Prävention statt Intervention: Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

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Es sind oft die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen. In gewissen Bereichen mag dies sicherlich stimmen, doch im Kampf um die besten Talente während des allgegenwärtigen Fachkräftemangels? Da sollte und darf etwas größer gedacht werden!

Ein Beitrag von Maximilian Diem ist Gründer und Geschäftsführer von Deutsche Dienstrad

Maximilian Diem, Gründer und Geschäftsführer, DD Deutsche Dienstrad GmbH © DD Deutsche Dienstrad GmbH

Früher war es einfach: Ein Obstkorb auf dem Schreibtisch signalisierte, dass man auf die Gesundheit seiner Mitarbeitenden achtet und ihnen etwas bieten möchte. Doch die Zeiten haben sich geändert und die Zukunft besteht nicht aus knackigen Äpfeln und Birnen, um Talente in Zeiten des Fachkräftemangels für sich zu gewinnen und auch zu halten.

Ein wesentliches Element für eine erfolgreiche Bindung von Mitarbeitenden ist ihre Begeisterung für ihre Arbeit. Eine nachhaltige Begeisterung wird durch Identifikation mit dem Unternehmen und der Praxis erreicht, was zu einer stärkeren Bindung und höherer Produktivität führt.

Der Job soll den Lebensunterhalt finanzieren, Geld ist jedoch nicht mehr das Wichtigste. Themen wie Identifikation mit den Werten des Unternehmens, Gesundheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance rücken mehr und mehr in den Fokus.

Es ist mittlerweile unzureichend, qualifizierte Mitarbeitende lediglich mit pünktlicher Gehaltszahlung zu halten. Um sich von anderen Arbeitgebern abzuheben, sind klassische Benefits wie Obst auf dem Schreibtisch oder Tankgutscheine nicht mehr ausreichend. Healthy Benefits hingegen bieten etwas, das mit Geld nicht zu erwerben ist.

Gesundheit als entscheidende Ressource

In den vergangenen Jahren hat die eigene Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden eine zunehmende Bedeutung für Arbeitnehmende erlangt. Diese Entwicklung geht einher mit einem gesteigerten Bewusstsein für Gesundheitsaspekte im Berufsleben.

Es gilt jedoch zu beachten, dass die Verantwortung für die Gesundheit der Arbeitnehmenden nicht ausschließlich bei diesen selbst liegen sollte. Vielmehr sollten Arbeitgeber die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden als wertvolle Ressource betrachten und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Es bietet sich eine Vielzahl von Benefits, die zur Steigerung der Mitarbeitendenbindung und Produktivität beitragen können. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden mit Fitnesskursen, Massagen, Gesundheitschecks oder auch Diensträdern zu unterstützen.

Insbesondere die Option der Diensträder hat sich in den letzten Jahren als besonders attraktiv herauskristallisiert. Eine Umfrage von „Human Resources Today“ ergab, dass die Verfügbarkeit von Diensträdern für 39 Prozent der befragten Arbeitnehmenden ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen neuen Arbeitgebenden war.

Dienstradleasing als Employer Branding Strategie

Das Dienstradleasing ist eine attraktive Möglichkeit für Arbeitgebende, eine gesunde und nachhaltige Mobilitätslösung zur Verfügung zu stellen, um zur Arbeit zu gelangen und Freizeitaktivitäten zu gestalten. Die Fahrräder können über ein Leasing-Modell an die Arbeitnehmenden übergeben werden, wobei die Kosten über einen längeren Zeitraum verteilt werden und somit für Arbeitnehmende erschwinglicher sind.

In Deutschland bieten immer mehr Mittelständler und sogar auch Start-ups das Dienstradleasing als Teil ihres umfassenden Employee-Benefits-Programms an, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu verbessern. Neben den offensichtlichen körperlichen Vorteilen, wie der Verbesserung der Ausdauer und der Stärkung der Muskeln, gibt es auch zahlreiche psychische Vorteile, die mit dem Radfahren verbunden sind.

Eine Studie der Universität Zürich ergab, dass regelmäßiges Radfahren Stress reduziert und die psychische Gesundheit verbessern kann. In der Studie wurden die Gehirnaktivität und Hormonspiegel von Probanden gemessen, die regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhren, und es wurde festgestellt, dass sie ein niedrigeres Stressniveau und eine höhere Konzentration aufwiesen als Personen, die nicht regelmäßig Fahrrad fuhren.

Ein weiterer Vorteil des Dienstradleasings ist die Möglichkeit für Arbeitgebende, Steuern zu sparen. In Deutschland sind Diensträder seit 2019 steuerlich begünstigt. So können Unternehmen den Mitarbeitenden Fahrräder zur Verfügung stellen und dabei von einer steuerlichen Vergünstigung profitieren. Das Dienstradleasing kann somit auch zu einer finanziellen Entlastung für Unternehmen führen.

Steuervorteile durch Gesundheitsangebote

Mitarbeitende äußern den Wunsch nach Diensträdern oder das Employer Branding soll gestärkt werden? Die Umsetzung des nachhaltigen Mobilitätsangebotes ist dank fortschrittlicher Technologie einfacher denn je.

Arbeitgebende können einen Rahmenvertrag mit einem Dienstrad-Anbieter wie beispielsweise Deutsche Dienstrad abschließen, um ihren Mitarbeitenden den Zugang zu ihren gewünschten Fahrrädern zu ermöglichen. Dabei können die Mitarbeitenden über eine digitale Plattform Fahrräder bestellen, die dann vom Unternehmen freigegeben werden.

Die Leasinggesellschaft erwirbt das Fahrrad und verleast es an das Unternehmen, während eine monatliche Leasing-, Versicherungs- und Servicerate festgelegt wird. Gleichzeitig kann das Bruttogehalt der Mitarbeitenden um die entsprechende Rate gesenkt werden, was im Überlassungsvertrag geregelt wird. Auf diese Weise entstehen den Unternehmen keine Kosten, während die Mitarbeitenden von einem Steuer – und Sozialversicherungsvorteil profitieren können.

Die Rate gilt als Betriebsausgabe und ermöglicht es vorsteuerabzugsberechtigten Arbeitgebern, die enthaltene Umsatzsteuer vom Umwandlungsbetrag abzuziehen. Dadurch kann das Dienstrad für die Mitarbeitenden wesentlich günstiger als ein herkömmlicher Kauf sein.

Um das Dienstfahrrad-Modell noch attraktiver zu gestalten, können Unternehmen entweder die Leasingraten vollständig übernehmen oder einen Teil davon bezuschussen, indem sie einen sogenannten Mobilitätszuschuss gewähren.

Förderung der Fahrradnutzung

Die Nutzung des Fahrrads als Transportmittel bietet zahlreiche Vorteile für Mitarbeitende, wie beispielsweise eine umweltfreundliche, gesunde und zeitsparende Fortbewegung. Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Unterstützung des Fahrradfahrens nicht nur den Mitarbeitenden zugutekommt, sondern auch das Unternehmensimage als umweltbewusst und nachhaltig verbessern kann.

Eine Möglichkeit zur Unterstützung von Fahrradfahrern durch Unternehmen besteht in der Bereitstellung von Fahrradstellplätzen und Umkleideräumen. Dadurch können Fahrräder sicher abgestellt und die Hygienemöglichkeiten gewährleistet werden.

Auch die Förderung von Fahrgemeinschaften kann einen unterstützenden Beitrag leisten. Oder wie wäre es mit Belohnungen oder Vergünstigungen für Mitarbeitende, die eine bestimmte Anzahl von Tagen im Monat mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen?

Durch verschiedene Maßnahmen können Unternehmen nicht nur ihre Mitarbeitenden unterstützen und ihre Gesundheit fördern, sondern auch ein positives Image als umweltbewusstes Unternehmen aufbauen – eine gesunde und nachhaltige Win-win-Situation für alle Beteiligten, die auch Firmen für sich erkennen und nutzen sollten.

Über den Autor

Maximilian Diem ist Gründer und Geschäftsführer von Deutsche Dienstrad. Zusammen mit Mitgeschäftsführerin und Ehefrau Christina Diem-Puello revolutioniert er die Bereiche (E-)Mobilität und Mobility Technology. Die Deutsche Dienstrad verbindet dazu Arbeitgebende, Arbeitnehmende und Fachhändler*innen mit einer einzigartigen volldigitalen Infrastruktur, über die Dienstfahrräder bezogen und geleast werden können. Kombiniert mit persönlichem Service und über 100 Jahren Familientradition im Fahrrad-Business, kurbeln sie die Mobilitätswende an.

Bild (2): © DD Deutsche Dienstrad GmbH