus.

Wichtig ist zunächst, den eigenen Bedarf zu kennen. Hier können beispielsweise Rentenrechner helfen. So bietet CLARK in seiner Versicherungs-App die Möglichkeit, die zu erwartende Netto-Rente zu berechnen. Dort werden Parameter wie etwa Inflationsraten, die demografische Entwicklung sowie gesetzliche und private Altersvorsorgeprodukte mit einbezogen. Verbraucher erhalten einen realistischen Blick auf ihre voraussichtliche Rente, abzüglich der Steuern, und ihre aktuelle Rentenlücke. Auf dieser Basis können sie geeignete Maßnahmen zur Altersvorsorge zu treffen.

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