Anzahl krimineller Cybernetzwerke nimmt zu

Die Ergebnisse eines Berichts zur Internetkriminalität von LexisNexis® Risk Solutions zeigen, dass Betrug auf globaler Ebene zunehmend grenzenlos geworden ist.

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Es wird deutlich, dass Cyberkriminalität ein gut organisiertes, globales Unterfangen geworden ist, das von Betrugsnetzwerken angetrieben wird. Während Verbraucher Zugang zu Waren und Dienstleistungen aus der ganzen Welt haben, sind Betrüger in der Lage, gestohlene Identitätsdaten zu nutzen, um entsprechende grenzüberschreitende Betrugsangriffe zu starten.

Dieses globale, vernetzte Muster der Cyberkriminalität spiegelt sich auch in der Zunahme der Angriffsrate auf mobile Geräte wider, die stark durch eine Zunahme globaler Bot-Angriffe auf mobile Anwendungen beeinflusst wird.

Betrüger attackieren mittlerweile zunehmend mobile Endgeräte

Von den 19 Milliarden Transaktionen, die das LexisNexis® Digital Identity Network® im zweiten Halbjahr von 2019 verzeichnete, übertrafen die mobilen Angriffe zum ersten Mal die Desktop-Angriffe. Dabei nahm die Rate der mobilen Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 56 Prozent zu.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Globaler vernetzter Betrug:

In nur einem Monat wurden 73.000 Geräte, die mit einem betrügerischen Vorfall in einer Organisation in Verbindung gebracht wurden, später bei einer anderen Organisation innerhalb des Digital Identity Network® registriert.

An allen im Aufzeichnungszeitraum identifizierten Betrugsnetzwerken waren Organisationen aus mehr als einer Region und mehr als einer Branche beteiligt. Dies bestätigt den globalen Charakter des vernetzten Betrugs und veranschaulicht, wie Cyberkriminelle die Erlöse aus ihren Straftaten in der digitalen Wirtschaft für maximalen finanziellen Gewinn waschen.

Global vernetzte Bot-Angriffe zielen auf die Einrichtung von Neukonten ab:

Im untersuchten Zeitraum verzeichneten die Bot-Volumina aus den Schlüsselregionen einen starken Anstieg, da Betrüger Automatisierungsmaßnahmen nutzen, um den Erfolg zu maximieren.

Das Digital Identity Network verzeichnete einen starken Anstieg der Bot-Angriffe aus Kanada, Deutschland, Frankreich, Indien und Brasilien. Ganz im Sinne von „Betrug kennt keine Landesgrenzen" zielten alle Bots aus Kanada, Frankreich und Deutschland auf Organisationen ab, die hauptsächlich im Bereich der Finanzdienstleistungen und Medien tätig sind.

Wachsende Angriffsrate bei mobilen Angriffen:

Während die Angriffsraten auf Desktop-Transaktionen (2,7 Prozent) und mobile Transaktionen (2,5 Prozent) fast identisch sind, stieg die Angriffsrate bei mobilen Angriffen um 56 Prozent.

Die Desktop-Angriffsrate ging um 23 Prozent zurück, was die wachsende Verlagerung hin zum mobilen Betrug bestätigt. Auch innerhalb des mobilen Bereichs gibt es nuancierte Unterschiede zwischen Browser- und App-Angriffen.

Mobile Browser-Transaktionen haben mit einer höheren Angriffsrate zu kämpfen:

4,2 Prozent im Vergleich zu 1,9 Prozent für Apps. Im Gegenzug ist die Angriffsrate für Transaktionen mit mobilen Apps stärker gestiegen, nämlich 171 Prozent, verglichen mit einer stabileren Wachstumsrate von 14 Prozent bei Browser-Transaktionen.

Der Austausch von Informationen zu bekannten Betrügern über Branchen und Regionen hinweg ist vor diesem Hintergrund wichtiger denn je. Unternehmen können vernetzte Betrugsfälle bekämpfen, indem sie Netzwerke und Konsortien nutzen, um sich über Cyberkriminalität auszutauschen.

Rebekah Moody, Direktorin für Betrug und Identität bei LexisNexis Risk Solutions, dazu:

„Betrüger sind heute in der Lage, mit beispielloser Leichtigkeit und Geschwindigkeit anzugreifen. Es reicht einfach nicht aus, dass Unternehmen ihre Bemühungen zur Betrugsbekämpfung auf einzelne Angriffe konzentrieren. Um die extreme Interkonnektivität der globalen Cyberkriminalität einzudämmen, müssen Unternehmen an einem Strang ziehen, um über Kanäle, Branchen und Ländergrenzen hinweg operieren zu können.“

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