Die Pleitewelle rollt an: was jetzt zu tun ist

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Die Zahl der Insolvenzen deutscher Unternehmen nimmt zu. Aktuellen Expertenaussagen zufolge hat eine Trendwende eingesetzt: Viele Unternehmen rechnen mit dauerhaften Kostensteigerungen, die ihr Geschäftsmodell unrentabel werden lassen. Schuld daran sind vor allem die stark steigenden Preise für wichtige Produktionsfaktoren. Welche Schritte Unternehmen nun einleiten sollten, um sich vor der nahenden Pleitewelle zu schützen.

Ein Beitrag von Robert Giebenrath, externer CFO und Geschäftsführer der RG Finance GmbH

Robert Giebenrath, externer CFO und Geschäftsführer, RG Finance GmbH

Die Entwicklung der Wirtschaftslage stellt viele Unternehmen auf den Prüfstand. Expertenmeinungen zufolge hat eine Trendwende eingesetzt: Explodierende Energiekosten, die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und anhaltende Lieferkettenstörungen belasten die Wirtschaft. Direkt oder indirekt ist jedes Unternehmen davon betroffen.

Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage längerfristig ausfallen wird, weil die Verunsicherung der Verbraucher groß ist. Hinzu kommt, dass Unternehmen, die in den letzten Jahren Hilfen in Form von Darlehen erhalten haben, nun kurz vor der Rückzahlung stehen. Wer seine Finanzen jetzt nicht geordnet hat, kommt früher oder später unter die Räder. Gerade ein gutes Liquiditätsmanagement auf Basis einer belastbaren Liquiditätsplanung ist hier hervorzuheben.

Die Liquiditätsplanung als Schutz vor Engpässen

Eine sinnvolle Liquiditätsplanung ist das Herzstück eines jeden Finanzplans. Nur so können im Rahmen eines funktionierenden Liquiditätsmanagements die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden. Außerdem stellt die Liquiditätsplanung sicher, dass das Unternehmen nicht in einen Liquiditätsengpass gerät. Es gilt, sämtliche Kosten und aktuelle Investitionen genauestens unter die Lupe zu nehmen, um zu ermitteln, was wirklich nötig ist und was verschoben werden kann.

Gerade diesen Winter müssen Unternehmen ihr Geld bestmöglich beisammenhalten. In stark betroffenen Branchen wie dem Handel im gehobenen Preissegment sind noch radikalere Maßnahmen einzuleiten. Ohne eine komplette Restrukturierung geht es meist nicht. Gerade die Geschäftsführer sollten sich zudem rechtlich absichern, um nicht privat in Haftung genommen zu werden. Auch davor schützt eine gute Liquiditätsplanung.

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