Deutschlands Mittelstand ordnet seine Finanzen: Knapp die Hälfte aller KMUs (43,6 Prozent) will in den kommenden 1,5 Jahren bestehende Geldanlagen umschichten beziehungsweise neu investieren. Das legt jetzt die „Reichweitenanalyse Entscheiden im Mittelstand“ offen.
Die Umfrage zeigt: Die beliebtesten Anlageformen im Mittelstand sind Fest-, Termingeld und Cash-Konten (15,4 Prozent), Anteile an Investment- oder Aktienfonds (12,1 Prozent), Aktien (11,3 Prozent) sowie ökologisch und ethisch unbedenkliche Geldanlagen, sogenannte "grüne Geldanlagen" (11,2Prozent) folgen dichtauf.
Private Rentenversicherungen stehen bei neun Prozent der Befragten für die kommende 18 Monate hoch im Kurs. Hingegen bleiben Investitionsvorhaben in Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin (in Münzen oder Barren) mit gerade einmal 2,8 Prozent noch ein Nischenthema für Unternehmensanlagen. Die Ergebnisse offenbaren, wie heterogen der Mittelstand in Sachen Geldanlagen agiert: So hat im Dienstleistungssektor mehr als jedes zweite Unternehmen (50,2 Prozent) konkrete Investitionsabsichten – im produzierenden Gewerbe (40,8) sowie im Handel (35,2) ist es teils nur noch rund jedes dritte Unternehmen.
Und auch in Bezug auf die Unternehmensgröße zeigen sich deutliche Unterschiede: Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden setzen vorwiegend auf sichere Anlageformen wie Fest-, Termingeld und Cash-Konten – Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitenden hingegen investieren vorrangig in Anteile an Investment- oder Aktienfonds (19,0 Prozent). Das spiegelt sich entsprechend bei den Umsatzgrößen wider: Kleine Betriebe bis maximal 500.000 Euro Umsatz setzen primär auf Fest-, Termingeld und Cash-Konten (17,2 Prozent), wohingegen Unternehmen, die jährlichen Umsätze bis zu 50 Millionen Euro erzielen, wollen stärker in Investment- oder Aktienfonds investieren (14,8 Prozent).
Green Investment liegt im Trend
Zunehmend, so zeigt die „Reichweitenanalyse Entscheiden im Mittelstand“, zieht das Thema Nachhaltigkeit in die Geldanlagen des Mittelstandes ein. Schon jedes neunte KMU (11,2 Prozent) liebäugelt in den kommenden 1,5 Jahren mit dem Erwerb von ökologisch und ethisch unbedenkliche Geldanlagen– bei Unternehmen mit Umsätzen zwischen zehn und 50 Millionen liegt der Anteil schon bei 14,4 Prozent.
„Die wirtschaftliche Situation in Deutschland ist fragil. Das Finanzmanagement rückt bei vielen Mittelständlern wieder stärker in den Fokus – als Polster für schwierige Zeiten, als lukrative Anlageinvestition oder eben auch als Zeichen einer grundsätzlichen Nachhaltigkeit. Dass größere Unternehmen stärker im Finanzmanagement diversifizieren und kleinere eher auf Cash-Anlagen setzen, ist vor dem Hintergrund der makroökonomischen Lage nachvollziehbar“, kommentiert Markus Ruppe, geschäftsführender Vorstand der IHK Zeitschriften eG. Für die Leserinnen und Leser der IHK Zeitschriften zeigt die Studie eine besonders hohe Wechselbereitschaft bei Finanzanlagen – mehr als die Hälfte (53 Prozent) wollen in den kommenden 1,5 Jahren umschichten beziehungsweise neu investieren.
Zur Umfrage: Im Auftrag der IHK Zeitschriften eG hat das Bremer Marktforschungsinstitut Bonsai Research hierzu 2.018 Entscheiderinnen und Entscheider im Mittelstand befragt – Inhaberinnen und Inhaber genauso wie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie leitende Angestellte.
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