Dauerhaftes Wohnen auf dem Campingplatz

Leben, wo andere Urlaub machen: Die einen sind überzeugte Camper. Andere wollen abseits des Trubels wohnen und wiederum andere finden keine Wohnung oder können sich angesichts drastisch steigender Mieten das Dach über dem Kopf nicht mehr leisten.

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Tatsache ist: Immer mehr Deutsche leben dauerhaft auf dem Campingplatz. Doch ist das erlaubt, gibt es Einschränkungen und welche Kosten fallen dafür an? Die ARAG Experten klären auf.

Illegales Dauerwohnen

Die Frage, ob man sich dauerhaft auf einem Campingplatz häuslich einrichten darf, ist nach Auskunft der ARAG Experten nicht pauschal zu beantworten. Abhängig ist dies sowohl von bauplanungsrechtlichen als auch von bauordnungsrechtlichen Vorschriften. Und diese sind Ländersache. Grundsätzlich ist die Lage des Campingplatzes ausschlaggebend für dauerhaftes Wohnen.

Liegt der Campingplatz beispielsweise in einem Gebiet, das im Bebauungsplan als Wohn- oder Mischgebiet ausgewiesen ist, darf dort qua gesetzlicher Definition auch gewohnt werden. Vorausgesetzt natürlich, dass die Unterkunft die jeweils geltenden Vorschriften des Bauordnungsrechts bzw. der Camping- und Wochenendplatzverordnung einhält.

Liegt der Platz hingegen in „Sondergebieten, die der Erholung dienen“ (§ 10 Baunutzungsverordnung), ist dauerhaftes Wohnen in der Regel tabu. Nach Einschätzung der ARAG Experten dulden jedoch viele Kommunen das illegale Dauerwohnen. Seit einer auf einer EU-Richtlinie beruhenden Ergänzung des § 12 Baugesetzbuch im vergangenen Jahr haben die Kommunen nun zudem die Handhabe, in den bisher als "Erholungssondergebieten" festgesetzten Bereichen auch eine Wohnnutzung zuzulassen.

Und die Kosten?

Je nach Größe und Lage und Infrastruktur des Campingplatzes variieren die Kosten für eine Parzelle enorm. Neben der Grundpacht können Pro-Kopf-Kosten, Kosten für Wasser, Strom, WLAN, Abwasser, Gas, etc. anfallen. Jährlich können schnell 1.500 Euro und mehr zusammenkommen. Verglichen mit einer Wohnungsmiete ist das zwar immer noch wenig, aber auch diese Summe gilt es zu stemmen. Hinzu kommt die Investition in ein mobiles Heim: Ob Wohnwagen oder Wohnmobil – wer das ganze Jahr über auf dem Campingplatz leben will, sollte an den mobilen vier Wänden nicht sparen.

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