Jeder 7. Arbeitsplatz in Bayern gehört zur Gesundheitswirtschaft. Sie zählt zu den größten Branchen des Landes. Die Private Krankenversicherung (PKV) leistet dazu einen überproportional starken Beitrag und bewirkt zugleich bemerkenswert hohe positive Ausstrahleffekte auf die Wirtschaft insgesamt.
Schon allein die Mehrumsätze der Privatversicherten, verglichen mit Gesetzlich Versicherten, bringen dem Bundesland eine zusätzliche Wertschöpfung von 2,33 Milliarden Euro pro Jahr, berichtet das Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR. Dadurch werden 57.920 Arbeitsplätze im Gesundheitswesen in Bayern finanziert, die es ohne die PKV nicht gäbe.
Privatversicherte seien „eine wichtige Finanzierungsquelle für die Ausstattung der Praxen und Krankenhäuser und damit für die medizinische Versorgung in Bayern insgesamt“, bilanziert das Institut. WifOR erstellt regelmäßig die „Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung“ für das Bundeswirtschaftsministerium – und hat nach der gleichen Methodik nun den „ökonomischen Fußabdruck“ der PKV ermittelt.
Die WifOR-Studie zeigt auf, dass die Private Krankenversicherung besonders viele positive „Hebel-Effekte“ auf die Gesamtwirtschaft abstrahlt: Mit jedem Euro Wertschöpfung der PKV ergeben sich in der Gesamtwirtschaft zusätzliche 0,98 Euro. „Damit übertreffen die volkswirtschaftlichen Ausstrahleffekte der PKV – gemessen an der Bruttowertschöpfung – hochinnovative Branchen wie zum Beispiel den Maschinenbau (0,89 Euro), die Medizintechnik (0,44 Euro) oder die Humanarzneimittelherstellung (0,36 Euro)“, stellt das WifOR-Institut fest.
Dadurch gehen mit jedem Arbeitsplatz in der PKV in Bayern weitere 2,23 zusätzliche Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft Bayerns einher. Mit diesem Job-Faktor übertrifft die PKV sogar den Wirtschaftszweig Maschinenbau (+1,20 Arbeitsplätze).
Die Kurzversion der WifOR-Studie finden Sie hier.
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