Fahrräder werden immer teurer. Da kann es sich lohnen, eine separate Fahrradversicherung abzuschließen. Wird das Rad nur über die Hausratversicherung versichert, werden teure Räder wie E-Bikes oder Lastenräder oft nicht ersetzt oder die Beiträge für die Hausratversicherung verdoppeln sich sogar. In einem neuen Test nennt der Geldratgeber Finanztip daher die besten Versicherungstarife für Fahrräder.
Fahrradversicherungs-Tarife mit gutem Schutz für wenig Geld
Finanztip hat in einem Fahrradversicherungs-Test insgesamt 33 Anbieter untersucht. Ziel war es, herauszufinden, welche Versicherer sowohl für konventionelle Fahrräder als auch für teure E-Bikes oder Lastenräder günstigen Schutz anbieten, der wichtige Mindestkriterien erfüllt. Die günstigsten Beiträge gab es bei der GVO TOP-VIT. Gut und günstig ist auch die Bayerische Prestige. Schließlich bietet die Ammerländer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, vor allem bei E-Bikes.
Fahrräder können grundsätzlich entweder über die Hausratversicherung oder eine spezielle Fahrradversicherung versichert werden. „In der Hausratversicherung ist das Rad in der Wohnung oder im Keller gegen Diebstahl und Zerstörung versichert, mit einer zusätzlichen Fahrradklausel gilt der Schutz auch unterwegs oder draußen“, erklärt Henriette Neubert, Versicherungsexpertin bei Finanztip. Eine eigene Fahrradversicherung zahlt je nach Tarif auch bei Unfällen oder Fremdeinwirkung – wie eine Kaskoversicherung.
Diese Leistungen bietet eine gute Fahrradversicherung
Eine eigene Fahrradversicherung lohnt sich ab einem Fahrradwert von etwa 1.200 Euro. Denn dann gibt es für das gleiche Geld oft mehr Leistungen über eine Fahrradversicherung als über eine Fahrradklausel einer Hausratversicherung. Der konkrete Umfang des Schutzes hängt vom Anbieter und Tarif ab. Viele Tarife bieten einen Rundum-Schutz und versichern neben Diebstahl und Verlust auch Reparaturen von Schäden durch Unfälle, Stürze oder Unwetter. Die Bayrischen Prestige zum Beispiel bietet zusätzlich zum Kaskoschutz auch eine Pannenhilfe.
Das kostet eine gute Fahrradversicherung
Eine gute Absicherung für einen E-Biker mit einem Fahrrad im Wert von 1.900 Euro gibt es bereits ab 55 Euro jährlich. Umfassender, aber auch teurer sind die Leistungen mit einem Schutzbrief, der zusätzlich Pannenhilfe bietet. „Ein Schutzbrief lohnt sich besonders für Fahrradurlauber und Pendler, die weite Strecken zurücklegen“, so Neubert.
Das Rad über die Hausratpolice versichern
Wenn das Fahrrad nicht so teuer ist und der Kaskoschutz weniger wichtig, geht die Absicherung am günstigsten über die Hausratversicherung. Diese greift, wenn versicherte Sachen in den eigenen vier Wänden z. B. durch einen Brand oder Einbruchdiebstahl beschädigt werden oder abhanden kommen. „Wichtig ist hier ein Blick in die Bedingungen. Richtig verlassen kann man sich auf den Diebstahlschutz nur, wenn das Rad in der Wohnung oder einem abgeschlossenen Einzelkeller abgestellt ist“, betont Neubert. Oft gilt auch ein Schutzlimit von einem Prozent der Hausratversicherungssumme. Liegt die bei 60.000 Euro, werden bei Fahrrädern nur 600 Euro ersetzt.
Wenn der Schutz auch unterwegs und draußen gelten soll, benötigen Radfahrende eine zusätzliche Fahrradklausel in der Hausratversicherung. Die Versicherung kommt dann auch auf, wenn das Rad angeschlossen an der Straße geklaut wird. Fahrräder sind meist bis zu einer bestimmten Summe abgesichert. „Dabei bieten einige Versicherer Schutz bis zu 1.000 Euro beitragsfrei an, andere verlangen mehr als als den doppelten Beitrag“, so Neubert.
Über die Untersuchung
Im ersten Untersuchungsschritt wurden die insgesamt 33 berücksichtigten Anbieter einer Prüfung mit erforderlichen Mindestkriterien unterzogen:
- Diebstahlschutz ohne Nachtzeitklausel, inklusive Teilediebstahl und Diebstahl von Zubehör / Gepäck bis 1.000 Euro pro Schadensfall und 300 Euro pro Teil
- Entschädigung bis zur Versicherungssumme (Neuwertentschädigung) bis zum Alter von 3 Jahren
- Weitere abgesicherte Schäden: Vandalismus, Elementarschäden, Bedienfehler
- Verschleiß bis 3 Jahre mitversichert
- Selbstbeteiligung maximal 50 Euro
Bei den verbliebenen 18 Anbietern wurden mit einer Vorabfrage die Beiträge für zwei Profile abgefragt: ein Citybike im Wert von 1.200 Euro und ein E-Bike für 1.900 Euro, beide im selben Postleitzahlengebiet und neu. Dadurch konnten die teuersten Tarife ausgesiebt werden. Für die verbliebenen 11 Tarife wurden die Beiträge jeweils anhand von 19 Musterkunden abgefragt. Diese unterschieden sich systematisch in Merkmalen wie der Art des Fahrrads, dem Kaufpreis, Alter, Postleitzahl und Geburtsdatum des Halters, dem Kaufdatum sowie, ob eine Vorversicherung und Vorschäden vorhanden waren. Zum Finanztip-Ratgeber Fahrradversicherung
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