Schwacher Erholungskurs bei neuen KfW-Krediten

Zu Jahresbeginn 2024 blieb das von KfW-Research berechnete Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen zwar erneut hinter dem Vorjahresniveau zurück, stabilisierte sich jedoch mit dem überraschenden Wachstum der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal und dem Ende des Zinsstraffungszyklus seit dem Herbst deutlich. Nach zweistelligen Schrumpfungsraten in den Vorquartalen verringerte sich der Rückgang bei neuen Krediten auf nur noch 3,9 Prozent im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser langsame Erholungskurs dürfte sich weiter fortsetzen: Für das gerade abgelaufene zweite Quartal erwartet KfW Research eine Schrumpfung der Kreditneuvergabe um noch 2 Prozent, bevor ab dem dritten Quartal wieder niedrige positive Wachstumsraten möglich sind. Über die letzten Monate hat sich der negative Einfluss der Anlageinvestitionen und des allgemeinen noch immer hohen Zinsniveaus auf die Kreditnachfrage der Unternehmen abgemildert. Erstmalig seit einem Jahr fragten die Unternehmen laut Bank Lending Survey nun auch wieder mehr Kredite für Lagerhaltung und Betriebsmittel nach. Das Kreditinteresse dürfte mit der wirtschaftlichen Stimmungsaufhellung weiter zunehmen. Zwar werden die Unternehmensinvestitionen nach dem schwachen ersten Quartal nun in der Jahresbetrachtung im Vergleich zum Vorjahr sinken, für das zweite Quartal ist jedoch mit zunehmenden Investitionsausgaben aufgrund steigender Absatzerwartungen mit der sich erholenden Auslandsnachfrage und dem verbesserten Geschäftsklima zu rechnen. Damit dürften die Unternehmensinvestitionen das Kreditneugeschäft vorerst wieder stärker stützen. Von der Zinswende ist zunächst nur ein geringer Impuls auf die Kreditnachfrage zu erwarten. Die Kreditzinsen für Unternehmen bewegten sich seit Oktober 2023 seitwärts. Die Leitzinssenkung der EZB im Juni hatte der Markt hatte bereits eingepreist. Erst in der zweiten Jahreshälfte dürften die Kreditzinsen mit der langsam sinkenden Inflationsrate tendenziell abschmelzen und perspektivisch das Kreditneugeschäft stützen. Auf der Kreditangebotsseite kommt der 2022 begonnene Straffungszyklus der Banken langsam zum Ende: Die Banken verschärften eigenen Angaben zufolge zu Jahresbeginn die Kreditkonditionen kaum noch. Auch die Ablehnungsquote von kreditinteressierten Unternehmen blieb nahezu unverändert zum Vorquartal. Die Banken sehen insbesondere in der deutschen Konjunkturschwäche und der Kreditwürdigkeit der Unternehmen hemmende Faktoren für die Kreditvergabe. Ein konjunktureller Aufschwung der deutschen Wirtschaft dürfte die Banken veranlassen, ihre strengen Vorschriften zu überdenken. Wenn sich der Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen in einigen Branchen hingegen fortsetzt, ist mit weiterhin restriktiven Kreditvergabekonditionen der Banken zu rechnen. Erste Anzeichen für eine Stabilisierung bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen bestehen jedoch bereits. "Die Aussichten für eine nachhaltige Erholung des Kreditneugeschäfts haben sich verbessert, jedoch geht es nur langsam bergauf. Erst wenn sich die wirtschaftliche Aufhellung verstetigt und sich die Zinswende stärker in den Finanzierungskosten widerspiegelt, rechnen wir mit positivem Wachstum des Neugeschäfts. Aller Voraussicht nach wird dies erst im zweiten Halbjahr eintreffen", fasst Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, die Ergebnisse des aktuellen KfW-Kreditmarktausblicks zusammen. "Allerdings beeinflusst auch Planungssicherheit die Investitionsentscheidungen der Unternehmen und damit ihre Finanzierungsbedarfe. Alles, was Unsicherheit erhöht, wie beispielsweise die Entwicklungen nach den Parlamentswahlen in Frankreich, der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November, oder die Entwicklung von Handelskonflikten dämpft dabei das Investitionsinteresse von Unternehmen." Hinweis: KfW Research berechnet den KfW-Kreditmarktausblick vierteljährlich exklusiv für das Handelsblatt. Die aktuelle Ausgabe ist hier abrufbar.

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