Die Stornoquote bei Lebensversicherungen liegt Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge bei 2,6 Prozent pro Jahr. Auch wenn dies die Branche als Erfolg feiert, führt es zum Entsetzen beim Bund der Versicherten e. V. (BdV).
Denn bei Verträgen mit einer Laufzeit von 28 Jahren oder länger ist damit die Kündigung der Normalfall.
Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV, dazu:
„Versicherungsprodukte erweisen sich als ungeeignet für die Altersvorsorge.
Die Ergebnisse unserer Berechnung zeigen, dass nur ein geringer Anteil aller Verträge durchgehalten wird. Um flächendeckend eine gute Altersvorsorge zu erzielen, wäre es besser, die Versicherer würden ihr Geschäft in diesem Segment einstellen.“
Die Zahlen zeigen, dass es der Versicherungsbranche zwar gelingt, Verträge zu verkaufen, jedoch nicht, die Kunden langfristig zu überzeugen und zu halten. Daher wäre es notwendig, die Verkaufsanreize in Form hoher einmaliger Abschlussprovisionen zu mindern und stattdessen auf nachhaltigere Vergütungen zu setzen.
Axel Kleinlein sagt;
„Die hohen Stornoquoten sind ein Beleg für ungesunde Verzerrungen. Wegen überhöhter einmaliger Abschlussprovisionen wird ein überhitzter Abverkauf von nicht bedarfsgerechten Lebensversicherungen massiv befeuert. Dies muss mitbedacht werden, wenn die Politik demnächst über Kostendeckel oder Provisionsverbote diskutiert.“
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