Im Schnitt fehlten die bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbstätigen in den vergangenen sechs Monaten durchschnittlich 9,6 Tage am Arbeitsplatz. Damit toppt der Krankenstand sogar das Rekordergebnis vom ersten Halbjahr 2023, das 9,5 Fehltage pro Kopf aufwies.
Zum Vergleich: Im ersten Corona-Halbjahr 2020 beliefen sich die Fehltage auf durchschnittlich 7,9 je Erwerbstätigen, 2019 waren es 7,8 Fehltage.
Peak im Februar, erneuter Anstieg im Juni
„Schon im Februar dieses Jahres haben wir einen Peak bei den Krankenständen gesehen. Dann flachte die Zahl der Krankmeldungen etwas ab und legte im Juni wieder deutlich zu“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Schaut man allein auf die erkältungsbedingten Krankschreibungstage im ersten Halbjahr 2024, scheint sich im Juni eine sommerliche Infektionswelle anzubahnen.“ Über Gründe dafür lasse sich nur spekulieren. So sei es beispielsweise nur eine Vermutung, ob Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland für mehr Ansteckungen gesorgt haben.
Ein Viertel der Krankschreibungstage sind erkältungsbedingt
Top-1-Grund für Fehlzeiten in der ersten Jahreshälfte 2024 sind Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Grippe. Sie machen 24 Prozent der Krankschreibungstage aus. So war jeder TK-versicherte Erwerbstätige im ersten Halbjahr statistisch gesehen 2,3 Tage mit einer Erkältungsdiagnose krankgeschrieben.
Damit liegen die erkältungsbedingten Fehlzeiten in diesem Halbjahr zwar etwas niedriger als im Vorjahreszeitraum (2,5 Tage), sind aber deutlich höher als im Vergleichszeitraum der vorangegangenen Jahre (2019: 1,4; 2020: 1,6; 2021: 0,6; 2022: 2,6). Auf den Plätzen zwei und drei der häufigsten Diagnosen folgen psychisch bedingte Diagnosen mit 1,8 Fehltagen pro Kopf und Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 1,4 Fehltagen pro Kopf.
Quelle: Die Zahlen stammen aus den Auswertungen zum TK-Gesundheitsreport. Grundlage dafür bilden die rund 5,7 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und -Empfänger); Stand 30. Juni 2024.
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