Photo credit: depositphotos.com
Die Versicherer fordern ein strenges Verbot für den Mischkonsum von Cannabis und Alkohol am Steuer. „Nach dem aktuellen Gesetzentwurf dürfen Fahrer weiterhin bis zu 0,5 Promille Alkohol und zusätzlich bis zu 3,5 Nanogramm THC im Blut haben. Es wäre also erlaubt, bis zur heutigen Promillegrenze auch noch in Maßen zu kiffen und sich dann ans Steuer zu setzen“, kritisiert die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Anja Käfer-Rohrbach, anlässlich einer Anhörung zum Cannabis-Grenzwert im Verkehrsausschuss des Bundestages.
Die Kombination von Alkohol und Cannabis sei aber unberechenbar und erhöhe die Unfallgefahr. Schon geringe Alkoholdosen verstärkten die Wirkungen von Cannabis. „Wer gleichzeitig kifft und trinkt, sollte nicht auch noch Auto fahren dürfen“, so Käfer-Rohrbach.
Sobald Alkohol getrunken werde, müsse eine Null-Toleranz-Grenze für Cannabis am Steuer gelten – und umgekehrt: „Wir brauchen im Straßenverkehr ein Alkoholverbot für Cannabiskonsumenten und ein Cannabisverbot für Alkoholkonsumenten“, so Käfer-Rohrbach. Auch die vom Bundesverkehrsministerium beauftragte Expertenarbeitsgruppe habe explizit vor dem Mischkonsum gewarnt.
Wer bekifft fährt, riskiert den Versicherungsschutz
Wer mit zu viel THC im Blut einen Unfall verursacht, riskiert seinen Versicherungsschutz. Ebenso wie bei alkoholbedingten Unfällen zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung dann zwar den Schaden des Unfallopfers in voller Höhe, nimmt den Unfallverursacher aber in Regress. Die Kaskoversicherung kann die Leistungen kürzen, unter Umständen sogar vollständig versagen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Marderbisse kosten erstmals mehr als 100 Mio. Euro
Die Zahl der Marderbisse ist nur leicht gestiegen, aber der einzelne Schadenfall wird immer teurer: 2022 zahlten die Versicherer für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 500 Euro, das waren rund zehn Prozent mehr als 2021
Vereinfachte Schadenregulierung für Massenkarambolage auf A81
Der Zusammenstoß von vermutlich 80 Fahrzeugen am 27. Oktober 2023 auf der A81 bei Heilbronn wurde von den Kfz-Versicherern als ‚Massenunfall‘ eingestuft. Damit greift das für solche Fälle vereinfachte Verfahren zur Schadenregulierung.
Neue Typklassen für fast 13 Millionen Autofahrer
Der GDV hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik veröffentlicht. Für 70 Prozent der Autofahrer ergeben sich keine Veränderungen. Nur wenige Modelle werden um mehr als eine Klasse nach oben oder unten umgestuft.
GDV teilt Kfz-Regionalklassen neu ein
Der GDV hat die Schadenbilanzen der rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland berechnet und daraufhin die Kfz-Regionalklassen neu sortiert. Änderungen ergeben sich für rund 15,6 Millionen Autofahrer.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
„Fünf Tierseuchen gleichzeitig – Tierhalter geraten weiter unter Druck“
Mit einem neuen Höchstwert von 96 Millionen Euro Schadenaufwand blickt die Vereinigte Tierversicherung (VTV) auf das bislang teuerste Jahr ihrer Geschichte zurück. Der Großteil der Schäden entstand durch Tierseuchen – allen voran durch die Blauzungenkrankheit, die allein 30 Millionen Euro kostete. Diese betraf 2024 vor allem Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen. Die VTV ist Marktführer in der landwirtschaftlichen Tierversicherung und Teil der R+V Gruppe.
Klimawandel trifft den Wald – AXA fordert mehr Prävention
Waldbrände, Sturmschäden, Haftungsrisiken: Die Klimakrise macht Wälder zur Risiko-Zone – und verändert auch das Versicherungsgeschäft. AXA setzt deshalb auf Forschung, Prävention und Versicherungsschutz.
Autofrachter in Flammen: GDV fordert moderne Brandschutztechnik auf See
Über 10.000 Fahrzeuge, über eine Milliarde Euro Schaden – die Zahl der brennenden Autofrachter nimmt zu. Der GDV schlägt nun konkrete Maßnahmen für besseren Brandschutz auf hoher See vor. Wird die Internationale Seeschifffahrt reagieren?
Wenn der Spaß zum Risiko wird: Wie man Hüpfburgen auf Schulfesten richtig absichert
Ein fröhliches Schulfest in Krugersdorp, Südafrika, verwandelte sich kürzlich in eine Tragödie, als eine plötzliche Windböe eine Hüpfburg mit mehreren Kindern in die Luft riss.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.